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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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oben, Hopkins? Warst du wenigstens noch so clever, die Lage zu peilen, bevor dir das Hirn rausgepustet wurde? Oder bist du völlig ahnungslos in den Tod spaziert?
    Ein hohes Fenster in der ersten Etage entpuppte sich als Notausstieg. Es stand halb offen, eine an der Außenwand befestigte Feuertreppe führte im Zickzack nach unten.
    »Damit wäre das Geheimnis Fluchtweg gelüftet. Verdächtiger hat das Gebäude sehr wahrscheinlich durch dieses Fenster verlassen«, gab sie in ihren Rekorder zu Protokoll.
    »Spurensicherung wird Fenster, Treppe und Umgebung auf Fingerabdrücke und verdächtige Indizien hin überprüfen. Und ansonsten natürlich die Augen offen halten.« Sie bückte sich, fokussierte den Lichtkegel ihrer Taschenlampe auf dem Fensterbrett.
    »Winzige Blutpartikel, möglicherweise von unserem Toten. Tatverdächtiger hatte vermutlich Blutspritzer auf der Kleidung, nachdem er den Kopfschuss ausgeführt hatte.«
    Stirnrunzelnd richtete sie den Lichtstrahl tiefer, auf den Boden, wo sie etwas Glitzerndes bemerkte. »Sieht aus wie Schmuck. Oder… hmmm. Irgendeine Haarspange«, setzte sie hinzu, nachdem sie den Gegenstand mit einer Pinzette aufgehoben hatte. »Wenn ich nicht voll danebenliege, sind das echte Diamanten auf einer Art Clip. Schmuckstück knapp zwei Zentimeter breit und schätzungsweise vier Zentimeter lang. Die Steine sind völlig staubfrei und nach meinem Dafürhalten in eine Platinfassung eingesetzt. Vermutlich antik.«
    Behutsam ließ sie das Stück in einen Untersuchungsbeutel gleiten.
    Als sie den Rückweg antreten wollte, meinte sie, über sich das leise Knacken der Bodendielen zu hören. Nichts Ungewöhnliches in alten Gebäuden, redete sie sich zu, zog aber vorsichtshalber ihre Waffe. Geräuschlos schob sie sich an der Wand entlang, die teilweise rissig war, und glitt zu der alten Eisentreppe.
    Da war es wieder, das Geräusch, ein kaum wahrnehmbares Aufseufzen. Für einen Augenblick dachte sie, sie hätte eine Frauenstimme gehört, rau und kehlig, die von einem blutenden Herzen sang.
    Oben, in der zweiten Etage, waren die Böden sauber geschrubbt. Das Parkett war zwar verschrammt und abgetreten, aber trotzdem spiegelblank. Auf mehreren Wänden zeichneten sich Rauch und Löschwasserspuren ab, gleichwohl war zweifelsfrei erkennbar, dass man diesen Bereich in ein großzügiges Apartment umfunktioniert hatte und einen kleineren Teil in eine Art Büro.
    Die Waffe im Anschlag, glitt sie leichtfüßig über die Bodendielen, registrierte aber nichts Verdächtiges. Das einzige Geräusch waren ihre tiefen, gleichmäßigen Atemzüge, die wabernde Dunstwölkchen vor ihrem Mund bildeten.
    Nach den Gesetzen der Physik stieg Wärme doch nach oben, oder? Wieso zum Teufel war es hier dann noch kälter als unten? Sie steuerte durch den bogenförmigen Durchgang linker Hand, fest entschlossen, das Haus intensiv zu durchsuchen.
    Die Böden sind einfach zu sauber, schoss es ihr durch den Kopf. Nirgends ein Krümel Dreck, so wie in den anderen Räumlichkeiten, nicht das kleinste Graffiti verunstaltete die Wände. Eve reckte den Kopf. Ein Stück weiter rechts hatte sie ein riesiges Loch in der Wand entdeckt. Sah aus, als hätte dort jemand fein säuberlich eine Türöffnung aufgestemmt.
    Sie durchquerte den Raum und richtete den Lichtstrahl in den dunkel gähnenden Spalt.
    Das Skelett lag da, als würde es friedlich schlummern. Mitten in seinem Schädel befand sich ein winziges, fast kreisrundes Loch.
    Die gelbknochigen Fingerglieder umschlossen das Gegenstück der Haarspange. Und neben der anderen Hand blitzte der verchromte Lauf einer Halbautomatik auf.
    »Verdammte Knarre«, murmelte Eve. Sie zog ihren Kommunikator heraus und piepste Peabody an.

2
    » S ie ist es. Sie muss es sein.«
    »Detective, Sie vermuten also, die Tote war die Ehefrau vom Großvater unseres Opfers?« Eve fuhr über die eisglatten Straßen vom Verbrechensschauplatz zur Wohnung des Opfers.
    »Oder die Geliebte. Im Nachhinein bin ich mir ehrlich gesagt unsicher, ob die beiden überhaupt verheiratet waren. Ich werde das noch explizit überprüfen«, setzte Peabody hinzu und machte sich eine Notiz in ihr Memo. »Aber so ungefähr könnte es doch gewesen sein: Hopkins der Erste tötet Bobbie, dann mauert er die Leiche in der Wand von dem Apartment ein, das er über dem Club bewohnt.«
    »Und die Cops waren seinerzeit so beschränkt, dass ihnen die funkelnagelneu hochgezogene Wand in dem Apartment nicht auffiel?«
    »Vielleicht wollten sie

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