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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Haus lastet ein Fluch. Da spukt’s. Alle, die dort wohnten oder versucht haben, in dem Komplex irgendein Geschäft aufzuziehen, bekamen früher oder später persönliche oder physische Probleme.«
    »Nummer zwölf. Ja, ich habe davon gehört. Interessante Geschichte.« Die Hände weiterhin in den Manteltaschen vergraben, schweifte Eves Blick durch den weitläufigen, heruntergekommenen Raum. »Soso, verflucht und verhext. Und verdammt baufällig. Schätze, Letzteres war Radcliff C. auch schon aufgefallen.«
    »Wie meinen Sie das?« Peabody blieb der Mund offen stehen. »Das ist das Haus? Hier? O Mann.«
    »Anonymer Tipp über die Notrufnummer. Ich möchte diesen Anrufer genauer überprüfen, weil es sich dabei um den mutmaßlichen Killer handelt. Fakt ist, dass unser Opfer das Haus gekauft hat und es restaurieren und instand setzen wollte. Wer weiß, vielleicht plante er, an die großen Businesserfolge seines Großvaters anzuknüpfen. Aber wieso hängt unser Junge um zwei Uhr morgens in diesem verfluchten Spukschloss rum?«
    »Es ist das Haus«, wiederholte Peabody mit mehr Nachdruck. »Nummer zwölf.«
    »Da die Adresse Twelve East Twelfth lautet, würde ich meinen kleinen Hintern darauf verwetten. Kommen Sie, wir drehen ihn um.«
    »Oh… okay.«
    Sobald sie ihn umdrehten, spitzte Eve skeptisch die Lippen. »Da hat jemand ganze Arbeit geleistet. Drei weitere Einschusslöcher im Rücken. Wir warten natürlich die Bestätigung vom Labor ab, aber ich denke…«
    Sie steuerte durch den Raum zu einer altertümlichen, schmiedeeisernen Wendeltreppe.
    »Er stand etwa hier und fixierte den Angreifer. Bumm, bumm. Zwei Schüsse in die Brust.« Wie zur Veranschaulichung schlug sie sich mit der Faust vor die Mantelfront. »Er stolpert zurück, geht zu Boden. Die breit verschmierte Blutspur dokumentiert, dass das Opfer wegzurobben versuchte, vermutlich in Richtung Türen.«
    »Die Türen waren von innen verschlossen. Meinte der Beamte von der Spurensicherung«, setzte Peabody hinzu.
    »Okay. Also er kriecht, und der Killer macht weiter. Bumm, bumm, in den Rücken.« Die Schüsse haben hier drin bestimmt mordsmäßig gekracht, überlegte Eve. Das musste mächtig in den Ohren geschrillt haben. »Aber damit nicht genug. Nein, wir sind noch nicht fertig. Der Typ sackt zusammen, tot oder so gut wie tot, aber das reicht unserem Killer nicht. Er dreht ihn um, presst ihm die Pistolenmündung mitten auf die Stirn. Sehen Sie die Schmauchspuren rings um das Einschussloch? Unmittelbarer Kontakt. Vor ein paar Jahren, im Fall DeBlass, habe ich mich intensiv mit Schusswaffen beschäftigt. Er hält ihm die Knarre direkt an den Kopf und drückt ab. Gnadenschuss oder so.«
    Eve sah es vor ihrem geistigen Auge. Hörte es, roch es. »Wenn Sie eine Waffe derart positionieren«, sie presste die Spitze ihres Zeigefingers gegen die eigene Stirn, »sie direkt auf die Haut halten und abdrücken, dann ist es was Persönliches. Wer so viele Kugeln in jemanden hineinpumpt, ist ernsthaft stinkig.«
    »Das Opfer trägt eine goldene Uhr am Arm - sieht nach einem antiken Stück aus - sowie seine Brieftasche mit Bargeld und Kreditkarten, Codekarten, Taschenlink et cetera bei sich. Der Mörder hat nicht mal versucht, es wie einen Raubmord aussehen zu lassen.«
    »Wir checken die Elektronik. Lassen Sie mich den Link mal sehen.«
    Eve nahm den Taschenlink in ihre versiegelten Finger und rief die letzte Übertragung ab. Ein schaurig hohles Flüstern ertönte, was ihr zugegebenermaßen eine leichte Gänsehaut über den Rücken jagte. Die kehlige Stimme einer Frau drang aus dem Gerät.
    Nummer zwölf. Um zwei Uhr heute Nacht. Bring es mit. Bring es mit, dann feiern wir.
    »Vielleicht war es doch ein Raubmord.«
    »Haben Sie die Stimme gehört?« Peabody warf einen verstohlenen Blick über ihre Schulter. »Das klang ja geradezu gespenstisch.«
    »Ich fand’s eher witzig, so à la computergeneriert. Allerdings ist mir auch hinlänglich klar, dass Gespenster weder mit Links noch mit Waffen hantieren. Weil - und jetzt halten Sie sich fest, Peabody - es gar keine Gespenster gibt.«
    Peabody schüttelte ungläubig den Kopf. »Ach nee? Und wenn ich Ihnen sage, dass meine selige Großtante Josie - sie ist mittlerweile acht Jahre tot - andauernd wieder auftaucht? Nur um Onkel Phil zu nerven, dass er die verstopfte Toilette im Gäste-WC reparieren soll! Die Ärmste starb, noch bevor der Installateur kam.«
    »Und wie viel bechert Ihr Großonkel Phil so?«
    »Ach, hören Sie

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