Mohrenwäsche
daß Sie uns jemals gesehen haben.«
»Und was ist mit den übrigen drei Agenten?« fragte Verkramp.
»Das ist Ihr Problem«, sagte 885.974. »Sie können sie ja morgen suchen.«
Sie fuhren zur Polizeidienststelle zurück, wo Verkramp das Geld zusammenkratzte, und zwei Stunden später stiegen neun Agenten in Durban am Flughafen aus dem Wagen. Luitenant Verkramp sah ihnen nach, wie sie im Flughafengebäude verschwanden, dann fuhr er zurück nach Piemburg. Der Sergeant an der Straßensperre auf der Straße nach Durban winkte ihn zum zweiten Mal durch, während er sich in Gedanken notierte, daß der amtierende Kommandant angespannt und krank aussah. Um vier Uhr morgens lag Verkramp in seiner Wohnung im Bett, starrte in die Dunkelheit und überlegte, wie er die anderen drei Agenten finden solle. Um sieben stand er auf und fuhr ins Café Florian. 885.974 hatte ihm den Tip gegeben, dort nach ihnen zu suchen. Um elf fuhr der Wagen des Kommandanten noch einmal durch die Straßensperre an der Straße nach Durban, und diesmal hatte der Amtierende zwei Männer bei sich. Als er zurückfuhr, hatten elf Agenten Piemburg für immer verlassen. Und 745.396 lag im städtischen Leichenschauhaus und wartete darauf, identifiziert zu werden.
Im Kurhaus Weezen schlief der Kommandant tiefer und fester als es seine Halluzination ihn hatte erwarten lassen. Er erwachte am nächsten Morgen mit einem leichten Kater, fühlte sich aber nach einem ausgedehnten Frühstück in der Brunnenhalle viel besser. In der gegenüberliegenden Ecke setzten die beiden alten kurzhaarigen Damen ihre endlose, geflüsterte Unterhaltung fort.
Später am Morgen spazierte der Kommandant nach Weezen in der Hoffnung, vielleicht auf Mrs. Heathcote-Kilkoon zu stoßen, die irgendwas von »morgen« gemurmelt hatte, als er sie ins Bett gebracht hatte. Er war gerade an der Hauptstraße angekommen und schlenderte auf ihr entlang, als hinter ihm laut eine Hupe ertönte und er mit einem Satz von der Straße war. Er blickte sich wütend um und sah Major Bloxham am Steuer des alten Rolls sitzen.
»Hopsen Sie rein«, rief der Major. »Sind genau der Mann, nach dem ich suche.«
Der Kommandant stieg auf den Vordersitz und bemerkte mit Genugtuung, daß der Major nicht sehr wohl aussah.
»Um die Wahrheit zu sagen«, sagte der Major auf die Frage des Kommandanten, ob er sich von dem abendlichen Vergnügen erholt habe, »ich bin heute morgen nicht in allerbester Form. Eines muß ich Ihnen lassen, ihr Buren vertragt euren Schnaps. Ich frage mich, wie Sie heute nacht in ihr Kurhaus zurückgefunden haben.«
Kommandant van Heerden lächelte über das Kompliment. »Es braucht mehr als nur ein paar Gläser, um mich unter den Tisch zu kriegen«, murmelte er bescheiden.
»Ach übrigens«, sagte der Kommandant, als sie nach Weezen hineinfuhren, »da wir gerade von Tischen reden, geht’s der Frau im Dinnerjacket gut?«
»Was? La Marquise, meinen Sie?« fragte der Major. »Ulkig, daß Sie darauf zu sprechen kommen. Tatsächlich ist sie heute morgen nicht ganz sie selbst oder er selbst, schwer zu sagen, was, nicht wahr. Sagte, sie sei ein bißchen angegriffen.«
Kommandant van Heerden wurde sehr weiß auf seinem Sitz. Wenn das Wort »angegriffen« in diesem Zusammenhang überhaupt etwas bedeutete, und der Kommandant war sicher, daß es das täte, dann glaubte er La Marquise nur zu gern, daß sie die Wahrheit sagte. Er hatte nun kaum noch Zweifel, daß er nicht geträumt hatte, als er Els unter dem Tisch sah. Einer betrunkenen Lesbe die Hosen auszuziehen, war genau die Art ungalanten Benehmens, das alle Kennzeichen Wachtmeister Els’ trug. Aber Wachtmeister Els war tot. Der Kommandant schlug sich mit diesem Problem eines auferstandenen Els herum, bis sie an der Bar von Weezen anlangten.
»Müssen den Kater ersäufen«, sagte der Major und ging in die Bar. Der Kommandant folgte ihm hinein.
»Gin-Peppermint für mich«, sagte Major Bloxham. »Und für Sie, alter Junge?«
Der Kommandant sagte, er wolle dasselbe, aber mit seinen Gedanken war er immer noch woanders.
»Hat sie gesagt, was passiert ist?« fragte er.
Major Bloxham warf ihm einen neugierigen Blick zu.
»Scheinen ziemliches Interesse an ihr zu haben«, sagte er schließlich. »Faszinierend, was?« Der Kommandant sah ihn durchdringend an, und der Major fuhr fort: »Warten Sie mal, ich erinnere mich, daß sie beim Frühstück was ziemlich Eigenartiges sagte. Ah, jetzt weiß ich’s wieder. Sie sagte: >Ich fühle mich hinten
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