Moloch
erwidert.
»Und in jeder Art von Politik.« Er konzentrierte sich auf den Spiegel. »Ich bin kein Freund der Politik. Da sind auf der einen Seite die Freunde. Und auf der anderen die Feinde. Wir hätten den Job in zehn Sekunden erledigen können. Aber dann gab es Einmischung von allen Seiten. Wir hätten die gesamte Bande auslöschen können.«
»Auf einen Rutsch, wette ich«, schwärmte Trixie Brunner. »Ich liebe die Amerikaner. Ich stehe voll und ganz auf ihrer Seite. Ich liebe Ihre Großzügigkeit. Warum können wir nicht alle Amerikaner sein? Ich beneide Sie so sehr um Ihren wunderbaren Optimismus.«
Er nickte zustimmend, ohne den Spiegel aus den Augen zu lassen. Er schob die Mütze ein kleines Stück nach rechts. »Raten Sie mal, wer das ist.«
Die Tür hinter ihm öffnete sich, und ein hoch gewachsener schwarzer Mann kam herein, in einer Tarnjacke, von der die Rangabzeichen abgerissen worden waren. Er war eindeutig schlechter Laune. »Sir?«
»Wie läuft der Krieg, Captain?«
»Sir, so lange wir nicht begreifen, dass wir viel zu siegessicher, zu uninformiert und in Europa sind, werden wir keine Fortschritte machen. Früher oder später müssen wir die offensichtlichen Schlussfolgerungen ziehen. Wir haben die tollsten Sprüche auf den Lippen, sind aber totale Versager, wenn es um die Realitäten des Lebens geht. Nichts von dem, dessen wir uns gebrüstet haben, konnten wir in die Wirklichkeit umsetzen. Ich empfehle, keine Zeit mehr zu vergeuden. Ich schlage weiterhin vor, alles nicht noch schlimmer zu machen. Wir haben in einer Fantasiewelt gelebt, Sir.«
»Gut gesprochen, Corporal Ewell. Sie können ihnen Bescheid sagen, dass ich in ein paar Minuten zum Fototermin runterkomme, okay?«
»Sir.« Der schwarze Mann schloss langsam die Tür.
Wrong-Way zog Trixie ins Vertrauen. »Für ihn ist es gelaufen. Er gehört zu den Weicheiern. Sie wissen, was ich meine, nicht wahr, Schätzchen? So ein armer Teufel. Es lief so gut für ihn, bis er anfing, sich in die Hosen zu machen. Eine Eigenschaft seiner Rasse. Aber so ist das nun mal im Krieg.« Er hörte auf zu strampeln und hielt Ausschau nach seiner Zigarre.
Jerry spürte, wie das Mobiltelefon in seiner Gesäßtasche vibrierte. Er holte es heraus, während Mrs. Persson Wrong-Way an die Eier fasste und vom Fahrrad holte. »Pentagon Alarm-Zentrale«, sagte er.
»Wo ist das?«, fragte er den General, der heftig das Gesicht verzog. »Ungefähr?«
»Was fragen Sie mich?« Wrong-Way ergab sich allmählich in den Zustand vertrauten Unbehagens, während Mrs. Persson erneut zudrückte. Er zwinkerte ihr zu. »Ich habe mich schon immer von starken Frauen angezogen gefühlt. Es ist die Uniform, nicht wahr? Was halten Sie von der Mütze?«
Jerry machte sich auf die Suche nach einem Fenster.
Er traf Trixie dabei an, wie sie das verwüstete Büro durchsuchte. »Was für ein Durcheinander. Man könnte meinen, hier wäre eine Bombe hochgegangen.« Sie war deprimiert. »Ich hätte etwas, nun ja, Teureres erwartet.«
»Das ist die zwölfte Penta-Hütte, die sie aufgestellt haben. Eigentlich sollten sie den Feind täuschen, aber sie haben sie zu groß gebaut. Offensichtlich war es eine Frage des Prestiges. Man kann sich einfach nicht mit einem kleinen Pentagon begnügen. Es würde einen völlig falschen Eindruck vermitteln.«
Wrong-Way schwitzte und kicherte. »Verhaften Sie mich?«
»Könnte man so sagen«, stimmte Trixie zu. Sie hatte einen Player gefunden und verband ihn mit dem Computer. »Und los geht’s.« Nicht lange, und die Pet Shop Boys brachten die Elektronik zum Rocken.
Sie lebte das Leben, das an ihrer Mutter vorbeigegangen war.
»Ich kann dir sagen, Jerry.« Sie begann im Rhythmus mitzuwippen. »Hast du jemals Freddy Mercury im Flamingo gesehen?«
»Nur als ich im Begriff war abzuhauen.« Jerry schloss die Augen und sammelte sich. Es wurde Zeit, eine Pizza zu bestellen. Er griff erneut nach dem Telefon.
Es war weg.
Trixie winkte damit, während sie sich beeilte, Corporal Ewell einzuholen, der langsam, mit hängenden Schultern, durch den Korridor schlurfte. »Sorry. Eine alte Gewohnheit.« Sie zuckte entschuldigend die Achseln und ließ es in ihrer Handtasche verschwinden.
Jerry schaute nach, ob es noch einen Kühlschrank gab. So wie die Dinge im Augenblick liefen, wäre er mit einer Cola und einer Salzbrezel vollauf zufrieden.
ELF
Digging My Potatoes
Über 23.000 amerikanische Stahlarbeiter haben ihre Jobs auf Grund unfairer
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