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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dachte Eve bei sich.
    »Wenn Sie mit einem Haufen Mist und Enttäuschungen konfrontiert würden - quasi so einer Art Vermächtnis«, gab Eve zu bedenken, »wie würden Sie reagieren?«
    »Kommt drauf an.« Peabody runzelte die Stirn. Die Fahrstuhltüren glitten geräuschlos auf. »Entweder man stürzt sich rein und verteufelt die lieben Verwandten, oder man hält sich aus der Sache fein raus.«
    »Mmh. Sie könnten versuchen, es in bare Münze umzusetzen und Highlife zu machen - wie Hopkins. Davon besessen sein wie Brays Tochter. Oder die Augen davor verschließen und den Kopf in den Sand stecken. Wie es die Enkelin von Bobbie Bray getan hat.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, um mit einer Sache abzuschließen. Sie fahren«, sagte Eve, als sie im Freien standen.
    »Fahren? Ich? Heute ist nicht mein Geburtstag, falls Sie das meinen!«
    »Fahren Sie los, Peabody.« Auf dem Beifahrersitz nahm Eve ihren Organizer heraus und rief John Masseys militärische Identifikationsdaten ab. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete sie sein Foto.
    Ein junger Mann mit einer frischen Gesichtsfarbe. Ein bisschen weich um den Mund, sinnierte sie, leicht verschlagener Blick. Sie entdeckte keine Ähnlichkeit mit seinen Großeltern, dafür aber etwas anderes.
    Vererbte Züge, dachte sie im Stillen. Vermächtnisse.
    Über ihren Link kontaktierte sie Detective Yancy, Zeichner von Phantombildern.
    »Ich habe was für Sie«, erklärte sie. »Im Anschluss an unser Gespräch übermittle ich Ihnen ein Passfoto. Ich brauche von Ihnen das ungefähre Alter.«

8
    E ve ließ Peabody vor der Bank anhalten, über die Hopkins’ Darlehen für Nummer 12 lief. Dort war aber weder ein Schließfach auf seinen noch auf Brays Namen eingerichtet.
    Zu Peabodys Leidwesen übernahm Eve danach wieder das Steuer.
    Ob sie Roarke bitten sollte, die Suche nach einem Safe oder einem Schließfach zu übernehmen? Wenn es eins gab, lokalisierte er es mit Sicherheit schneller als sie. Und schneller als die elektronische Ermittlungsabteilung. Aber das hätte sie nicht zu rechtfertigen gewusst. Immerhin war es keine Sache auf Leben und Tod.
    Sondern eine lästige Angelegenheit.
    Sie bat Feeney, Ian McNab, den Spezialisten von der elektronischen Ermittlung und Peabodys absoluten Schwarm, damit zu beauftragen, während sie mit ihrer Partnerin noch einmal zu Bygones fuhr.
    »McNab wird völlig durch den Wind sein.« Lächelnd - allein schon sein Name schien ein Strahlen auf ihr Gesicht zu zaubern - rutschte Peabody auf den Beifahrersitz. »Ich meine, von wegen Geisterjagd und so.«
    »Er forscht lediglich nach einem Bankschließfach.«
    »Na ja, aber im weiteren Sinne hat es doch mit Bobbie Bray und ihrem Geist in Nummer zwölf zu tun.«
    »Hören Sie endlich damit auf«, fauchte Eve. Am liebsten hätte sie sich jedes Haar einzeln ausgerupft, aber gottlob umklammerten ihre Hände das Lenkrad und versuchten eben in einem waghalsigen Manöver, einem dieser unsäglichen Maxibusse auszuweichen.
    »Ich werde eine Dienstanweisung schreiben, die es jedem in meinem direkten Umfeld untersagt, den Begriff Nummer zwölf in diesem… diesem ahnungsvollen Flüsterton zu artikulieren.«
    »Regen Sie sich doch nicht so auf, Chef. Wussten Sie eigentlich, dass es eine ganze Reihe von Büchern und Videos gibt, die sich mit Nummer zwölf, Bobbie und der Geschichte von damals befassen? Ich habe ein bisschen recherchiert. Und mir gestern Abend mit Mc-Nab ein Video runtergeladen. War echt gruselig. Immerhin bearbeiten wir den Fall. Womöglich wird davon ja auch ein Video produziert, wie seinerzeit in dem Icove-Fall. Eine Dokumentation über unsere Verbrechensaufklärung. Dann werden wir noch richtig berühmt und…«
    Eve hielt vor einer roten Ampel und drehte sich gefährlich langsam zu ihrer Partnerin um. »Sollten Sie so was auch nur mit einem Atemzug erwähnen, würge ich Sie, bis Ihnen die Augen aus den Höhlen quellen, und stecke sie Ihnen anschließend in den Mund, dass Sie daran ersticken.«
    »Auweia.«
    »Also denken Sie dran, es ist mein Ernst.«
    Peabody kauerte sich unbehaglich in ihren Sitz und wagte kaum noch zu atmen. Da Bygones geschlossen hatte, fuhren sie zu der Privatadresse der Buchanans.
    Maeve öffnete die Tür des rötlichbraunen, zweistöckigen Sandsteinbaus. »Lieutenant, Detective.«
    »Sie haben geschlossen, Ms Buchanan?«
    »Ja, für die nächsten ein, zwei Tage.« Sie schob ihr Haar zurück. Eve beobachtete die Lichtreflexe auf dem

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