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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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lagen zwei Pistolen unterschiedlichen Kalibers und ein halb-automatisches Sturmgewehr zusammengebaut auf der Kiste. Der Soldat mit der Stoppuhr schüttelte ungläubig den Kopf. Zum Glück hatten sie nicht um Geld gewettet.
    „Sie sollten ihn erstmal beim Schießen sehen!“, sagte Major Peters, als er den Raum betrat. Er nahm Reinhard die Augenbinde ab.
    „Und, nervös?“
    „Nein, bereit!“
    „Gut, die Maschine ist es auch!“
    Reinhard stand auf, zog den Reißverschluss seines Druckanzugs hoch und folgte seinem Vorgesetzten durch einige Stahltüren in den Missionstrakt des Luftwaffenbunkers. Mit dem passenden Geheimdienst-Ausweis konnte sich der hagere Marineinfanterist in der Vergangenheit sämtliche Unterstützung sichern, die er brau chte, um den Mörder zu stoppen. Reinhard würde ihren Präsidenten nicht verlieren, er durfte es auch nicht. Einen wie den würde die Geschichte kein zweites Mal hervorbringen. Nur Erickson konnte die Nation in dem Konflikt mit den Asiaten führen. Er war unersetzbar, glaubten Peters und sein Team. Sie alle hatten geschworen, sich für ihn zu opfern, wenn es sein musste.
    „I ch werde den Attentäter erledigen!“, versprach Reinhard.
    Es sollte sogar relativ lei cht für den Soldaten werden. Denn er wusste ziemlich genau, wann und wo der Mordversuch stattfinden musste. Dann nickte er Major Peters zu und verschwand in die Vergangenheit, wo er den Killer erwarten würde.
     

Kurz nach dem Tod seiner Frau, einer Senatorentochter aus dem Mittleren Westen, hatte Erickson sich damals in den Kampf um den freigewordenen Sitz seines Schwiegervaters gestürzt. Um sich von seiner Trauer abzulenken, sagten seine Anhänger. Jeder andere Gedanke verbat sich angesichts des schrecklichen Todesfalls. Wenngleich so etwas einen gewissen Mitleidsbonus bringen konnte. Doch der Kandidat war damals dennoch gescheitert.
    „An einem, der glei ch zwei Todesfälle in der Familie hatte und für billigeres Bier eintrat!“, erklärte Doktor Hong seinem Gefangenen. Jede sich bietende Gelegenheit auf Presse hatte Erickson bei seiner gescheiterten Kampagne dankbar wahrgenommen, so auch die an ihrem Zielpunkt.
    „Und das ist Ihre Chan ce!“, redete der Wissenschaftler einem apathisch wirkenden Keppler ein. Denn Ericksons missglückter erster Anlauf auf dieses Amt hatte ihn auch in Festsäle, Zelte und Pferdeställe geführt, die für Sicherheitskräfte schwer zu sichern waren.
    „Wenn Sie erstmal drin sind, sollte es einfa ch sein, den Kerl umzubringen! Danach können Sie gehen!“
    Doktor Hong hatte no ch einmal über die Geschichte mit dem Hubschrauber bei Kepplers erstem Einsatz nachgedacht und deren Bestätigung in der Lokalpresse gefunden: „Starpolitiker mit Hubschrauber eingeflogen!“ , hieß es in einer Kleinstadtpostille. War ein solch pompöser Auftritt nicht etwas übertrieben, um ein fünfzehn Sekunden kurzes Grußwort an Baumarktbesucher zu richten? Warum sollte man nicht einfach mit einem Wagen kommen? Besonders interessant erschien ihm die Information, dass bei der anschließenden Fotosession ein deutscher Tourist vor Aufregung zusammengebrochen war und dabei mehrere Zähne verloren hatte.
    „Sie sind wirklich schon da!“, verstand Doktor Hong. Die Gegenseite kannte seine Pläne. Sein ehemaliger Assistent hatte ihnen also au ch noch die Liste mit den Zielmarken für die Sprünge geschickt. Doch jetzt war es zu spät, noch einmal von vorne anzufangen. Es musste trotzdem klappen. Die Feinde kannten zwar das Wo und das Wann, aber nicht das Wie. Dennoch musste Keppler besonders vorsichtig vorgehen. Nicht, dass sein Tod ein großer Verlust gewesen wäre, doch die Alternative, einen der hirnlosen Schläger oder einen vertrottelten Forschungsassistenten an den letzten erreichbaren Punkt schicken zu müssen, kam der sicheren Katastrophe gleich. Da war sogar dieser dekadente Verbrecher aus dem Westen noch die bessere Wahl. Für den dritten Sprung auf jeden Fall. Hoffentlich würde der allerdings nicht mehr nötig sein!
    „Es ist möglich, dass man Sie erwartet!“, warnte er seinen Gefangenen. Aber der starrte uninteressiert zu Boden, als ginge ihn überhaupt ni chts mehr etwas an. Doktor Hong fixierte die Wachen strafend, die schnell aus dem Kühlraum huschten und die Tür hinter sich schlossen. Er konnte sich schon denken, dass diese Idioten zu weit gegangen waren. Hoffentlich würde Keppler schießen, hoffentlich hatte die Konditionierung gewirkt. Oder war sein Gehirn etwa

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