Mohrenwäsche
nach völlig zerbumst.< Ja, genau. Schien mir für eine Frau recht ordinär.«
Dem konnte der Kommandant nicht zustimmen. Falls er wirklich Els unter dem Tisch gesehen hatte, war er ziemlich sicher, daß die Dame nicht mehr als die simple Wahrheit sagte. Geschieht der blöden Kuh ganz recht, wenn sie sich Männerkleider anzieht, dachte er.
»Übrigens läßt Ihnen Daphne was ausrichten«, sagte der Major. »Möchte wissen, ob Sie morgen mit zur Jagd rauskommen.«
Der Kommandant löste seine Gedanken von der Geschichte mit Els und der transvestitischen Lesbierin und versuchte, sie auf die Jagd zu konzentrieren.
»Ich würde sehr gern«, sagte er, »aber ich müßte mir ein Gewehr leihen.«
»Natürlich handelt es sich nur um eine Schleppjagd«, fuhr der Major fort, ehe ihm dämmerte, daß der Kommandant ans Fuchsschießen dachte. Ein ähnlich fürchterliches Mißverständnis bestand beim Kommandanten.
»Schleppjagd?« sagte er und sah den Major mit ziemlichem Abscheu an.
»Gewehr?« sagte Major Bloxham mit dem gleichen Widerwillen. Er sah sich hastig in der Bar um, um sicherzugehen, daß niemand zuhörte, dann beugte er sich zum Kommandanten hinüber.
»Hören Sie zu, alter Junge«, sagte er im Verschwörerton, »ein Wort genügt dem Weisen und so weiter, aber wenn Sie sich von mir einen Rat geben lassen wollen, dann würde ich die Sache nicht in der Gegend herumposaunen, na, Sie wissen, was ich meine.«
»Wollen Sie damit sagen, daß Colonel Heathcote-Kilkoon…«, stotterte der Kommandant, der sich vorzustellen versuchte, wie der Colonel mit Schleppe aussähe.
»Genau, alter Junge«, sagte der Major. »Er ist sehr kitzlig in solchen Sachen.«
»Das überrascht mich nicht im geringsten«, sagte der Kommandant.
»Behalten Sie’s für sich«, sagte der Major. »Wie wär’s mit noch einem Drink? Sie sind dran, glaube ich.«
Der Kommandant bestellte noch zwei Gin-Peppermint, aber nun meinte er zu verstehen, welche Rolle Major Bloxham in der Familie Heathcote-Kilkoon spielte. Die nächste Bemerkung des Majors bestätigte das.
»Hoch, Allerwertester!« sagte er und erhob sein Glas.
Der Kommandant stellte seines wieder auf die Bar und sah ihn streng an.
»Das ist verboten«, sagte er, »das ist Ihnen wohl klar.«
»Was ist, alter Junge?« fragte der Major.
Nun war es an dem Kommandanten, sich hastig in der Bar umzusehen.
»Schleppjagden«, sagte er schließlich.
»Wirklich? Wie ungewöhnlich. Ich hatte keine Ahnung«, sagte der Major. »Ich meine, es ist nicht so, daß jemand dabei verletzt wird oder so.«
Der Kommandant rutschte unruhig auf seinem Barhocker herum.
»Ich nehme an, das hängt davon ab, auf welcher Seite man sich befindet«, murmelte er.
»Ein bißchen anstrengend für den armen Kerl vorneweg. Ich meine, so weit zu rennen, aber es ist ja nur zweimal die Woche«, sagte der Major.
Kommandant van Heerden erschauerte.
»Sie teilen dem Colonel einfach mit, was ich gesagt habe«, erklärte er dem Major. »Sagen Sie ihm, sie sind streng verboten.«
»Mach ich, alter Junge«, sagte der Major, »obwohl ich mich verzweifelt frage, warum sie das sind. Aber Sie müssen ja in solchen Dingen Bescheid wissen, wo Sie bei der Polizei sind und so weiter.«
Sie saßen da und tranken schweigend aus, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
»Sind Sie absolut sicher, daß sie verboten sind, alter Junge?« fragte Major Bloxham schließlich. »Ich meine, es geht dabei nicht etwa grausam zu oder sowas. Es wird niemand wirklich zur Strecke gebracht.«
»Das möchte ich verflucht nochmal hoffen«, sagte der Kommandant ziemlich wütend.
»Wir jagen nur nach dem Frühstück einen Kaffer mit einem Beutel Anissamen um den Bauch in die Gegend, und eine Stunde später setzen wir ihm alle nach.«
»Anissamen?« fragte der Kommandant. »Wofür ist denn der Anissamen gut?«
»Verleiht ihm einen bestimmten Duft, verstehen Sie?« erklärte der Major.
Kommandant van Heerden schüttelte sich. Parfümierte Kaffern, die von als Frauen verkleideten gut fünfzigjährigen Männern durch das Land gejagt wurden, war mehr als er ertragen konnte.
»Und was denkt Mrs. Heathcote-Kilkoon darüber?« fragte er besorgt. Er glaubte nicht, daß eine elegante Dame wie sie an einer Schleppjagd überhaupt Gefallen finden könnte.
»Was? Daphne? Die findet’s großartig. Ich glaube, sie ist versessener darauf als alle anderen«, sagte der Major. »Hat einen fabelhaften Sitz, nicht wahr.«
»Das habe ich auch schon
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