Mörderische Vergangenheit (German Edition)
öffentlicher Auftritte und Homestorys aus dem Fernsehen. Dazu wurden die Drähte an Kepplers Körper unter Strom gesetzt, er fing an zu zappeln und zu schreien. Er wollte sich aus dem Stuhl befreien, doch es war zwecklos. Es gab nur eine Möglichkeit, die Schmerzen loszuwerden.
„Wenn Sie ihn töten, hört es auf!“, s chärfte ihm die aufgezeichnete Stimme Doktor Hongs ein,
„ Sonst geht es weiter! Ihr Leid ist mit ihm verknüpft!“
Keppler su chte nach einem letzten Ausweg, während die Stromdosis immer weiter anwuchs, bis er sie schließlich einfach nicht mehr ertragen konnte.
Dann lud er das Gewehr dur ch, zielte und schoss auf den Kopf des Präsidenten auf der Leinwand. Das Gewehr simulierte sogar den Rückstoß einer echten Scharfschützenwaffe, Keppler bekam einen heftigen Schlag gegen die Schulter. Ein Sensor registrierte, ob er auch traf. Und nur dann wurde der Stromfluss unterbrochen. Doch Keppler hatte sein Ziel verfehlt und der Schmerzpegel stieg noch weiter an, die Haut unter den Klemmen begann zu brennen, der Geruch versengten Gewebes füllte bald den gesamten Raum. Keppler war beinahe besinnungslos, nur der Gedanke daran, die Qualen zu beenden, trieb ihn noch an. Der Schweiß, der in seine Augen lief, ließ die Projektion vor seinem Gesicht verschwimmen. Dennoch drückte er den Kolben der Waffe fest gegen seine Schulter und schoss erneut. Diesmal traf er den Präsidenten auf der Projektor-Leinwand, der Schmerz stoppte abrupt und friedliche Bilder flackerten über die Wand. Es war vorbei. Für den Moment.
„Sehen Sie, wenn er tot ist, ist es vorbei!“, säuselte Dr. Hongs Tonbandstimme. Ein Gefühl totaler Entspannung überkam Keppler, er war wie von jeder Last befreit. Doch nur für einen flüchtigen Augenblick, dann ging es von vorne los.
„Ihr Schmerz ist mit ihm verknüpft! Töten Sie ihn und es hört auf!“, versprach die Stimme vom Band. Dazu stieg der Strompegel wieder an und Keppler würde nur erlöst, wenn er dem Kerl auf der Leinwand in den Kopf schoss. Und das tat er, Dutzende von Malen. Mit jedem Mal fühlte er sich besser.
„Der wird no ch ein richtig guter Schütze!“, fand einer der Schläger. Wieder und wieder musste Keppler seine Zielperson liquidieren, bis kein Zweifel mehr daran bestand, dass er es in der Realität ebenfalls tun würde, ohne nachzudenken. Währenddessen konfigurierte Doktor Hong die Software der Maschine für den nächsten Sprung in die Vergangenheit. Die Energiereserven wurden aufgeladen, es konnte bald losgehen. Nebenan stieg der Schwierigkeitsgrad noch weiter an. Keppler musste jetzt zusätzlich lernen, die in Einzelteile zerlegte Waffe zusammenzubauen, ehe er schießen konnte. Und auch hierbei wirkten die Stromschläge wahre Wunder. Keppler würde ohne zu Murren jede gewünschte Person umbringen, wenn er dafür bloß endlich frei sein könnte.
„Denken Sie daran. Ihr Land wird einfa ch einen anderen Präsidenten bekommen. Sie töten ihn und es hört auf!“, redete ihm Hongs Stimme wieder und wieder ein. Dann war das Trainings- und Konditionierungsprogramm irgendwann endlich vorbei. Doch die Folter noch lange nicht. Einer der Schläger blätterte weiter zu einer Seite, die Doktor Hong bewusst nicht markiert hatte, weil er keine unerwünschten Reaktionen provozieren wollte. Doch die Chinesen waren sofort fasziniert von den Praktiken, die sie unter der letzten Passage entdeckten, im Kapitel über sexuelle Erniedrigung. Der Wissenschaftler hatte es eigentlich herausreißen wollen, um die Mission nicht zu gefährden, es jedoch vergessen.
E s war an der Zeit, den zweiten Beschützer für Präsident Erickson in die Vergangenheit zu schicken. Da sie immer noch hier waren und der Präsident nach wie vor lebte, ging Major Peters davon aus, dass die Gegenseite keinen Attentäter durch die Zeit schicken konnte, oder Jackson ihn getötet hatte. Der anstehende Sprung führte noch einmal fünfzehn Jahre weiter zurück als der erste. Die Techniker bereiteten die Maschine vor, es war bloß noch eine Frage von Minuten, ehe die Kapsel starten würde. Der zweite Zeitreisende bereitete sich auf seine Weise auf die Mission vor. Reinhard saß mit verbundenen Augen auf dem Boden des Aufenthaltsraums vor einer Munitionskiste. Ein junger Soldat verstreute die Einzelteile verschiedener Waffen wahllos auf der Kiste und stoppte die Zeit des Offiziers. Reinhard erfühlte die kalten Metallstücke in seinen Händen und sortierte sie. Nach nicht einmal zwei Minuten
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