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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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deuten nicht auf kriminelle Aktivitäten. War seit zwei Jahren bei Skinner beschäftigt. Davor arbeitete er für Right Arm, ein Unternehmen, das Leibwächter und Sicherheitsberater für Mitglieder der Konservativen Partei stellt. Davor war er sechs Jahre lang beim Militär, Grenzpatrouille.«
    »Das heißt, er war es gewohnt, Befehle entgegenzunehmen«, schloss Eve. »Er versperrte mir heute Abend den Weg, weil Skinner oder einer seiner Leute ihm das heimlich signalisiert hatte. Als erfahrener Soldat und Angestellter bei Right Arm war er bestimmt nicht der Typ, der mit einem Fremden in einen schallisolierten Treppenhausschacht gegangen wäre, selbst dann nicht, wenn man ihn unter Druck gesetzt hätte. Wäre er im Gang angegriffen worden, hätten wir Spuren gefunden. Wenn sie ihn im zwanzigsten Stock überwältigten, dann frage ich mich, was in Himmelherrgottsnamen er dort machte? Sein Zimmer, der Aufenthaltsraum für das Überwachungspersonal und Skinners Suite sind im sechsundzwanzigsten.«
    »Vielleicht traf er sich dort mit einer Frau.« Feeney streckte die Beine aus. »Zwecks Entspannung vom Konferenzstress.«
    »Das ist der Punkt«, räumte Eve ein. »Alle Indizien deuten darauf, dass der Mord vorsätzlich geplant war, möglicherweise wurde eine Frau als Lockvogel eingesetzt. Das müssen wir verifizieren oder ausschließen. Möchtest du das übernehmen, Feeney?«
    »Captain Feeney kann meinen Beamten bei den diesbezüglichen Ermittlungen assistieren.« Darcia hob kaum merklich die Brauen, als Eve sich zu ihr wandte. »Das heißt, wenn er einverstanden ist. Zudem hoffe ich, dass er weiterhin mit dem Sicherheitspersonal im Hotel kooperiert.«
    »Wir arbeiten schließlich als einvernehmliches Team«, bemerkte Eve mit einem breiten, scheinheiligen Grinsen.
    »Ausgezeichnet. Demnach macht es Ihnen bestimmt nichts aus, mich in die sechsundzwanzigste Etage zu begleiten, um Skinner über den Tod seines Mitarbeiters zu informieren.«
    »Kein Problem. Kommen Sie, Peabody. Meine Partnerin begleitet mich«, erklärte Eve rasch, bevor Darcia etwas einwenden konnte. »Einwand abgelehnt. Peabody.« Eve bedeutete ihrer Partnerin, ihr zu folgen, als sie den Raum verließ, während Darcia ihren Kollegen weitergehende Anweisungen gab. »Ich möchte, dass Sie während des Gesprächs mit Skinner den Rekorder laufen lassen.«
    »Ja, Sir.«
    »Wenn ich mit ihm nicht weiterkomme, machen Sie mir einen Termin mit dem lokalen Gerichtsmediziner. Wenn das nicht klappt, verdonnern Sie Morris dazu, unter irgendeinem Vorwand Kontakt mit ihm aufzunehmen.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich brauche die Uniform, an der der Stern fehlt. Wir müssen sämtliche Recycler checken, die Hotelwäscherei, Reinigungen. Uns bei dem interplanetarischen Team umhören. Ich möchte genauestens informiert werden, wann die Berichte von Spurensicherung und Verbrechensaufklärung vorliegen. Ich wette, auf der Eisenstange befinden sich Spuren von Seal-It und ansonsten nur das Blut des Opfers. Das war eine verdammte Falle«, grummelte sie und schnellte herum, als Darcia in den Gang trat.
    Schweigend wartete sie auf den Aufzug und glitt hinein. »Kennen Sie Douglas Skinner schon länger, Lieutenant?«, wollte Darcia wissen.
    »Nein. Erst seit heute Abend.«
    »Nach meinen Informationen bestellte er Sie ausdrücklich an seinen Tisch, um mit Ihnen unter vier Augen zu reden. Offenbar nahm der Gesprächsverlauf eine negative Wendung, und als das Opfer Sie am Verlassen des Tisches hindern wollte, wurden Sie handgreiflich. Ist das so korrekt?«
    »Ja.«
    »Worüber haben Sie und Douglas Skinner sich auseinandergesetzt?«
    »Bin ich eine Verdächtige in diesem Fall oder eine Ko-Ermittlerin?«
    »Eine Ko-Ermittlerin, und infolgedessen erwarte ich von Ihnen eine lückenlose Schilderung.«
    »Also gut, ich werde scharf nachdenken.« Der Lift hielt im sechsundzwanzigsten Stock. Eve stieg aus.
    »Sofern Sie nichts zu verbergen haben.«
    »Ich bin ein Cop«, knirschte Eve. »Die Nummer zieht bei mir nicht.« Sie drückte auf einen Klingelknopf und wartete. Unvermittelt blinkte der Überwachungssensor grün auf. Ausdruckslos beobachtete sie, wie sie und ihre Begleiterinnen gescannt wurden. Kurz darauf öffnete Skinner ihnen persönlich die Tür.
    »Lieutenant. Es ist reichlich spät für einen Besuch.«
    »Aber nicht für eine offizielle Mission. Chief Angelo, Douglas Skinner.«
    »Verzeihen Sie die Störung, Commander Skinner«, sagte Darcia mit leiser, respektvoller Stimme und ernster Miene.

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