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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Schlafraum liegt linker Hand von dem kleinen Verbindungsflur. Da war ebenfalls Licht. Seine Frau hatte die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Und belauschte das Gespräch.«
    »Ist mir nicht aufgefallen«, sinnierte Darcia mit einem fragenden Blick zu Peabody, als diese frustriert die Mundwinkel verzog.
    »Meiner Partnerin wohl auch nicht«, meinte Eve. »Und darüber regt sie sich jetzt künstlich auf. Einmal angenommen, Belle Skinner sperrte in dem zweiten Schlafzimmer die Lauscher auf, dann kann sie mit dem Commander wohl schwerlich in einem Bett gekuschelt haben, stimmt’s? Kein trautes Eheglück, interessant, nicht? Und kein Alibi.«
    »Welches Motiv hätte Skinner, einen seiner Leibwächter umzubringen?«
    »Keine Ahnung. Ich möchte noch ein paar Dinge abchecken.« Sie stoppte den Lift, damit Darcia und Peabody aussteigen konnten. »Ich melde mich.«
    Ihre Kooperationsvereinbarung mit Darcia Angelo hielt sie nicht davon ab, nebenher auf eigene Faust zu recherchieren. Und da die Ermittlungen in diesem Mordfall eindeutig nicht in ihren Kompetenzbereich fielen, musste sie eben zu allen Mitteln greifen. Zumal ihr die entsprechenden Fachkollegen fehlten und ihre Dienstmarke auf Olympus nur modischer Schnickschnack war.
    Immerhin hatte sie Roarke, und der war kompetent und nach allen Seiten offen.
    Wie nicht anders zu erwarten, saß ihr Mann im Schlafzimmer am Computer. Er hatte sein Abendjackett abgelegt, die Hemdsärmel hochgerollt, neben sich eine Kanne Kaffee.
    »Irgendwas gefunden?« Sie griff nach seiner Tasse und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter.
    »Nichts, was mich oder meine geschäftlichen Aktivitäten in irgendeiner Form mit Skinner in Verbindung brächte. Natürlich habe ich ein paar Deals in Atlanta laufen.«
    »Natürlich.«
    »Kommunikation, Elektronik, Unterhaltungsbranche. Immobilien und so.« Er nahm ihr die Tasse weg, streichelte ihr mit seiner freien Hand aufreizend über den Po. »Und bevor ich dich kennenlernte, ein hübsches kleines Abschreibungsprojekt, das richtig Kohle abwarf. Zuwiderhandlungen gegen geltende Rechtsvorschriften…«
    »Zuwiderhandlungen gegen geltende Rechtsvorschriften«, echote sie.
    »So in etwa könnte man es nennen. Nichts, was den Staat oder die lokalen Behörden großartig geschädigt hätte.«
    »Irrtum, da machst du einen großen Denkfehler. Dergleichen nimmt Skinner persönlich, anders ist es nicht zu erklären. So ein schlimmer Finger bist du schließlich auch nicht.«
    »Jetzt beleidigst du mich aber.«
    »Wieso stürzt er sich ausgerechnet auf dich?«, sagte sie mehr zu sich selbst. »Nach fünfzig Jahren Polizeilaufbahn muss er doch so ziemlich alles erlebt und jede Menge Typen verknackt haben. Massenmörder, Pädophile, Sexualtäter, Kannibalen, was weiß ich. Weswegen bist du Skinner ein Dorn im Auge? Er hat sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen. Wann war das? Vor sechs Jahren…«
    »Sieben.«
    »Okay, vor sieben Jahren. Und jetzt tritt er an mich heran, mit einem Bestechungs oder Erpressungsversuch, je nachdem, wie man es interpretieren mag, und will, dass ich dich ans Messer liefere. Für mich ist dieser Typ eine arrogante, linke Bazille.«
    Nachdenklich lief sie im Zimmer auf und ab. »Wahrscheinlich war er sich darüber im Klaren, dass es nicht funktionieren würde. Vermutlich spekulierte er sogar darauf, dass ich Zoff machen würde. Auf diese Weise kann er uns beide in einen Sack stecken und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    »Er kann dir nichts - mir im Übrigen auch nicht.«
    »Er kann uns das Leben schwermachen, indem er uns in einen Mordfall hineinzieht. Glaub’s mir, er arbeitet dran. Er provoziert mich vor allen Leuten, hetzt mir einen seiner Gorillas auf den Hals. Ich setze mich zur Wehr. Ein paar Stunden später ist der Gorilla tot, sein Hirn im Treppenhausschacht eines Roarke-Enterprises-Hotels verspritzt - Bingo! Und jetzt kommt der Clou bei der Sache, Sherlock. Ein Sternanstecker von einer der Uniformen, wie sie das Wachpersonal in deinen Hotels trägt, schwimmt im Blut des Opfers.«
    »Nicht besonders subtil.«
    »Dafür hat er keine Zeit. Er hat es nämlich verdammt eilig«, gab sie zurück. »Wieso, weiß ich nicht. Er füttert die lokalen Behörden mit Indizien, nötigt sie quasi dazu, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, der aufgebrachte Ehemann - und mutmaßliche interplanetarische Kriminelle - könnte einen seiner eigenen Gorillas losschicken, um Skinners Leuten eine Lektion zu erteilen.«
    »Nach dem Motto:

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