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Mohnblumenmond (Gay Urban Romance) (German Edition)

Mohnblumenmond (Gay Urban Romance) (German Edition)

Titel: Mohnblumenmond (Gay Urban Romance) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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zustimmen. Sie hatten diesen Mann beide verkannt.
    „Wie heißt eigentlich Julians Freundin? Ich habe zufällig eine Karte von ihr an seinem Krankenbett gesehen. Ist sie nett?“, fragte Richard Weidner fast wie beiläufig, nachdem er mit seinem Lebensbericht geendet hatte. Chris´ Gedanken rasten. Sollte er Julians Vater die Wahrheit sagen, bevor Julian es tat? Wäre das gut oder schlecht für seinen Freund?
    „Okay, jetzt oder nie“ , beschloss Chris für sich und erwiderte wie beiläufig: „Woher wollen Sie denn wissen, dass es sich überhaupt um ein Mädchen handelt?“
    Betretene Stille. Richard Weidner warf ihm von der Seite einen fragenden Blick zu, dann begriff er. Ein leises Lächeln überflog sein Gesicht. „Verstehe. Du bist seine ‚Freundin‘, richtig?“
    Jetzt lächelte auch Chris. „Richtig“, bestätigte er.
    „Donnerwetter, weiß Monika das schon?“
    Chris schüttelte den Kopf. „Schätze nicht. Julian will mit ihr nach seiner Therapie reden. Sein Psychologe hat ihm wohl geraten, endlich reinen Tisch zu machen, damit seine Albträume aufhören. Sein Arzt meint, der Stress sei nur der Auslöser für diese Träume gewesen.“
    „Na, das wird ´ne Überraschung für sie“, feixte Richard. Er stellte sich gerade ihr peinlich berührtes Gesicht vor, wenn Julian ihr seine Neigung beichten würde. Das würde ihr Weltbild auf den Kopf stellen, soviel war sicher. Monika war sehr behütet aufgewachsen und in einigen Dingen fast spießig in ihren Anschauungen, was allerdings an der Erziehung durch ihre ebenso spießigen Eltern gelegen hatte. Die lebten heute beide nicht mehr.
    „Hoffentlich keine böse“, murmelte Chris.
    „Naja, sie wird sich dran gewöhnen müssen. Außerdem leben wir in aufgeklärten Zeiten“, bemerkte Julians Vater. „ Der ist echt lässig“ , befand Chris für sich. Längst nicht so verbissen wie Bodo. Vielleicht wäre er gar kein so schlechter Manager für sie alle? Auf jeden Fall konnte man mit Richard Weidner wesentlich mehr Spaß haben als mit diesem Hallmann.
    „Schon mal dran gedacht, die ganze Band zu übernehmen?“, platzte er nach seinen Überlegungen heraus.
    Richard schaute ihn diesmal überrascht an. „Wollt ihr das denn?“
    „Hm…mit Okon würde ich sprechen. Der wird vermutlich nichts dagegen haben. Solange er Musik machen kann, ist die Welt für ihn in Ordnung. Und mit Ihnen…wir könnten ja erstmal eine Probezeit vereinbaren“, lachte Chris.
    „Okay, Chris. Ich werde mein Bestes geben, das verspreche ich euch. Aber dann duzen wir uns ab sofort, wie es in dieser Branche üblich ist“, schlug Richard vor und bot ihm die linke Handfläche zum Einschlagen an.
    „Einverstanden.“ Chris schlug ein. Er hatte das Gefühl, eine gute Entscheidung getroffen zu haben, mit der auch sein Kollege Okon einverstanden sein würde. Da waren allerdings noch zwei Hürden zu nehmen. Chris hoffte, dass Julian vielleicht doch in der Band bleiben würde, wenn sie alle bei seinem Vater unterschreiben würden. Und dann war da noch ihr Ex-Manager. Darüber schien auch Richard Weidner gerade nachzudenken.
    „Jetzt haben wir nur noch ein Problem: Bodo Hallmann davon zu überzeugen, euch beide ebenfalls aus dem Vertrag zu lassen. Der läuft doch noch drei Jahre oder so?“, meinte Richard daraufhin.
    „Bodo wird uns vierteilen“, seufzte der junge Mann neben ihm. „Wenn wir nicht mehr mitspielen, hetzt er uns seine Anwälte auf den Hals.“
    „Und wenn ihr ihm eine Abfindung anbietet?“
    Chris kniff die Lippen zusammen. „Glaub nicht, dass das funktioniert. Aber versuchen können wir es. Ich kann ihm nicht mit ´ner Anzeige drohen, weil ich von den Amphetaminen wusste, oder?“
    „Schätze, das funktioniert nicht zweimal. Der Kerl ist zu hartgesotten und behauptet glatt, du hättest das von mir gehört. Dann ist es nur Hörensagen, es sei denn, Julian bestätigt das ebenfalls“, überlegte Richard. „Wir sind übrigens gleich in Friedrichshafen. Vielleicht sollten wir erstmal ausruhen. Dann fällt uns morgen früh was ein.“
    Die Nacht war schon hereingebrochen, als sie sich der Stadt am Bodensee näherten. Das Navigationsgerät hatte sie auf den kürzesten Weg geführt. Richard nahm die nächste Ausfahrt von der Autobahn herunter. Der Verkehr ließ immer mehr nach, sodass sie ungehindert ihr Ziel erreichten und das Ortseingangsschild passierten. Chris unterdrückte ein Gähnen. „Vielleicht können wir es morgen früh auch alles gleich mit Bodo klären. Der

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