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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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diese miese Ratte je zustande gebracht hat. Damals war ich zweiundzwanzig, frisch und knackig wie ein Eisbergsalat.«
    Ihr Seufzen klang verdächtig nach einem resignierten Schnauben, als wollte sie damit signalisieren, dass sie das Stadium junges Gemüse definitiv hinter sich und schwer mit ihrem Verfallsdatum zu kämpfen hatte.
    »Ich war bis über beide Ohren in ihn verliebt. Er hatte was an sich, dieser Bastard, das gewisse Etwas, wie es so schön heißt. Na ja, dann kam die Heirat, meine Schwangerschaft. Ich hatte ein bisschen Geld, so um die zwanzigtausend Riesen. Er nahm es, investierte es.« Sie presste die Lippen zu einer schmalen, lackroten Linie zusammen. »Er hat alles in den Sand gesetzt, bis auf den letzten Cent! Faselte immer wieder von dem ganz großen Durchbruch. Dann wären wir fein raus. Einen Teufel waren wir! Betrogen hat er mich auch. Trotzdem bin ich bei ihm geblieben, fast zehn Jahre lang, weil ich wollte, dass mein Junge einen Vater hat. Irgendwann kam mir die Erleuchtung, dass kein Dad immer noch besser sei als ein lausiger wie Rad. Ich ließ mich scheiden - nahm mir einen scheißteuren Anwalt -, entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise.«
    »Kein Problem. Das Wort Anwalt hören wir Cops andauernd.«
    Fanny, der darauf ein bellendes Lachen entwich, entspannte sich merklich. »War nicht viel zu holen bei dem Versager, aber immerhin sprangen ein paar Kröten für mich raus. Es reichte, um die Schule aufzumachen. Und wissen Sie was? Dieser Hurenbock hat doch tatsächlich versucht, mich wieder anzupumpen! Er nannte es natürlich hochtrabend eine geschäftliche Investition. Ist erst ein paar Monate her. Der Typ ändert sich nie.«
    »War es eine geschäftliche Investition für Nummer zwölf?«
    »Ja, genau. Was interessiert mich diese Bruchbude - oder mein Ex?«
    »Könnten Sie uns bitte schildern, wo Sie gestern Abend waren, Ms Gill? Von Mitternacht bis drei Uhr morgens?«
    »Im Bett. Ich habe geschlafen. Muss morgens früh raus. Um sieben gebe ich schon den ersten Unterricht.« Sie schnaufte eher belustigt als brüskiert, dass man sie eines Mordes verdächtigen könnte. »He, wenn ich Raddy hätte umbringen wollen, hätte ich das schon vor zwanzig Jahren getan. Und jetzt werden Sie bestimmt meinen Jungen fragen, wo er letzte Nacht war, nicht?«
    »Reine Routine.«
    Fanny nickte. »Ich schlafe allein, aber er nicht.«
    »Tot? Ermordet?« Cliff ließ das Handtuch sinken, mit dem er sich eben sein verschwitztes Gesicht abgewischt hatte. »Wie ist es passiert? Und wann?«
    »Heute, in den frühen Morgenstunden. Das Wie wird momentan überprüft. Können Sie uns sagen, was Sie zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens gemacht haben?«
    »Wir kamen so gegen eins nach Hause. Waren mit Freunden unterwegs. Ähm… eine Sekunde.« Er griff nach einer Wasserflasche, starrte geistesabwesend auf das Etikett und trank einen Schluck. Cliff Gill war um die dreißig, gut gebaut, mit blond gesträhnten, schulterlangen Haaren, die er im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. »Lars Gavin, mein Mitbewohner, und ich trafen Freunde im Achilles. Das ist ein Club in der Innenstadt. Nach unserer Rückkehr sind wir sofort ins Bett, und ich bin gegen sieben, halb acht wieder aufgestanden. Entschuldigung, aber ich muss mich mal setzen.«
    »Wir brauchen die Namen und Adressen der Personen, mit denen Sie zusammen waren, und eine Telefonnummer, über die wir Ihren Mitbewohner erreichen können.«
    »Schon klar. Okay. Aber wie… wie ist er denn nun umgekommen?« Er sah Eve mit großen Augen an. »War es ein Raubmord?«
    »Nein. Ich bin nicht befugt, Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt genauere Informationen zu geben. Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt mit Ihrem Vater?«
    »Vor ein paar Monaten. Er kam vorbei und probierte, bei Mutter Kohle lockerzumachen. Als wenn er bei der noch hätte landen können!« Cliff rang sich ein schiefes Grinsen ab. »Dann haute er mich an. Ich gab ihm fünfhundert.«
    Er spähte zu Fanny, die mit einer anderen Gruppe Übungen an der Ballettstange machte. »Wenn Mom erfährt, dass ich ihm schon wieder was gegeben habe, macht sie mich glatt einen Kopf kürzer.«
    »Also haben Sie ihm öfter mal Geld geliehen?«, schloss Eve.
    »Ja, ab und zu den einen oder anderen Hunderter. Damit er nicht dauernd meine Mutter nervte. Wir kommen ganz gut zurecht. Mit der Schule, meine ich. Klappt echt gut. Und Lars hat für alles Verständnis.«
    »Aber diesmal war Ihr Vater zuerst bei Ihrer

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