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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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durchgeschmort? Er wippte auf einem Hocker herum wie ein Kleinkind.
    „Keppler!“, s chrie Hong ihn an, doch er reagierte nicht.
    Der Doktor entzündete ein Strei chholz und setzte das Unterhemd des Springers in Brand. Als die heiße Flamme seine Brust versengte, fiel Keppler erschrocken von seinem Hocker. Er war auf einen Schlag hellwach und ansprechbar,
    „Was wollen Sie denn schon wieder?“
    „Da sind Sie ja!“, freute sich Doktor Hong,
    „Sie müssen nur das tun, was i ch Ihnen sage. Dann sind Sie frei!“
    „Und tot, meinen Sie!“
    „Solange Sie tun, was ich sage, werden Sie nicht sterben! Und wenn doch, dann nur für einen guten Zweck!“
    Doktor Hong rief die Wa chen wieder herein. Die sollten die Einsatzkleidung holen und dem Gefangenen auch für seinen Sprung etwas überziehen. Mit der Fernsteuerung aktivierte der Wissenschaftler die Sprengladung in Kepplers Kopf, dann stellte er die Digitaluhr seines Springers ein.
    „24 Stunden bis zur Explosion! Aber i ch hole Sie nach 12 Stunden zurück!“, sagte er. Es gab außerdem noch ein Rückkehr-Fenster für den Notfall, achtzehn Stunden nach dem Start. Doch wenn Keppler es innerhalb von zwölf Stunden nicht schaffen würde, hätte ihn die Gegenseite mit Sicherheit längst getötet. Doktor Hong zeigte dem Attentäter zuerst die Grundrisse des Gebäudes und erklärte ihm danach ausführlich den Plan. Keppler nickte, er wollte es tun. Er zog den dunklen Overall an, den einer der Schläger hereinbrachte. Der half Keppler hinein und flüsterte,
                  „Das mit vorhin bleibt doch unter uns?“
    Kepplers Bli ck fiel auf Doktor Hongs Schreibtisch, eine Schublade stand offen. Der Gefangene konnte hineinsehen, während der Wissenschaftler mit dem Rücken zu ihm stand und ein letztes Mal mit einem Assistenten die Maschine überprüfte. Blitzschnell griff Keppler nach der Pistole, entsicherte und drückte ab. Die Kugel traf den Schläger genau zwischen die Beine und warf ihn um.
    „Ja, das bleibt unter uns!“, sagte Keppler fast emotionslos. Dann legte er die Waffe zurü ck in die Schublade als sei nichts geschehen, als hätte er nicht gerade das erste Mal in seinem Leben einen Mord begangen. Hongs Handlanger wälzte sich nicht länger auf dem schmutzigen Fliesenboden herum, sondern hörte auf zu atmen. Der Doktor hauchte seine Brille an, putzte sie mit dem Ärmel seines Kittels und sah den Gefangenen dann interessiert durch die gesäuberten Gläser an.
    „Warum haben Sie ni cht auch auf mich geschossen?“, wollte er wissen.
    „Weil Sie bestimmt nur eine Patrone drin gelassen haben. Und wer hätte dann die Sprengkapsel abges chaltet?“, entgegnete Keppler.
    Der Chinese ri chtete die Waffe auf den Springer. Er drückte ab und es ertönte nichts als ein metallisches Klicken, Keppler schnaufte durch. Hong lächelte ihn freundlich an, denn er wusste nun, dass sein Springer töten konnte.
    „Sie sind kein dummer Mann! Tun Sie es und Sie sind mi ch los!“, versprach er.
    „Das hört si ch gut an!“, fand Keppler.
    Wenn ein anderer sterben musste, damit er sein altes Leben zurückbekam, sollte es eben so sein. Dann hörte für ihn der S chmerz auf und das war alles, woran er noch denken konnte. Neben seinem Geld, das im englischen Versteck wartete. Hong fixierte ihn in der Maschine, legte eine verschweißte Plastiktüte mit der Einsatzkleidung dazu und der Trip begann. Der Druck auf Kepplers Körper war noch höher als beim ersten Sprung, das Blut lief auf und in den Overall, weil zahllose Gefäße platzten. Doch das war ihm egal. Was auch immer in der Vergangenheit auf ihn wartete, Keppler musste es ein für alle Mal hinter sich bringen.
     
     
                                                                               

K eppler war in einen neuen weißen Overall und einen grellen Anorak aus der Plastiktüte geschlüpft, bevor er gegen die Tür der Kühlkammer geschlagen hatte. Die vollkommen versaute Kleidung, in der er durch die Zeit gestartet war, befand sich nun in der Plastiktüte. Dem ersten Kleinkriminellen, der auf sein Klopfen reagierte, drückte er diese wie ein Gastgeschenk in die Hand.
    „Bitte entsorgen!“, bat er und verlangte, den Boss zu sprechen, um sein Codewort aufzusagen. Gemeinsam mit dem Schläfer schritt er dann etwas später durch den Hauptraum des Gebäudes, der zu dieser Zeit als Cra ck-Labor und Vertriebszentrum in einem diente, das

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