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Mogelpackung: Roman

Mogelpackung: Roman

Titel: Mogelpackung: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Schröter
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verboten.«
    »Ach ja?«
    »Weil du ein Kinderschänder bist«, schob Knödel mit wichtiger Miene nach.
    »Soso.« Fredo reckte sich, blieb aber liegen. »Und sie denkt, ich tue dir was?«
    »Muss wohl«, gab Knödel schulterzuckend zu.
    »Dabei weiß Katrin ganz genau, dass ich nur kleine Mädchen schände«, erklärte Fredo mit ausdrucksloser Miene. »Du bist doch ein Junge, oder?«
    »Klar. Bin ich.«
    Fredo grinste breit. »Dann bist du auf der sicheren Seite. Denk mal drüber nach!«
    Das tat Knödel so offensichtlich, dass man förmlich sehen konnte, wie sich hinter seiner Stirn die Rädchen drehten. Schließlich nickte er, trat zu Fredo auf die Terrasse und verkündete: »Frauen sind unlogisch!«
    »Gewöhn dich dran«, entgegnete Fredo schlicht. »Trainierst du noch den rechten Vollspann-Hammer?«
    »Sicher! Hast du das eben am Schuppen gehört? Alles Vollspann!«
    »Gratuliere! Das ist ja eine echte Waffe, dein Rechter.«
    »Danke!« Knödel freute sich sichtlich über das Kompliment. »Verdanke ich nur dir. Ich zieh genau so ab, wie du es mir gezeigt hast.«
    »Den Trick einmal sehen bringt ja noch nichts«, wehrte Fredo bescheiden ab. »Die Übung macht’s. Und darin bist du Weltmeister.«
    Knödel strahlte. »Du, am nächsten Samstag steigt unser großes Jugendturnier. Da gibt’s Medaillen und einen richtigen Pokal!«
    »Ich drücke dir die Daumen.«
    »Danke.« Über Knödels Gesicht legte sich ein Schatten. »Hoffentlich werde ich endlich mal aufgestellt. Sonst hänge ich wieder die ganze Zeit am Grillzelt rum und schiebe mir aus Frust eine Bratwurst nach der anderen rein …«
    Fredo unterdrückte ein Lachen. Der Junge tat ihm leid. »Passt deine Mutter dabei nicht ein bisschen auf? Da wäre ihre Fürsorge mal angebracht …«
    »Mama hat es nicht so mit Fußball. Meistens kommt sie gar nicht mit, und wenn … Sie hat ja keine Ahnung davon!«
    »Hat eben nicht jeder Spaß daran.«
    »Schon klar. Aber das ist auch schuld daran, dass ich fast nie mitspielen darf!«
    »Wieso?«
    »Bei den anderen Jungs sind immer die Väter dabei«, erklärte Daniel. »Die diskutieren mit Coach Köhler über Taktik, Aufstellung und so. Und wenn ihre Söhne nicht spielen, meckern sie so lange herum, bis der Trainer sie einwechselt. Und ich bin immer das Opfer!«
    »Dein Coach Köhler ist ein Spinner. Siehst du, was der mit meiner Tür gemacht hat?«
    Daniel blickte zur Terrassentür und machte runde Augen vor Erstaunen. »Das war Köhler? Echt?«
    Fredo nickte. »Ich hab ihn dafür rausgeschmissen.«
    »Wow! Was war denn los?«
    »Kleiner Streit unter Männern.«
    »Worüber?«
    »Über die Taktik.«
    Knödel schwieg beeindruckt. Dann meinte er nachdenklich: »Wenn du dabei wärst beim Turnier, das wäre was …«
    Damit könnte ich den bescheuerten Köhler bestimmt ärgern, dachte Fredo und fand diese Vorstellung enorm reizvoll.
    »Könnte ich ja machen …«
    »Ehrlich? Ist ja riesig!« Knödel hüpfte fast vor Freude. »Kannst du mich nicht noch ein bisschen trainieren? Vielleicht jetzt gleich, hier im Garten, wie neulich?«
    »Könnte ich machen«, stimmte Fredo zu. »Aber was sagt deine Mutter, wenn sie das sieht?«
    Der Junge sah betrübt zu Boden. »Mist, stimmt ja …«
    »Wie wär’s mit dem alten Bolzplatz hinter dem Gymnasium?«, schlug Fredo vor. »Wenn wir da kicken, kriegt Katrin gar nichts mit! Wollen wir?«
    Auf Knödels Gesicht ging die Sonne auf.

    »Guten Tag, Frau Fried!«
    Rundes Gesicht, runde Figur, freundliches Lächeln, so um die fünfzig. Das alles konnte Gesche erkennen. Warum fiel ihr dann bloß nicht ein, wer diese Frau war?
    »Ist Ihnen nicht zu warm? Also, ich hab meinen Wintermantel schon längst eingemottet! Ist das Wetter nicht herrlich? Und endlich blüht wieder alles im Garten, und …«
    Gesche hörte nicht weiter zu, ging einfach um die Frau herum und weiter den Fußweg entlang. Sie sah sich auch nicht nach der Frau um. Sollte die ruhig sonst was von ihr denken. Vielleicht war das nur ein übler Trick. Alte Damen ansprechen und so tun, als kenne man sich. Bestimmt war das so eine, die einem dann das Portemonnaie klaute. Oder den Pelzmantel. Hat die nicht eben Bemerkungen über meinen Mantel gemacht? Das beweist es doch.
    Gesche zog instinktiv den Kragen ihres ohnehin schon bis oben zugeknöpften Pelzmantels zusammen, was ihr die erstaunten Blicke weiterer Passanten eintrug. Gesche wertete das als Begehrlichkeit. Die würden sie alle ausrauben, wenn sie nicht aufpasste. Nicht

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