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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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was du auf dem Herzen hast, und nachher treffen wir uns auf einen Drink mit deinen Kollegen vom Präsidium.«
    »Wieso in Himmelherrgottsnamen hast du mir nicht gesteckt, dass du Skinner kennst?«
    Roarke tippte den Code für den Privatlift zu seiner Chefsuite ein. »Ich kenne den Mann überhaupt nicht.«
    »Verdammt, er kennt dich aber.«
    »Das habe ich vermutet.« Sobald sie im Aufzug standen, hauchte er ihr einen Kuss auf die Schläfe. »Eve, in meiner Laufbahn hatte ich etliche Cops auf dem Hals.«
    »Skinner ist ein ganz scharfer Hund. Er hat es auf dich abgesehen.«
    »Soll er doch. Ich bin ein renommierter Geschäftsmann. Ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Geläutert durch die Liebe einer fantastischen Frau.«
    »Mach dich nicht auch noch darüber lustig.« Sie steuerte aus dem Aufzug, durch den weitläufigen Wohnbereich der Suite und hinaus auf die Terrasse, um an der frischen Luft ihr erhitztes Gemüt zu kühlen. »Dieser Scheißtyp. Er will, dass ich ihm dabei helfe, dich zur Strecke zu bringen.«
    »Ziemlich unhöflich«, krittelte Roarke milde. »Das Thema aufs Tapet zu bringen, nachdem er dich eben erst kennengelernt hat. Noch dazu auf einem Cocktailempfang. Wie kommt er darauf, dass du mitmachst?«
    »Indem er mir eine Beförderung zum Captain in Aussicht stellt. Andernfalls bin ich weg vom Fenster - wegen meines indiskutablen Privatlebens.«
    »Damit meint er mich.« Unvermittelt wurde er ernst. »Stimmt das? Stehen deine Chancen auf einen beruflichen Aufstieg gleich null - und das wegen unserer Beziehung?«
    »Verdammt noch mal, was weiß ich!« Immer noch wütend auf den Commander, fuhr sie ihren Mann an: »Zudem kümmert es mich einen feuchten Dreck. Glaubst du, ich bin unter diesen Umständen an einer Beförderung interessiert?«
    »Nein.« Er trat zu ihr und streichelte begütigend über ihre Arme. »Ich weiß, was dich umtreibt. Du bist einzig und allein an deinen Toten interessiert.« Er beugte sich vor, brachte seine Lippen auf ihre Stirn. »Skinner hat sich eben gehörig verschätzt.«
    »Es war dumm und unüberlegt von ihm. Er hat nicht mal gewartet, bis sich der Pulk auflöste, bevor er mir damit kam. Miserable Strategie«, sinnierte sie laut. »Irgendwie merkwürdig. Er will deinen Arsch, Roarke. Dafür nimmt er sogar in Kauf, dass sie ihn wegen versuchter Bestechung drankriegen, falls ich das Gespräch rapportiere - und falls man mir Glauben schenkt. Wieso macht er das?«
    »Keine Ahnung.« Und was man nicht wusste, überlegte er, war und blieb eine heikle Angelegenheit. »Ich denk darüber nach. Auf alle Fälle hast du den Empfang ein bisschen aufgemöbelt.«
    »Normalerweise hätte ich subtiler reagiert und seinem Bodyguard ein Knie in die Weichteile gerammt. Aber nachdem Skinner mir mit seinem Sermon kam, dass Frauen nicht bei der Polizei arbeiten, sondern das Haus hüten sollten, fand ich einen Tritt in die Eier schlicht zu mädchenhaft.«
    Lachend zog er sie an sich. »Ich liebe dich, Eve.«
    »Tsts.« Unvermittelt strahlte sie wieder und schlang die Arme um ihn. Aneinandergequetscht wie die Ölsardinen an einem Tisch in einem Club zu sitzen und sich von ohrenbetäubender Musik das Trommelfell wegpusten zu lassen, entsprach eigentlich nicht Eves Vorstellung von einem schönen Abend.
    Nach der Geschichte mit Skinner war sie allerdings heilfroh, unter Freunden zu sein.
    Um den Tisch drängte sich New Yorks Polizeielite. Eve klemmte zwischen Roarke und Feeney, dem Chef der elektronischen Ermittlung. Feeneys verknautschtes Hundegesicht lebte förmlich auf, während er gebannt die Bühne fixierte.
    Die elegant gekleidete Dr. Mira, die neben Roarke saß, nippte vornehm an einem Brandy Alexander und verfolgte die Show - eine mit roter, weißer und blauer Körperfarbe angemalte Combo, die amerikanische Folksongs mit wilden, fetzigen Rockelementen aufpeppte. Morris, der Chefpathologe, und Peabody saßen ihnen gegenüber.
    »Schade, dass meine Frau schon schlafen gegangen ist.« Feeney schüttelte den Kopf.
    »Das hätte sie sehen müssen.«
    »Eine Wahnsinnsshow«, bekräftigte Morris. Er hatte seinen langen, dunklen Zopf mit einem silberfarbenen Haarband zusammengebunden, die Aufschläge seiner Kalbslederjacke schillerten ähnlich metallisch.
    Für einen Pathologen, sann Eve, hatte er einen höchst eigenwilligen Geschmack.
    »Aber Dallas hier«, Morris zwinkerte ihr zu, »war der Superbringer.«
    »Haha«, konterte Eve.
    Morris grinste scheinheilig. »Temperamentvoller Lieutenant

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