Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
basiert.«
    »Tatsächlich?«, sagte Eve leise.
    »Ehrlich gesagt habe ich nie viel davon gehalten, Frauen in den Polizei oder Militärdienst aufzunehmen. Häufig lenken sie ihre männlichen Kollegen ab, und sie sind in ihrem Job selten voll engagiert. Ehe und Familie haben Vorrang, wie es sich für Frauen gehört.«
    »Commander Skinner, nehmen Sie es mir nicht übel, aber was Sie da gerade vom Stapel lassen, ist doch wohl hoffentlich nicht Ihr Ernst, oder?«
    Er lachte laut und herzlich. »Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, Lieutenant. Ihre Beurteilungen belegen, dass Sie eine scharfsichtige, zuverlässige Polizistin sind. Für Sie ist die Dienstmarke nicht nur irgendein belangloser Gegenstand, den Sie jeden Morgen einstecken. So werden Sie von Ihren Vorgesetzten beschrieben. Wurden es zumindest. Das haben wir gemeinsam. Fünfzig Jahre lang habe ich diesbezüglich für klare Verhältnisse gesorgt. Einen glatten Schnitt zwischen Berufsund Privatleben gezogen. Ich erledigte, was anlag, und widmete mich dann dem nächsten Fall. Mit vierundvierzig war ich bereits stellvertretender Commander. Möchten Sie das Gleiche nicht auch von sich behaupten können?«
    Eve schwante, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte. Mit betont neutraler Miene und Stimme erwiderte sie: »Darüber habe ich offen gestanden noch nie nachgedacht.«
    »Sie enttäuschen mich, Lieutenant. Dann machen Sie sich schleunigst Gedanken. Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie dicht vor der Beförderung zum Captain stehen könnten? Fatalerweise haben Sie sich das mit einer unüberlegten persönlichen Entscheidung verbaut.«
    »Tatsächlich?« In ihrer Magengrube brannte es plötzlich wie Feuer. »Und woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß so ziemlich alles.« Eine Hand zur Faust geballt, trommelte er rhythmisch auf die Tischplatte. »Ich bedaure nur eins - es handelt sich um eine unerledigte Sache aus meiner aktiven Zeit. Eine Zielperson, die ich nie zur Strecke bringen konnte. Gemeinsam können wir es schaffen. Ich mache Sie zum Captain, Lieutenant. Wenn Sie mir Roarke ans Messer liefern.«
    Sie schaute auf ihren Wein und ließ behutsam eine Fingerspitze um den Glasrand kreisen. »Commander, Sie haben ein halbes Jahrhundert in diesem Job gearbeitet. Tagtäglich Ihr Leben riskiert. Davor habe ich größten Respekt. Ansonsten würde mir für dieses kompromittierende Angebot glatt die Hand ausrutschen. Hier, vor allen Leuten.«
    »Überlegen Sie es sich sehr genau«, sagte er, als Eve aufstand. »Privates über Berufliches zu stellen, ist beileibe nicht professionell. Ich kriege ihn. Und wenn ich Sie zwingen muss, mit mir zu kooperieren.«
    Rasend vor Zorn neigte sie sich dicht über den Tisch. Sie zischte an seinem Ohr: »Probieren Sie es. Sie werden feststellen, dass ich keins von Ihren verdammten Hausmütterchen bin.«
    Kaum dass sie zurückwich, verstellte ihr einer der Bodyguards den Weg. »Ihr Gespräch mit dem Commander«, meinte er warnend, »ist noch nicht beendet.«
    »Für mich schon.«
    Sein Blick glitt von ihrem Gesicht zu seinem Chef. Nach einem knappen Nicken trat er näher und umklammerte ihren Arm. »Sie setzen sich augenblicklich wieder hin, Lieutenant, und warten, bis man Sie gehen lässt.«
    »Nehmen Sie die Hand weg. Pfoten weg, oder es passiert was!«
    Darauf verstärkte er lediglich die Umklammerung. »Nehmen Sie Platz, und befolgen Sie die Anweisungen des Commanders. Andernfalls muss ich Ihnen wehtun.«
    Sie blickte von Skinner zu seinem Leibwächter. »Was Sie nicht sagen.« Mit einem kurzen linken Haken brach sie dem Bodyguard das Nasenbein und stieß mit der Rechten seinen Kollegen zurück, als der einen Satz nach vorn machte.
    Gleichzeitig wirbelte sie herum, fischte blitzschnell die kleine Pistole aus der Abendtasche. »Pfeifen Sie Ihre Wachhunde zurück«, forderte sie den Commander auf.
    Sie blickte in die Gesichter von Polizisten, die herumgeschnellt waren und näher kamen, um schlichtend einzugreifen. Eve wandte sich schulterzuckend ab und schob sich durch die aufgebrachte Menschenmenge.
    In unmittelbarer Nähe der Saaltüren holte Roarke sie ein. Er legte einen Arm um ihre Schultern. »Du hast Blut auf deinem Kleid, Liebling.«
    »Ach ja?« Ärgerlich blickte sie an ihrem Kleid hinunter. »Ist nicht von mir.«
    »Ich weiß.«
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Mmmh. Was hältst du davon, wenn wir kurz nach oben gehen? Vielleicht lassen sich die Blutspritzer mit ein bisschen warmem Wasser wieder herauswaschen. Du erzählst mir,

Weitere Kostenlose Bücher