Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
Vom Netzwerk:
keine Freunde mehr, nachdem er sie damals wegen Janice abserviert hatte. Die Erinnerung schmerzte nicht mehr, ließ sie aber auf Distanz gehen. Amber blieb ihm eine Antwort schuldig. „Und wie geht es Janice? Seid ihr schon verheiratet?“, fragte sie stattdessen.
    „Wir haben uns vor einem Vierteljahr getrennt. Ich bin jetzt wieder solo.“
    Sein Blick wurde eine Spur zu intensiv und anzüglich, nach dem Motto: Ich bin wieder zu haben. Sie hatte ihre Lektion gelernt, und würde nie wieder etwas mit ihm anfangen, selbst wenn sie nicht mit Aidan zusammen wäre. Dennoch lebten durch Charles die Erinnerungen an eine glückliche Zeit wieder auf. Amber lechzte danach, ein Leben ohne Bitterkeit, ohne Gefahr zu führen, und verspürte ein schlechtes Gewissen gegenüber Aidan. Ihr war klar, dass sie mit einem Vampir an ihrer Seite kein normales Leben führen konnte, und sie hatte sich für ihn entschieden. Aus Liebe, die leider von seiner Eifersucht überschattet wurde.
    „Du und solo? Du hattest doch nie Schwierigkeiten, eine zu finden, die dich anhimmelt.“ Ambers Blick suchte nach Carole. Wo steckte sie nur? Sie hatte keine Lust mehr auf den gezwungenen Small Talk mit Charles.
    „Du hast mich nie angehimmelt, Amber“, sagte er leise.
    Verwundert über den ungewohnt ernsten Klang in seiner Stimme, drehte sie sich zu ihm um. Es hörte sich fast an, als bedauerte er das. Nein, nicht Charles, der sie betrogen hatte. Amber zog es vor, zu schweigen.
    „Was machst du in London?“, bohrte er weiter.
    Sie stöhnte innerlich und hätte ihn am liebsten stehen lassen. Aber sie war zu höflich, um sich abzuwenden.
    „Ich besuche Carole.“
    „Ach, dann bist du der geheimnisvolle Besuch, der in Glastonbury recherchieren will? Ich bin dein Taxi. Carole macht Urlaubsvertretung und bat mich, ihren Gast abzuholen. Ich hatte keine Ahnung.“
    Na, toll. Wie konnte ihre Freundin ausgerechnet Charles darum bitten, wo sie doch das Desaster ihrer damaligen Beziehung im Detail kannte? Sie würde Carole zur Rede stellen.
    „Carole bat mich darum, weil ich aus Glastonbury stamme und noch immer viele Leute kenne.“
    Amber hatte vergessen, dass Charles in Glastonbury aufgewachsen war. Ein Großteil seiner Familie lebte noch dort. Wenn sie es nüchtern betrachtete, würden mit ihm die Recherchen schneller vorangehen.
    „Wenn du aber nicht möchtest, dann ...“ Charles hob seine Schultern und sah sie forschend an.
    Sie war über Charles hinweg, seine Nähe machte ihr nichts mehr aus. „Schon okay. Lass uns fahren. Wo steht dein Wagen? Fährst du noch immer den Ferrari?“ Amber konnte nicht verleugnen, wie sehr ihr dieser Sportwagen gefallen hatte. Vor allem wegen der neidischen Blicke ihrer Kommilitoninnen.
    „Dass du dich daran noch erinnerst. Nein, ich habe ihn verkauft.“
    Sie hörte deutlich das Bedauern in seiner Stimme. Charles hätte sich nie so einfach von diesem Wagen getrennt, den er wie ein Baby gehätschelt hatte. Doch sie verzichtete auf eine Frage. Er lief auf ein Mercedes-Cabrio zu, ein Modell, das er nie gemocht hatte. Ihr fragender Blick war ihm scheinbar nicht entgangen. „Janice stand drauf. Ich will ihn verkaufen. Interesse?“
    „Machst du Witze? Wovon soll ich mir ein solch teures Auto leisten?“
    Er hielt ihr die Wagentür auf Als sich ihre Finger berührten, zuckte er leicht. Sie sah zu ihm auf und erkannte unverhohlenes Begehren in seinen Augen. Hastig senkte sie den Blick. Nur weil er wieder allein war, bedeutete es nicht, dass sie sich mit ihm einlassen würde. Das Kapitel war beendet. Charles verstaute ihr Gepäck im Kofferraum.
    Als Amber die Tür zuziehen wollte, flüsterte jemand ihren Namen. War Aidan ihr gefolgt? Sie verharrte in der Bewegung und lauschte.
    „Willst du die Tür nicht schließen? Der Wagen hinter uns wartet auf den Parkplatz.“ Ungeduld schwang in Charles Stimme mit.
    Als es sich nicht wiederholte, zog sie die Tür zu. „Okay, wir können los.“ Amber drückte sich tief ins weiche Polster des Autositzes und schwelgte in Erinnerungen, während Charles den Wagen durch London dirigierte. Sie schwiegen, bis der Mercedes vor Caroles Wohnung hielt, um sie abzuholen.
    Carole begrüßte Amber mit einer langen Umarmung. Ihre rotblonden Locken, zu einem Zopf gebändigt, kitzelten Ambers Hals. Sie versprühte so viel gute Laune und Herzlichkeit, dass Amber sich in ihrer Nähe sofort gelöst fühlte und es auf später verschob, mit der Freundin über Charles zu reden, jetzt war sie einfach

Weitere Kostenlose Bücher