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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Es gab keine Alternative.«
    »Sie setzten Weeks auf mich an, und er hatte nicht die leiseste Ahnung, dass ihn das sein Leben kosten würde. Sie ließen Vinter die Kameras manipulieren, und als sie Ihnen auf die Schliche kam, brachten Sie die junge Frau um.«
    »Das waren unvermeidliche Verluste. Gerechtigkeit hat ihren Preis. Ich wollte ihm ein letztes Geschenk präsentieren. Sie hinter Gittern«, zischte er Roarke zu. »Und Sie in einem Sarg.« Dabei bedachte er Eve mit einem heimtückischen Feixen. »Wieso sind Sie nicht bei Ihrem Seminar, Lieutenant? Sie sollten doch längst im Vortragsraum sein, mmh?«
    »Ich hatte eine Kontroverse mit…« Sie sprang auf. »O Gott. Peabody.«
    Sie schoss durch die Tür und in den Flur. »Welche Etage? Verdammt, in welcher Etage findet das Seminar statt?«
    »Hier lang.« Roarke packte sie am Arm und zog sie zum Aufzug. »Auf der vierten«, sagte er. »Linker Gang. Zweite Tür rechts, und wir sind hinter dem Bühnenbereich.«
    »Sprengstoff. Er steht auf Explosionen.« Abermals zerrte sie den Kommunikator heraus, unterdessen trieb sie den Fahrstuhl zur Eile an. »Sie hat ihren ausgeschaltet. Dieser Scheißkerl! An alle Beamten, an alle Beamten, räumen Sie umgehend Konferenzraum D. Entfernen Sie sämtliche Personen aus dem näheren Umkreis. Es ist nicht auszuschließen, dass in dem fraglichen Bereich eine Sprengladung versteckt wurde. Informieren Sie die Sicherheitsexperten. Ich wiederhole: Bitte räumen Sie schnellstmöglich den genannten Bereich!«
    Sie schnellte aus dem Aufzug und steuerte nach links.
    Ich habe sie dorthin geschickt, murmelte eine penetrante Stimme in ihrem Kopf. Und ich habe noch gelacht.
    O Gott, bitte nicht.
    In ihren Ohren dröhnte es, als rauschte ihr das Blut in den Schläfen. Vielleicht lag es aber auch an der brandenden Geräuschkulisse, die ihr aus dem Raum entgegenschlug, oder an den gebrüllten Befehlen, sich zu entfernen.
    Gleichwohl erspähte sie Peabody hinter dem Podium und hechtete die drei Stufen zur Bühne hoch. Versetzte ihrer Partnerin geistesgegenwärtig einen Stoß. In dem Moment wurden beide in die Luft geschleudert und trafen unsanft auf dem Boden auf.
    Sie zog scharf den Atem ein und stieß ihn prompt wieder aus, als Roarke auf sie stürzte.
    Die Explosion donnerte in ihren Ohren, brachte den Boden unter ihr zum Erzittern. Sie spürte eine Gluthitze, die sich wellenartig ausbreitete und sie allesamt ineinander verknäuelt zum hinteren Ende der Bühne katapultierte.
    Trümmer regneten auf sie herab, brennende Teile. Wie durch einen watteweichen Nebel gewahrte sie hallende Schritte, Schreie und das zischende Knistern eines Feuers. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen war sie klitschnass von den sprühenden Deckensprinklern.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, raunte Roarke ihr ins Ohr.
    »Ja, ja. Peabody?« Hustend und mit tränenden Augen von dem beißenden Rauch musterte Eve das bleiche Gesicht ihrer Partnerin, die mit glasigem Blick zurückstarrte.
    »Sind Sie okay?«
    »Ich denke schon.« Sie blinzelte. »Es sei denn, Ihnen sind zwei Köpfe gewachsen, Dallas, und eines der beiden Gesichter sieht dem von Roarke verdammt ähnlich. Ist auf jeden Fall das attraktivere. Und ich meine, Sie haben ordentlich zugenommen.« Sie lächelte vage und wurde ohnmächtig.
    »Hat wohl eine ordentliche Gehirnerschütterung abbekommen«, diagnostizierte Eve. Ihr Kopf schnellte herum, worauf ihre Nase mit Roarkes zusammenstieß. »Soso, attraktiv findet sie dich. Und jetzt kletter von mir runter. Das ist Erregung öffentlichen Ärgernisses.«
    »Klar, Lieutenant.«
    Während sich die Sanitäter um Peabody kümmerten und die Sprengstoffexperten den Tatort absperrten, saß Eve vor dem Konferenzraum und trank den Kaffee, den ihr irgendeine gute Seele in die Hand gedrückt hatte.
    Sie war nass bis auf die Haut, völlig verdreckt, und hatte sich Abschürfungen und Prellungen zugezogen. Bestimmt würde das dämliche Rauschen in ihren Ohren noch bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag anhalten, seufzte sie.
    Aber im Großen und Ganzen fühlte sie sich topfit.
    »Du wirst wohl nicht drum herumkommen, an dieser Hütte ein paar Renovierungen vorzunehmen«, meinte sie sachverständig zu Roarke.
    »Soll ich dich woanders hinbringen?«
    Da trat Darcia zu ihnen, und Eve erhob sich lächelnd. »Hayes sitzt in Untersuchungshaft. Er will seinen Anwalt sprechen. Nach meiner Einschätzung wird er in einer Einrichtung für geistesgestörte Gewaltverbrecher landen und nicht im

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