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Moloch

Titel: Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville , Michael Moorcock , Paul di Filippo , Geoff Ryman
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sie da und starrten auf ihre Hände. Zeitweise schienen sie vergessen zu haben, welches Spiel sie eigentlich spielten. »Es ist eine Schande, dass unsere Religionen so wenig gemeinsam haben.« Professor Hira runzelte die Stirn. »War das immer so?«
    »Du hast einmal das Argument gebracht, dass die Physik und der Hinduismus sich in die gleiche Richtung bewegen, dass sie demselben Ziel entgegenstreben.«
    »Oh, das ist aber schon lange her. Ich war damals in allen Dingen unendlich optimistisch. Ein völlig verbogener winziger Ast am großen Baum der Multiversen. Wir haben einen langen Weg zurückgelegt, Monsignor Cornelius. Wir haben über die Natur der Zeit etwas Fundamentales gelernt. Es war ein sehr, sehr langer Weg. Nun, da wir so dicht wie nie davor stehen zu entdecken, was die Zeit wirklich ist, haben wir uns von fast allem Konkreten befreit. Hast du nicht das Gefühl, dass die Last viel leichter wird, dass du fast schwebst?«
    Jerry war sich nicht sicher.
    Indem er über den Tisch reichte, glättete Professor Hira Jerrys Haar. »Es ist eine ungeheure Verantwortung, alter Junge. Soll ich der Repräsentant für Mut, Enthaltsamkeit, Gerechtigkeit und praktische Weisheit sein? Und wenn ja, wie soll ich das schaffen? Ist die Liebe immer noch das alles beherrschende Element? Dieser Punkt ist ziemlich verwirrend.«
    Griechen, das war’s, oder? Jerry fragte sich, was er jemals in seinem kleinen Kumpel gesehen hatte.

 
    ZWÖLF
    Lively Up Yourself
     
     
    Die wahrscheinlich grundlegendste Beobachtung während des alljährlichen Treffens des Weltwirtschaftsforums in New York in der vergangenen Woche, jenem Fest der Selbstbeweihräucherung der wirtschaftlichen und politischen Elite, war die, dass die meisten Geschäftsleute die wirtschaftlichen Aussichten Amerikas weitaus düsterer beurteilen als die Ökonomen… die Konzerne Amerikas befürchten, dass der Erholungsprozess ziemlich schwach ausfallen wird.
     
    The Economist, 9. Februar 2001
     
    SOLDIERS OF THE KING
     
    Eine Serie von 36 Bildern
    36. Sudan Defence Forces
    Die Sudan Defence Forces bestehen aus einem Kavalleriecorps, einem Kamelcorps, einem Ostarabischen Corps, einer sudanesischen Maschinengewehreinheit sowie einer technischen Truppe und verschiedenen Verwaltungs-Corps. Gezeigt wird ein typischer Angehöriger des Kamelcorps. Abgesehen von einem regulären Bataillon setzen die Einheiten sich aus irregulären Truppen zusammen, die sich für drei Jahre verpflichten. Geleitet wird die Streitmacht von britischen und eingeborenen Offizieren. Sie besteht ungefähr zur Hälfte aus Arabern und zur anderen Hälfte aus Sudanesen und Äquatorialafrikanern. Die Dienstsprache ist Arabisch. Ein Soldat heißt »Nafar«, ein Leutnant »Mulazim Awal« und der Kommandant der Truppe hat die Bezeichnung »Kaid El ‘Amm«.
    Godfrey Phillips Zigaretten-Sammelbild, c. 1935
     
     
    FREIHEIT HEISST REISEN
     
    Die Freiheit, dorthin gehen zu können, wohin und wann man will, ist ein wertvolles Recht. Und da die Regierung und die Industrie wichtige Maßnahmen ergreifen, um das Wohlergehen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, stehen die Fluggesellschaften der Nation wieder einmal bereit, um den Bürgern zu helfen, das Beste aus dieser Freiheit zu machen.
    Kleinanzeige, Boeing,
    Forever New Frontiers
     
     
    Die Scottish Special Forces rückten gerade aus Nova New Washington ab, als Jerry und Taffy eintrafen. Es war eine holprige Reise von Hollywood hierher gewesen. Ihre uralte Westland Whirlwind hatte die Strecke beinahe nicht geschafft. Sie brauchte Öl. Sie hatte viel zu lange unbenutzt im Long Beach Spruce Goose Aviation Museum gestanden, bis sie sie fanden.
    Captain Hamish »Flash« Gordon kam auf stämmigen Beinen über den Schotter heran, wobei seine Felltasche hin und her baumelte. Er salutierte vor Taffy Sinclair. Dann schob er die Mütze auf seinem orangefarbenen Haar zurecht. Er hatte unzählige Sommersprossen. »Für Sie gibt es nicht viel zu tun, Sir. Wir haben die meisten Minen gefunden. Diese Bastarde müssen jahrelang gegraben haben. Mit Verlaub, Sir, der verdammte Guy Fawkes war nicht beteiligt. Aber völlig sauber ist das Gelände nicht.«
    »Kein Problem, Captain.« Sinclair zog seine Lederhandschuhe aus. Darunter trug er ein zweites Paar, das aus widerstandsfähigen medizinischem Kautschuk gefertigt war. »Ich möchte nur ein Souvenir. Ist jemand verletzt?«
    »Kein Kratzer, Sir. Ein wenig Kollateralschaden, aber ich glaube nicht, dass wir viele

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