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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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stocherte mit einem versiegelten Finger in einer blutigen Pfütze herum und brachte einen winzigen Metallgegenstand zum Vorschein. Sie registrierte, dass es sich um einen Stern handelte, wie ihn die Sicherheitskräfte im Hotel an den Revers ihrer Uniformen trugen.
    »Wer käme auf die blöde Idee, einen Mann in einem Hotel zu erschlagen, in dem es von Cops nur so wimmelt?«, sinnierte Morris laut.
    Kopfschüttelnd erhob sie sich. »Tja, das wüsste ich auch gern.« Vom Treppenabsatz aus fokussierte sie den Gang. In New York hätte sie die Leiche gründlich untersucht, den Todeszeitpunkt bestimmt, Beweismaterial vom Tatort sichergestellt. Ihren Computer gefüttert, Spurensicherung sowie ein Vernehmungsteam losgeschickt.
    Aber sie war nicht in New York.
    »Habt ihr inzwischen die lokalen Cops verständigt?«, wollte sie von Roarke wissen.
    »Sind schon unterwegs.«
    »Gut. Okay. Wir sichern den Tatort und bieten denen unsere Unterstützung an.« Geistesgegenwärtig schaltete sie ihren Rekorder ab. »Heiliges Kanonenrohr, ich hab in dieser Sache keinerlei Befugnisse. Theoretisch dürfte ich überhaupt nicht hier sein. Zumal ich vorher eine tätliche Auseinandersetzung mit dem Opfer hatte, das macht es umso haariger.«
    »Ich bin der Besitzer dieses Hotels und damit für die Sicherheit meiner Gäste verantwortlich. Folglich ist es meine Sache, wen ich für die Ermittlungen einschalte.«
    »Gut, dass wir das klargestellt haben.« Sie musterte Roarke mit schief gelegtem Kopf.
    »Einem deiner Wachleute müsste ein Stern an der Uniform fehlen. Er lag da unten, in der Blutlache.«
    »Wenn einer meiner Angestellten involviert ist, hast du meine volle Kooperation bei seiner Identifikation und Ergreifung.«
    Sie nickte gedankenvoll. »Welche Sicherheitsstandards gelten für diesen Sektor?«
    »Überall sind Überwachungskameras installiert - in den Gängen, Aufzügen und Treppenhäusern. Feeney bekommt sämtliche Disketten.«
    »Die wird er der hiesigen Polizei aushändigen müssen. Wenn es Mord war, haben sie die Ermittlungen in spätestens zweiundsiebzig Stunden der ILE zu überlassen. Da ILE eigene Leute vor Ort hat, wären sie gut beraten, den Fall sofort zu übergeben.«
    »Möchtest du das denn?«
    »Darum geht es hier nicht. Tatsache ist, dass es nicht mein Fall ist.«
    Roarke nahm ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte ihr die Blutspritzer von der Hand. »Eigentlich schade, oder?«
    Mit diesen Worten drehte er sich um, da der interplanetarische Polizeichef eben aus dem Aufzug glitt.
    Wenn Eve mit allem gerechnet hätte, aber nicht damit: Eine wild gelockte, rassige Beauty in einem schwarzen Supermini klackerte auf hohen Hacken durch den Gang. Neben ihr ließ Morris sein Expertenurteil los: »Geile Braut.«
    »Mann, halten Sie sich mit Ihren machomäßigen Kommentaren zurück«, zischte Eve.
    Die brünette Schönheit blieb stehen, warf einen Blick in die Runde. »Roarke«, sagte sie mit einer Stimme, die Bilder an heiße Wüstennächte wachrief.
    »Chief. Lieutenant Dallas von der New Yorker Mordkommission. Dr. Morris, Gerichtsmediziner.«
    »Angenehm. Darcia Angelo, Chef der Olympus-Polizei. Entschuldigen Sie mein unpassendes Outfit. Ich komme eben von einem der Empfänge. So weit ich informiert bin, haben wir es möglicherweise mit einem Mordfall zu tun.«
    »Es war Mord, so viel steht inzwischen fest«, gab Eve zurück. »Das Opfer ist männlich, weiß, etwa fünfunddreißig bis vierzig Jahre alt. Erschlagen. Die Tatwaffe, eine Eisenstange, wurde am Tatort zurückgelassen. Routinemäßige Vorabuntersuchung deutet darauf hin, dass er noch keine zwei Stunden tot ist.«
    »Er wurde bereits untersucht?«, fragte Darcia frostig.
    »Ja.«
    »Okay, wir wollen deswegen keine Haarspalterei betreiben. Ich vergewissere mich persönlich, bevor mein Team eintrifft.«
    »Ziemlich unappetitliche Angelegenheit.« Kalt lächelnd drückte Eve ihr die Tube Seal-It in die Finger.
    »Danke.« Darcia streifte ihre Abendhandschuhe ab. Eve konnte ihr das nachempfinden. Sie machte das auch häufiger so. Nachher gab sie Eve die Tube zurück. Darcia nahm einen winzigen Rekorder aus ihrer Handtasche und steckte ihn am Ausschnitt ihres Kleides fest, genau zwischen den Brüsten.
    Im Treppenhaus stieß Morris einen anerkennenden Pfiff aus. »Wo findet man denn so ein Prachtweib wie die?«, fragte er Roarke. »So eine hätte ich auch gern.«
    Bevor Eve ihn anschnauzen konnte, preschte Feeney durch den Korridor zu ihnen.
    »Hab mir die

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