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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einem Stapel zusammen.
    In ihrem Arbeitszimmer roch es wie in einer Kantine, der Geräuschpegel erinnerte stark an eine Polizeiwache. Computerlautsprecher und menschliche Stimmen prallten aufeinander, der Drucker summte, der Hauptlink piepte und keiner reagierte.
    Also ging sie selber ran. »Dallas.«
    »He, ich hab Ihr Seil.« Als Dickie sich einen Happen in den Mund schob, fragte sie sich, ob sämtliche Cops in New York auf einen Schlag Kohldampf schoben. »Nylonkordel, wie ich schon andeutete. Diese hier ist äußerst strapazierfähig und belastbar. Wird von Kytell in Jersey hergestellt. Den Händler müsst ihr schon selber ausfindig machen, das ist euer Job.«
    »Ja, danke.« Sie beendete die Verbindung. Eigentlich war dieser Dickie gar nicht so ein Dickschädel. Er hatte sofort gespurt - sie musste ihn nicht mal bestechen.
    »Lieutenant«, hob Peabody an, worauf Eve jedoch abwinkte und sich durch die Verbindungstür in Roarkes Arbeitszimmer stahl. »Roarke, gehört dir zufällig Kytell in New Jersey?«
    Unvermittelt stockte sie und wand sich innerlich. Roarke saß mitten in einer holographischen Konferenz. Mehrere Gesichter drehten sich zu ihr um und taxierten sie milde verärgert.
    »Verzeihung.«
    »Ist schon in Ordnung, meine Damen und Herren. Darf ich vorstellen: Das ist meine Frau.« Roarke lehnte sich in seinem Sessel zurück, erkennbar belustigt, dass Eve ihre Drohung, wenn auch unbeabsichtigt, wahr gemacht hatte und in einen seiner Multimillionen-Dollar-Deals hereingeplatzt war. »Bitte entschuldigen Sie mich für einen Augenblick, Caro.«
    Das Hologramm seiner Assistentin erhob sich lächelnd. »Aber selbstverständlich. Wir ziehen uns derweil in den Konferenzraum zurück.« Die dreidimensionale Erscheinung drehte sich um, betätigte mit den Fingern diverse, für Außenstehende unsichtbare Kontrollschalter, worauf die Hologramme ausgeblendet wurden.
    »Ich hätte vorher anklopfen sollen oder so.«
    »Kein Problem. Die bleiben brav in der Leitung. Ich mach sie nämlich steinreich. Was soll mir gehören?«
    »Musstest du ›meine Frau‹ unbedingt so betonen, als wäre ich mal eben aus der Küche zu dir hochgelaufen gekommen?«
    »Fändest du es besser, wenn ich diesen Typen auf die Nase binden würde, dass du eben aus dem Leichenschauhaus kommst? Ist immerhin ein ziemlich konservativer Laden, den ich gerade kaufe. Aber noch mal zu deiner Frage. Was soll mir gehören, und wozu willst du es wissen?«
    »Kytell in New Jersey. Sie machen Seile.«
    »Ach, tatsächlich? Ich habe ehrlich gesagt keinen Schimmer. Wart mal.« Er tippte auf der Konsole herum und bat um Auskünfte über das fragliche Unternehmen. Was sie auch selbst gekonnt hätte, stellte Eve gereizt fest.
    »Ja, das ist eine Tochter von Yancy und damit Teil von Roarke Industries. Ich tippe einfach mal, dass dort die Mordwaffe hergestellt wurde.«
    »Korrekt.«
    »Und jetzt möchtest du wissen, wie der Lieferant heißt und in welchen New Yorker Läden innerhalb der letzten Woche große Mengen an ein und denselben Käufer vertickt wurden.«
    »Das kann Peabody machen.«
    »Ich bin schneller. In einer halben Stunde ist meine Konferenz zu Ende, dann übermittle ich dir die Daten auf deine Einheit.«
    »Danke.« Beim Hinausgehen drehte sie sich noch einmal um. »Die dritte Frau auf der rechten Seite, die Rothaarige, die zeigt verdammt viel Bein. Wenn sie den Rock noch ein paar Zentimeter höher schiebt, hast du vollen Einblick.«
    »Ist mir auch schon aufgefallen. Hat verdammt gute Beine.« Er grinste. »Trotzdem bekommt sie nicht mehr als achtzig Komma drei für ihren Anteil.«
    »Jedenfalls ist sie nicht von Natur aus rothaarig.« Wieso ihr das herausrutschte, war Eve im Nachhinein schleierhaft. Sie bekam noch mit, wie er loswieherte, als sie die Zwischentür schloss.
    »Sir.« Peabody erhob sich. »Ich glaube, ich habe die Spur zu dem Wagen. Drei Privatverkäufe von teuren Fahrzeugen an Männer um Mitte zwanzig am 20. und 21. Dezember. Zwei der Händler sitzen auf der East Side und einer in Brooklyn.«
    »Mailen Sie denen Palmers Foto.«
    »Schon passiert.«
    »Feeney?«
    »Ich versuche gerade, Palmers technische Ausstattung auszutüfteln.«
    »Bleib dran. In etwa einer halben Stunde hat Roarke ein paar Daten zur Mordwaffe. Transferier mir die bitte, ja? Peabody, Sie kommen mit.«
    Der erste Autohändler war ein Schlag ins Wasser, und als sie den zweiten ansteuerten, hoffte Eve inständig, dass sie nicht auch noch nach Brooklyn fahren müssten. Beim

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