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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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Punkt zu bringen … er braucht einen zweiten Kühlschrank. Da kam ich auf die Idee, den Ersatzkühlschrank aus dem Kiosk im Schwimmbad zu holen. Nur für ein oder zwei Tage, das müssen Sie mir glauben!«
    »Unser Bürgermeister war informiert?«
    »Ob der Bürgermeister davon wusste? Nein … er hätte es auch nicht gemerkt. Die Verkäuferin aus dem Kiosk ist auch bei Bernd eingeladen und deshalb …
    Wie ich dann die Leiche entdeckt habe? Wann? Erst habe ich nichts bemerkt. Gegen sieben heute Morgen war ich schon am Freibad. Beim Aufschließen sind mir die Schlüssel auf den Boden gefallen, fängt ja gut an der Tag, habe ich noch gemault.«
    »Stand ein Auto vor dem Freibad?«
    »Nein, nein. Weit und breit war niemand zu sehen. Die ersten Besucher kommen erst ab acht Uhr. Meistens Rentner. Die Stadt hat so ein Sonderticket für Frühaufsteher. Die bezahlen dann etwas weniger, dürfen aber nur bis zwölf im Bad bleiben. Hat unser Bürgermeister eingeführt.«
    »Sie haben das Bad aufgeschlossen, und dann?«
    »Bin ich zum Eisschrank. Ausräumen musste ich den auch noch. Die Verkäuferin war gestern auf Pauls Beerdigung, anschließend Ausnahmesituation! Der halbe Ort war im Ausnahmezustand. Unser Paul, die Hoffnung der Region, der Liebling aller Frauen. Ach, man soll über Tote nicht schlecht reden.«
    »Was wissen Sie über Paul?«
    »Soll ich jetzt berichten, wie ich den Arno gefunden habe, oder über das Leben von Paul quatschen? Was? Ja, ja. Also, der Paul ist hier aufgewachsen, den kennt man. Hat viel in den Vereinen gemacht, die Eltern auch schon. Ist dann zum Studieren weg. Freundin? Ja und nein. Was ich damit meine? Er war halt beliebt bei den Frauen. Genau weiß ich auch nichts zu sagen. Habe ja nicht die Laterne gehalten.«
    »Was?«
    »Ist so ein Spruch, Herr Kommissar, tut nichts zur Sache. Glaube, er hatte eine Freundin im Ministerium, ganz ’ne Erfolgreiche. Aber gesehen habe ich die nie, niemals. Das können Sie mir glauben! Wo ich das gehört habe? Ja, in der Kneipe, gestern. Nach der Beerdigung war doch richtig was los gewesen. Also, fast so wie beim Brunnenfest vergangenen Monat, als … schon gut! Aber es war echt was los. Alle waren gekommen.«
    »Auch die Frau aus dem Ministerium?«
    »Ich kenne doch nicht alle Frauen. Denke aber mal nein. Die hätte doch sonst neben dem Bürgermeister gesessen, und da saß während der Beerdigungsfeier der Landrat. Jetzt müsste ich aber gehen, die Arbeit macht sich nicht von allein. Außerdem muss ich jetzt noch einen anderen Kühlschrank besorgen. Den hier aus dem Schwimmbad kann ich nicht mehr holen. Da laufen Ihre ganzen Kollegen rum und der Bürgermeister. Haben Sie nicht bei sich im Büro einen stehen, den Sie uns mal ausleihen? Nein? Schade, echt.
    Wann ich den Arno gefunden habe?
    Ja, das war, nachdem ich den Kühlschrank ausgeräumt hatte, so gegen zehn vor acht. Lange gedauert? Das Ausräumen? Ja, also, ich habe noch eine kurze Pause gemacht und was getrunken. Wissen Sie … ich hab noch auf den Karl gewartet. Der sollte mir helfen, den Kühlschrank auf den Hänger zu schleppen. Karl rief mich auf dem Handy an, seine Schwiegermutter sei gefallen, und er müsse sie zum Arzt bringen. Ich war nicht begeistert, das können Sie mir glauben! Also hab ich anschließend versucht, das Teil alleine zu schleppen, und gerade als ich den Kühlschrank anhebe, geht mein Blick Richtung Becken, und da sehe ich ihn.
    Nein! Wenn ich es Ihnen doch sage. Ich habe natürlich in dem Moment noch nicht geahnt oder gewusst, dass es sich um Arno handelt, der dort im Wasser treibt. Den restlichen Besuchern hat er ordentlich den Badespaß verdorben. Darf doch keiner heute mehr rein in das Freibad. Also ich glaube ja …«

Rückblende: 3. August
    Paul

    Beim Nachhausekommen, am Abend zuvor, war seine Frau noch aufgewesen. Sie hatte immer noch in ihrem Atelier gestanden und gemalt. Nicht einmal umgedreht hatte sie sich, als Paul ihr einen guten Abend wünschte.
    »War dein Skatabend ein Erfolg?«, hatte sie ihn mit monotoner Stimme gefragt.
    Paul erzählte von den vielen Runden, die er gewonnen hatte, und dass er nächste Woche einmal zu Hause bleiben und sich um sie kümmern werde. Man könne doch mal wieder essen gehen.
    Seine Frau hatte nur gelächelt und weitergemalt.
    Paul ging schlafen. Seit zwei Jahren schlief Paul in seinem Arbeitszimmer im Erdgeschoss. Er hatte sich damals eine Ausziehcouch zugelegt.
    Ihm war nicht entgangen, dass seine Frau sich in jüngster

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