Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
Vom Netzwerk:
er
    Pirat geworden war. Kate entwarf automatisch eine Romanhandlung, während sie tanzte. Irgendwann würde der Mann nach England zurückkehren, um seinen Titel und sein Erbe zu verlangen. Aber in der Zwischenzeit lebte er ein Leben der Gewalt und Freiheit auf einer tropischen Insel. Schließlich hatte er genug vom Alleinsein. Deshalb entführte er die hübsche Lady. Wie sollte solch ein Mann auch sonst zu einer Braut kommen?
    Nach einer Stunde Walzertanzen legte Kate eine kurze Pause ein. Sie schob sich durch die Menschenmenge in der Halle und trat hinaus in die milde Nachtluft.
    Einen Moment lang dachte sie, sie würde träumen, als sie um eine Ecke bog und einen dunkelhaarigen Piraten vor sich stehen sah. Sein weißes Hemd gab ihm etwas Gespenstisches im Mondlicht. An seiner Hüfte hing ein gefährlich aussehender Dolch. Eine schwarze Maske verbarg die obere Hälfte seines Gesichts. Er nickte ihr zu, und diese Bewegung wirkte zugleich höflich und arrogant. Kate blieb stehen.
    „Ich hoffe, Sie genießen den Ball, Madam?“, fragte Jason aus dem Schatten der Palme.
    Kate hatte ihn sofort erkannt, noch bevor sie seine Stimme hörte. Sie hätte ihn überall erkannt, und dieses Wissen erschreckte sie ein bisschen.
    „Ich genieße den Abend sehr.“ Kate rührte sich nicht. Es hätte den Zauber zerstören können.
    „Wussten Sie, dass dieser Ball zu Ehren meines Geburtstages veranstaltet wird?“
    Kate betrachtete Jason interessiert. „Ich dachte, es wäre der Geburtstag eines gewissen Piraten.“
    „Ich habe das Wort nie gemocht. Was für den einen ein Pirat ist, ist für den anderen ein hart arbeitender Kapitän.“
    „Ich hatte noch nie Mühe, einen Seeräuber zu erkennen, wenn ich einen sah“, sagte Kate.
    „Haben Sie tatsächlich je einen getroffen?“
    Sie dachte an den Mann ihrer Träume, den Piraten, der nur in ihrer Fantasie existierte. „Oh ja, das habe ich.“
    „Also halten Sie sich für eine Expertin auf diesem Gebiet?“
    „Ich denke schon.“
    „Aber auch Experten machen Fehler.“ Jason reichte ihr seinen Arm. „Werden Sie mit mir spazieren gehen, schöne Expertin?“
    Kate zögerte eine Sekunde. Der ganze Abend war wie ein Traum, und obwohl es ihr Beruf war, Träume zu erfinden, hatte sie noch nie selbst an einem teilgehabt. Und Träume besaßen ihre eigene Macht. Kate trat vor und legte die Finger auf Jasons Arm.
    „Erzählen Sie mir von sich, mein Herr Pirat“, forderte sie ihn auf, als sie den Weg hinuntergingen. „Wie sind Sie hierhergekommen?“
    „Ich denke, Sie kennen die Antwort.“
    Sie nickte. „Sie wollten sich Ihr eigenes Königreich schaffen.“
    „Es gibt nicht mehr viele Orte auf der Welt, wo ein Mann das kann. Manche Männer werden nicht dafür geboren, in Städten zu leben und für große Betriebe zu arbeiten. Sie ziehen es vor, ihre eigenen Regeln aufzustellen und sich von der Zivilisation fernzuhalten.“
    „Das kann ich verstehen.“
    „Wirklich?“ Jason schien erfreut.
    „Natürlich. Ich schreibe ständig über solche Männer.“ „Die Helden Ihrer Bücher. Vielleicht verstehen Sie es wirklich. Sagen Sie, Kate, warum lassen Sie Ihre Bücher in der Vergangenheit spielen?“
    Sie lächelte. „Ich weiß es nicht genau. Wahrscheinlich deshalb, weil die meisten modernen Männer so unsicher zu sein scheinen und sich so leicht von starken Frauen einschüchtern lassen.“ Kate dachte an ihren Exmann.
    „Ziehen Sie starke Männer vor?“
    „Die meisten Frauen tun das. Ich bin keine Ausnahme.“
    „Sagen Sie mir eins, Kate. Glauben Sie, Sie könnten sich lange genug zurückhalten, mit einem starken Mann zu streiten, um ihm zu erlauben, Sie zu lieben?“, fragte Jason sanft. „Könnten Sie es riskieren, sich von solch einem Mann berühren zu lassen?“
    Kate hielt den Atem an. Sie sah zu Jason auf. Sein sinnlicher Blick verwirrte sie. „Ich weiß nicht, ob ich das beantworten kann.“
    Jason gab einen Laut von sich, der sowohl ein Lachen als auch ein Fluch hätte sein können. Er zog Kate näher an sich heran, sodass ihre Hüfte seinen Oberschenkel berührte und ihre nackte Schulter seinen Arm streifte. Er war ein sehr hochgewachsener Mann, und unter seiner körperlichen Kraft lag eine starke erotische Ausstrahlung. Kate fühlte die Energie, die von ihm ausging. Sie hüllte Kate ein, verzauberte sie, erregte sie. Sie spürte tief in sich, wie primitiv sie darauf reagierte, und dass sie dazu fähig war, machte ihr Angst.
    „Vielleicht sind Sie nicht ganz so

Weitere Kostenlose Bücher