Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
Vom Netzwerk:
Aidans Kehle, dessen Gegenwehr unter dem bo h renden Blick des Vampirs erlah m te, als wäre er betäubt. Der Mund Revenants öffnete sich und en t blößte seine spitzen Fangzähne. Langsam senkte sich sein Kopf. Hatte Kevin es doch nicht geschafft? Seine Hoffnung starb in dem M o ment, als sich die Zähne wie Dolche in seinen Hals gruben. Er hörte das Schmatzen und spü r te, wie der Vampir mit jedem Zug seine Lebenskraft in sich aufnahm. Seine Sinne schwa n den und Dunkelheit umfing ihn unerbittlich.
     
     
     
     

35.
     
    A mber fühlte sich schlecht, denn das Mal auf ihrem Arm schmerzte hö l lisch. Sie schlurfte in die Küche und nahm einen Eisbeutel aus dem G e frierfach, den sie gegen die schmerzende Stelle presste.
    Amber!
    Erschrocken fuhr sie herum, als sie Revenants Stimme hörte. Aber sie war a l lein in der Küche. Ihr Herz hämmerte zum Ze r springen.
    „Was willst du von mir?“, rief sie und drehte sich im Kreis, suchte einen Hi n weis, ob der Vampir tatsächlich hier war, oder sie sich alles nur einbildete.
    Sein Lachen dröhnte in ihrem Kopf. Wie ein Blitz fuhr der Schmerz durch i h ren Arm, dass sie vor den Augen bunte Punkte tanzen sah. Taumelnd suchte sie Halt am Küchenbüffet.
    Ich will dich , flüsterte er, und ein eisiger Hauch streifte ihr G e sicht.
    „Niemals! Eher sterbe ich“, stieß sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    Im gleichen Moment glaubte sie, ein Messer schnitt sich in ihren Arm. Laut schrie sie auf und sank vom Schmerz übe r wältigt auf die Knie.
    Du kannst mir nicht entkommen!
    Amber robbte auf allen vieren in den Flur. Plötzlich erschrak sie und stoppte, denn Revenants Gesicht tauchte geisterhaft vor ihr auf und schwebte über dem Boden, nur eine Handbreit von ihr entfernt. Vor Angst begann sie zu zittern. Sie wollte umkehren, doch ihr Körper ve r sagte.
    „Lass mich endlich in Ruhe!“, schrie sie und spürte, wie Tränen in ihre Augen schossen.
    Sein eisiger Atem hüllte sie ein und ließ sie frösteln. Er lächelte sie nachsichtig an wie ein Kind, das etwas Verb o tenes getan hatte.
    Alles, was du begehrst, soll dein sein, wenn du mir folgst. Doch tust du es nicht, finden alle, die dir lieb und teuer sind den Tod.
    „Nein! Das darfst du nicht tun!“
    Wieder lachte er, und in ihrem Kopf dröhnte es so stark, dass sie die Hände gegen die Schläfen presste, weil sie glaubte, ihr Sch ä del müsse zerplatzen.
    Ich zeige dir, was geschieht.
    Sie fiel auf den Boden und krümmte sich, bis tiefe Dunkelheit sie u m gab.
    Amber sah plötzlich ihren Mini, der durch die Dunkelheit fuhr. Kevin saß am Steuer. Sie wollte ihn rufen, aber ihre Stimme versagte. Alles lief vor ihren Augen ab wie ein Film.
    Kevin schlingerte mit dem Mini durch die Kurven der schmalen Lan d straße, die nach Gealach führte. Er wurde von zwei Werwölfen verfolgt. Amber wollte ihn warnen, zu ihm laufen, doch sie trennte eine gläserne, undurchdringliche Wand. So musste sie Kevins Fluchtversuch mit a n sehen, ohne ihm helfen zu können. Die Angst um den Bruder machte sie fast wahnsinnig. Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf, die sie lieber unbeantwortet ließ, wenn sie die Hof f nung bewahren wollte. A m ber schrie aus Leibeskräften, nur Kevin hörte sie nicht. Aber sie spürte seine Furcht so stark, als wäre es die eigene. Ihre Kehle war wie z u geschnürt.
    Um den Verfolgern zu entgehen, riss Kevin das Steuer herum, aber die Satan s brut klebte an ihm wie die Pest. Einer von ihnen sprang aufs Wagendach und durchschlug es mit einem einzigen Prankenhieb. Mit zi t ternden Händen zog Kevin ein Silbermesser aus der Tasche und rammte es dem Wolf in den Arm. Sein Verfolger ve r wandelte sich in eine Wolke Asche, die auf ihn herab rieselte.
    Leider konnte Kevin sich nicht lange über seinen Sieg freuen, denn der Näch s te befand sich bereits auf dem kaputten Wagendach. Schwarze Klauen umkla m merten das verbogene Metall. Die riesige Wolfsschnauze lugte ins Wageninnere. Ambers Herz raste vor Furcht.
    Kevin angelte nach dem Flammenschwert, das auf dem Beifahrersitz lag. D a bei geriet er ins Schleudern, und das Schwert rutschte für ihn u n erreichbar auf den Boden. Wütend schlug er mit der Faust aufs Len k rad und fluchte. Der Wolf hangelte nach Kevin, der mit aller Kraft das Steuer herumriss. Die Räder drehten durch, und der W a gen begann, sich im Kreis zu drehen.
    Die Klauen des Wolfes ließen los, und sein Körper wurde weit in die Nacht hinaus geschleudert. Dann stoppte der

Weitere Kostenlose Bücher