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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Disks reingezogen«, verkündete er. »Die im Treppenhaus installierten Kameras waren fünfzig Minuten lang übersteuert. Man sieht nichts als Geflimmer auf dem Bildschirm, und zwei Minuten lang hört man im zwanzigsten Stock nur statisches Rauschen. Da kannte sich jemand bestens aus«, setzte er hinzu. »Es handelt sich nämlich um ein komplexes System, mit Sicherungs-Backup. Dafür brauchte es einen absoluten Profi, der Zugang zu dem System hatte.«
    »Bei dem gesteckten Zeitrahmen waren mindestens zwei Leute beteiligt«, stellte Eve fest. »Die Sache war geplant, keine Affekthandlung, kein Verbrechen aus Leidenschaft.«
    »Habt ihr das Opfer identifiziert? Wenn ihr wollt, kann ich seinen Hintergrund checken.«
    »Der Polizeichef ist inzwischen eingetroffen«, meinte Eve tonlos.
    Einen kurzen Moment lang schaute Feeney sie entgeistert an. »Ach ja, richtig. Ich vergaß, dass wir nicht zu Hause in unserem schönen New York sind. Wollen die lokalen Cops uns aus dem Fall rausdrücken?«
    »Sie waren«, sagte Darcia, die sich aus dem Schatten der Treppe löste, »offiziell noch nie drin.«
    »Offen gestanden«, warf Roarke ein, »habe ich Lieutenant Dallas und ihr Team um Unterstützung gebeten.«
    Entrüstung huschte über Darcias Züge, doch sie fasste sich augenblicklich wieder. »Das ist Ihr gutes Recht. Lieutenant, kann ich Sie kurz sprechen?« Ohne die Antwort abzuwarten, steuerte Darcia durch den Flur.
    »Arrogante, ambitionierte Zicke.« Eve funkelte Roarke an. »Du regelst das sicher für uns, mmh?«
    Er grinste seiner Frau hinterher. »Klar, ich tue, was ich kann.«
    »Also, Angelo, wenn Sie sich wegen der Vorabrecherche am Tatort mit mir fetzen wollen, sind Sie schiefgewickelt.« Eve nahm den kleinen Rekorder vom Revers und hielt ihn ihr hin. »Okay, ich hab einen Mordtatbestand festgestellt. Danach hab ich mich ausgeklinkt. Ich will weder Ihren Job noch Ihren Fall. Mein Bedarf an Leichen wird in New York hinlänglich gedeckt.«
    Darcia schüttelte ihre dunkel glänzende Haarpracht zurück. »Lieutenant, noch vor vier Monaten habe ich in Kolumbien Drogendealer gejagt und tagtäglich mein Leben riskiert. Trotzdem konnte ich kaum die Miete für ein schäbiges kleines Zwei-Zimmer-Apartment zusammenkratzen. In dem derzeitigen politischen Klima haben Cops in meinem Land keinen hohen Stellenwert. Verstehen Sie? Ich liebe meinen neuen Job.«
    Sie öffnete ihre Handtasche und ließ Eves Rekorder hineingleiten. »Ist mein Job in Gefahr, wenn ich mich weigere, diesen Fall an die Frau meines Arbeitgebers abzutreten?«
    »Roarke setzt sich weder für mich ein, noch feuert er willkürlich Leute, bloß weil sie eventuell nicht mit mir klarkommen.«
    »Gut.« Darcia nickte. »Ich habe in Drogendelikten, Trickbetrügereien, Raubüberfällen ermittelt. Zwölf Jahre lang. Ich bin ein guter Cop. Mord ist allerdings nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Demzufolge wüsste ich es durchaus zu schätzen, wenn Sie und Ihr Mitarbeiterstab bereit wären, mit mir zu kooperieren.«
    »Abgemacht. Warum dann der ganze Hickhack?«
    »Sie sind einverstanden? Also haben wir beide uns darauf verständigt, dass es mein Fall ist.«
    »Ich muss Ihnen gegenüber noch einräumen, dass ich dem Mordopfer am frühen Abend einen Schwinger ins Gesicht verpasste.«
    »Warum?«, fragte Darcia argwöhnisch.
    »Er kam mir in die Quere.«
    »Verstehe. Bleibt nur zu hoffen, dass wir beide diesen Fall klären, ohne uns gegenseitig in die Quere zu kommen.«
    Zwei Stunden später fanden sich die beiden ermittelnden Parteien zu einer Besprechung in Roarkes Büro ein.
    »Das Opfer wurde als Reginald Weeks identifiziert. achtunddreißig Jahre alt. Derzeitiger Wohnsitz: Atlanta, Georgia, Erde. Verheiratet, keine Kinder. Letzter Arbeitgeber: Douglas R. Skinner Incorporated. Funktion: persönliche Sicherheit.« Nachdem Darcia geendet hatte, nickte sie zu Eve.
    »Obduktion ergab massive Gewalteinwirkung«, fuhr Dallas mit dem Bericht fort.
    »Todesursache sehr wahrscheinlich Schädelbruch. Linke Kopf und Körperhälfte stark traumatisiert. Demnach war bekannt, dass das Opfer Linkshänder war. Überwachungssysteme in Treppenhaus und zwanzigster Etage waren zur Tatzeit manipuliert. Mutmaßliche Mordwaffe ist eine im Treppenhaus sichergestellte Eisenstange. Zu den Beweismaterialien gehört des Weiteren ein versilberter Anstecker in Sternform, wie ihn die im Hotel beschäftigten Sicherheitsteams am Revers tragen. Chief Angelo?«
    »Bislang ermittelte Daten über Weeks

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