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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zusammen in seinem Geschäft. Trotzdem erwähnt er Ihren Mann mit keinem Wort. Ich finde, als Geschäftsmann müsste Buchanan einen besseren Blick für seine betuchteren Kunden haben und spontan die Verbindung herstellen.«
    »So, finden Sie. Aus irgendeinem rätselhaften Grund hat er das aber nicht getan.«
    »Ist Ihnen also auch aufgefallen.«
    »Mir ist eine ganze Menge aufgefallen. Überlegen Sie sich während der Fahrt schon mal, was wir Cliff Gill fragen.«
    Genau wie Bygones war die Tanzschule geschlossen. Da Fanny Gill jedoch in dem Apartment darüber wohnte, waren sie nicht umsonst hinausgefahren.
    Cliff öffnete ihnen. Er wirkte nervös und gehetzt. »Gott sei Dank, dass Sie kommen! Ich war drauf und dran, Sie zu kontaktieren.«
    »Weswegen?«
    »Wir haben kurzerhand den gesamten Unterricht ausfallen lassen.« Er warf einen hastigen Blick durch den engen Flur, dann winkte er sie herein. »Ich musste meiner Mutter ein Beruhigungsmittel geben.«
    »Ach ja?«
    »Oh, es ist alles so furchtbar. Ich genehmige mir eine Bloody Mary.«
    Fannys Apartment stand in krassem Gegensatz zu dem gediegenen Interieur der Buchanans: kuschelige Stoffe, schrille Knallfarben, schreiende Muster und viel Chrom. Designermäßig, vermutete Eve. Geplante Unordnung. Cliff machte einen auffällig ungepflegten Eindruck, registrierte Eve. Er hatte sich nicht rasiert und sah aus, als hätte er in seinem Jogginganzug geschlafen. Dunkle Schatten lagen unter seinen Augen.
    »Ich habe hier übernachtet«, rief er von nebenan aus der Küche, wo er sich einen Wodka eingoss. »Die Leute, die gestern Nachmittag im Tanzstudio waren, traktierten uns teilweise mit infamen Vorwürfen. Oder sie rufen an und sprechen ihr hässliche Sachen aufs Band. Ich habe ihren Link ausgestellt. Sie hat schon genug Aufregung gehabt.«
    Er goss Tomatensaft und Tabasco in das Glas, bis der Wodka schmutzig rot aussah, und nahm einen langen Zug. »Offenbar werden wir mit meinem Großvater in einen Topf geworfen. Schweinebande.« Er trank einen weiteren tiefen Schluck und hustete. »Oh, bitte. Sie müssen entschuldigen. Was kann ich Ihnen denn anbieten?«
    »Machen Sie sich keine Mühe«, antwortete Eve. »Mr Gill, hat man Sie bedroht?«
    »Mit allem, von ewiger Verdammnis bis zu einer handfesten Schlägerei. Das hat meine Mutter wirklich nicht verdient, Lieutenant. Sie hat nichts gemacht, außer dass sie einmal an den falschen Mann geraten ist. Was sie bitter bereut hat. Schließlich bin ich mit dieser Hopkins-Sippe verwandt.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem grimmigen Grinsen. »Falls Sie in diesen Kategorien denken.«
    »Und Sie?«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.« Er kehrte in den Wohnraum zurück und ließ sich auf ein bonbonrosafarbenes Sofa mit weichen Kissen fallen. »Aber ich kann Ihnen genau sagen, was ich fühle: Zorn und zunehmend Panik.«
    »Haben Sie das mit den Drohungen gemeldet?«
    »Nein, sie bat mich, Stillschweigen darüber zu wahren.« Er schloss die Augen, wie um sich zu sammeln. »Sie ist zwar empört und wütend, wollte aber keine große Sache daraus machen. Allerdings hört es nicht auf. Meine Mutter ist eine starke Frau, die viel wegsteckt. Aber das hier hat sie schlicht umgehauen. Sie fürchtet nämlich, wir könnten nach diesem Skandal und der schlechten Publicity die Schule dichtmachen müssen. Sie hat so hart gearbeitet und jetzt das.«
    »Ich möchte, dass Sie mir eine Kopie der Bandaufzeichnungen mitgeben. Wir werden die Mitschnitte überprüfen.«
    »Okay. Okay.« Er fuhr sich mit den Fingern durch die zerwühlten Haare. »Das ist sicher sinnvoll, nicht? Ich kann nicht mehr klar denken. Ich weiß wirklich nicht mehr, wo mir der Kopf steht.«
    »Sie haben den Inhaber von Bygones kontaktiert? Können Sie mir sagen, wozu?«
    »Bygones? Ach… ach ja, richtig. Mr Buchanan. Mein Vater hat ihm einige Erinnerungsstücke verkauft. Ich bin fest davon ausgegangen, dass Buchanan einer der Investoren von Nummer zwölf sei. Mein Vater erwähnte ihn, als ich ihm die fünfhundert Dollar gab. Sprach von dem Laden, wurde aber nicht konkret. Und dass er mir locker fünftausend zurückzahlen würde, weil er in Kürze den Jackpot gewinnen würde.«
    »Irgendeinen spezifischen Jackpot?«
    »Mein Vater redete immer viel. Prahlte rum, na ja, viel heiße Luft eben. Er sprach davon, dass er ein Ass im Ärmel hätte und nur noch auf den richtigen Zeitpunkt warten würde, um es auszuspielen.«
    »Und welches?«
    »Könnte nicht mal beschwören,

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