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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Anblick der funkelnagelneuen Karossen in den Ausstellungsräumen nahmen Peabodys Augen einen gierigen Glanz an. Ein Knuff in die Rippen von Eve hielt sie im letzten Augenblick davon ab, zärtlich über die Haube eines Booster-6Z zu streicheln, dem sportlichsten Nutzfahrzeug des Jahres.
    »Halten Sie sich gefälligst zurück«, zischte Eve. Sie steuerte zu einem Verkäufer, der betreten auf ihre gezückte Dienstmarke spähte. »Ich muss mit dem Verkäufer sprechen, der letzte Woche so ein Geschoss«, sie deutete auf den Booster, »verkauft hat. An einen jungen Typen.«
    »Lana hat ein paar Tage vor Weihnachten einen 6Z verkauft.« Inzwischen schaute er noch betretener drein. »Sie gabelt sich öfter die jüngeren Käufer auf.« Er zeigte auf eine Frau, die auf der gegenüberliegenden Seite des Ausstellungsraums an einem Schreibtisch saß.
    »Danke.« Eve schlenderte zu ihr, sie registrierte Lanas schwarz glänzende Mähne, die sich wild gelockt um ihre Schultern fächerte. Sie trug ein Headset und hatte wohl einen potenziellen Kunden in der Leitung, mit dem sie angeregt plauderte, während sie mit ihren knallrot lackierten Fingernägeln auf einer Tastatur herumhackte.
    »Acht Monatsraten sind mein letztes Angebot. Acht Monatsraten, und Sie sitzen hinter dem Steuer des hei ßesten, geilsten Landrovers, der momentan auf dem Markt ist. Dabei springt für mich null Provision raus, trotzdem möchte ich Sie in dem Wagen sehen, der Sie glücklich macht.«
    »Machen Sie ihn später glücklich, Lana.« Eve ließ ihre Dienstmarke vor der jungen Frau aufschnappen.
    Lana legte eine Hand auf ihr Mikrofon, inspizierte den Dienstausweis und stieß eine gedämpfte Verwünschung aus. Gleich darauf klang ihre Stimme wieder verführerisch zartschmelzend: »Jerry, schauen Sie sich ruhig noch einmal das Video und die Holo-Einstellungen an. Wenn Sie dann nicht vor Begeisterung strahlen, ist der 7000er nichts für Sie. Rufen Sie mich zurück und sagen mir Bescheid, ja? Vergessen Sie nicht, ich will Sie glücklich sehen. Okay?«
    Sie beendete die Verbindung und funkelte Eve an. »Ich hab jedes meiner verdammten Knöllchen bezahlt. Ehrenwort.«
    »Schön zu wissen. Unsere Stadt braucht Ihre großzügige Unterstützung. Und ich brauche Informationen über einen Verkauf, den Sie letzte Woche getätigt haben. Ein Booster. Ganz kurz zu Ihrer Erinnerung: Sie haben den Gesprächstermin mit mir telefonisch bestätigt.«
    »Ach ja, richtig. Netter Typ, sympathische Erscheinung.« Sie lächelte. »Er wusste genau, was er wollte.«
    »Ist er das?« Eve winkte Peabody zu sich. Ihre Partnerin hielt Lana das Foto hin.
    »Ja. Richtig schnuckelig, nicht?«
    »Mmh, er ist echt schnuckelig. Ich brauche das Übliche. Name, Adresse, Arbeitgeber.«
    »Sicher, kein Problem.« Sie drehte sich zu ihrem Rechner und ließ sich den entsprechenden Ausdruck erstellen. Dann taxierte sie Eve mit schief gelegtem Kopf. »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Habe ich Ihnen nicht schon mal ein Auto verkauft?«
    Im Geiste sah Eve ihre bullige Dienstlimousine mit der langweiligen erbsengrünen Lackierung vor sich. »Nein.«
    »Komisch - ah, jetzt hab ich’s!« Lana strahlte wie ein Honigkuchenpferd. »Aber klar doch, Sie sind die Frau von Roarke. Er ist mit einer Polizistin verheiratet. Ich habe Sie im Fernsehen gesehen. Er soll die weltweit größte Autosammlung besitzen, heißt es. Wo kauft er denn so?«
    »Wo es sich gerade anbietet«, meinte Eve kurz angebunden, worauf Lana gekünstelt auflachte.
    »Tsts, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich würde ihm gern mal unseren topaktuellen Barbarian vorführen. Er kommt erst in frühestens drei Monaten auf den Markt, aber eine kleine Probefahrt kann ich natürlich jederzeit arrangieren. Wenn Sie ihm meine Karte geben könnten, Mrs Roarke, wäre ich Ihnen…«
    »Sehen Sie das?« Eve zog abermals ihre Dienstmarke aus der Tasche und hielt sie Lana unter die vorwitzige Nase. »Hier steht ›Dallas‹. Lieutenant Dallas. Ich bin nicht hier, um Ihren nächsten Verkaufsdeal einzufädeln, sondern weil ich eine offizielle Ermittlung durchführe. Los, geben Sie mir die verdammten Daten.«
    »Aber sicher. Natürlich.« Falls sie pikiert war, wusste Lana das geschickt zu überspielen.
    »Ähm, sein Name ist Peter Nolan, 123 East Sixty-eighth, Apartment 4-B.«
    »Wie hat er den Wagen bezahlt?«
    »Per elektronischer Überweisung. Die komplette Kaufsumme auf einen Schlag. Wollte nicht finanzieren. Der Betrag wurde angewiesen, erhalten,

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