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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nichts merken. Hopkins schwamm in Geld. Er hatte seine Finger im Drogengeschäft und ganz nebenbei jede Menge Beziehungen. Und vermutlich verfügte er über heikle Informationen, die gewisse hochstehende Persönlichkeiten nicht unbedingt publik gemacht wissen wollten.«
    »Sie meinen, er hat die Ermittlungsbeamten gekauft.« Ob vor fünfundachtzig Jahren oder gestern, bei korrupten Cops hörte für Eve der Spaß auf. Aber… »Nichts ist unmöglich«, räumte sie gedehnt ein. »Wenn es die verschwundene Ehefrau oder Freundin ist, könnte es natürlich auch so sein, dass sie erst als vermisst gemeldet wurde, nachdem er sämtliche Spuren beseitigt hatte. Dann zahlte er ein paar Bestechungsgelder beziehungsweise zog vor den Ermittlern die klassische Erpressungsund Entführungsnummer ab und war irgendwann fein raus.«
    »Und darüber wurde er irgendwann wahnsinnig. Jesses, Dallas, er hat zehn Jahre lang im sprichwörtlichen Sinne des Wortes mit einer verwesten Leiche zusammengelebt.«
    »Mag sein. Lassen Sie die Knochen datieren und identifizieren, bevor wir voreilige Schlüsse ziehen. Die Jungs aus der Pathologie werden sich hellauf begeistert auf das Gerippe stürzen. Während die ihren Spaß haben, kümmern wir uns um unseren aktuellen Fall aus diesem Jahrhundert.«
    »Sie sind auch neugierig, stimmt’s? Sie fragen sich doch auch, ob wir da eben Bobbie Bray gefunden haben. Und die Haarspangen. Richtig unheimlich, hmm?«
    »Für Sie vielleicht, für mich nicht. Der Mörder hat sie zweifellos bewusst so platziert, dass wir das Skelett finden, das ist Fakt. Demnach besteht zwischen diesen Knochen und unserem Opfer irgendeine Verbindung, wenigstens für den Killer. Was haben wir bislang über Hopkins?«
    »Opfer war zum Todeszeitpunkt zweiundsechzig Jahre alt. Drei Ehen, drei Scheidungen. Nur ein Kind - ein Sohn mit Ehefrau Nr. zwei.« Peabody überflog ihr Memo. »Düste zwischen New York und Los Angeles hin und her, mit gelegentlichen Aufenthalten in Europa. Unterhaltungsbranche, mäßig erfolgreich. Hatte wohl nicht den Riecher seines Großvaters. Eltern starben vor fünfundzwanzig Jahren bei einem Flugzeugabsturz mit einer Privatmaschine. Keine Geschwister.«
    Peabody sah auf. »Die Hopkins’ zeichnen sich nicht eben durch Langlebigkeit und Vermehrungswut aus. Liegt sicher an dem Fluch.«
    »Vermutlich eher an Verhütungsmitteln und persönlichem Pech«, korrigierte Eve ihre Partnerin. »Was haben wir noch, ich meine an Aufschlussreichem?«
    »Sie werden sich wundern«, fuhr Peabody fort. »Hopkins Nr. zwei war immerhin viermal verheiratet. Vier Mal! Ein überlebender Sohn - wenigstens bis vor kurzem. Eine Tochter aus einer anderen Verbindung ertrank als Teenager, und ein weiterer Sohn - mit wieder einer anderen Ehefrau - erhängte sich mit dreiundzwanzig. Also, bei so viel persönlichem Pech tippe ich doch wirklich auf einen Fluch.«
    »Für mich sind das relativ irrelevante Hintergrundinfos. Geben Sie mir irgendwas zu unserem Opfer.«
    »Okay, okay. Rad Hopkins brachte das viele Geld durch, das sein Vater mit geschickten Transaktionen erwirtschaftet hatte, zudem das Erbe seiner Mutter, einer Jetset-Größe mit blaublütigen Vorfahren. Er hatte ein paar kleinere Verfahren wegen illegaler Geschäfte am Hals, Betrügereien, Schiebereien, Prostitution, das Übliche halt. Keine Haftstrafen. Oh, aber auch keine Waffenlizenz.«
    »Wo sind die Exfrauen?«
    »Nummer eins lebt in New L. A. Schauspielerin in B-Filmen. Na ja, besser gesagt die Kategorie B-minus. Nummer drei hat wieder geheiratet, irgendeinen englischen Adligen, und lebt in Europa. Aber Nummer zwei wohnt hier in New York. Fanny Gill - Tanzlehrerin. Cliff Gill Hopkins, ihr Sohn, hat mit einundzwanzig den Namen Hopkins abgelegt. Die beiden betreiben ein Tanzstudio.«
    »In New York kann man leicht untertauchen. Wir klappern alle ab. Geschäftspartner?«
    »Keine aktuellen. Es gab da einige, aber sie wechselten wohl häufiger. Jedenfalls war er alleiniger Inhaber und Gesellschafter der Number Twelve Productions - Adresse wie das gleichnamige Haus. Er erstand das Gebäude, in dem er zu Tode kam, vor etwa einem halben Jahr auf einer Versteigerung.«
    »In den sechs Monaten hat er aber nicht viel auf die Reihe gebracht.«
    »Ich habe den Namen der Baufirma ausfindig gemacht. Der Inhaber sagte mir, dass sie schon nach drei Wochen die Sanierung eingestellt hätten. Ihr Auftraggeber, also Hopkins, wäre nicht mehr flüssig gewesen und hätte händeringend Kapitalgeber

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