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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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war enttäuscht. „Wer hat das beschlossen?“
    „Die Damen haben sich alle zusammengetan und vor langer Zeit diese Regel festgesetzt.“
    „Dürfen sie das?“
    „Sie haben es getan.“ Jason träufelte den Limonensaft auf die Papayas und stellte die Teller auf den Küchentisch, wie er es seit Gabriellas Tod jeden Morgen getan hatte. Das gemeinsame Frühstück war im Lauf der Jahre zu einem wichtigen Ritual geworden.
    Die anderen Mahlzeiten nahmen Vater und Sohn im Hotelrestaurant ein. Papayas, Toast und Kaffee waren so ziemlich das Einzige, was Jason in der Küche zustande brachte. Es hatte nicht viel Sinn, drei Meisterköche zu beschäftigen, wenn man keinen Gebrauch von ihnen machte.
    Jason betrachtete die neuen Jeans seines Sohnes und stellte fest, dass sie bereits zu kurz wurden. Die Zeit verging so schnell, sogar hier auf den Inseln. David war fast zehn Jahre alt. Er würde immer mehr von den Regeln des Lebens lernen müssen. Die Schwierigkeit dabei war, die guten Regeln von den schlechten zu unterscheiden.
    „Ich sag dir was, Sohn. Wenn dir dein Leben lieb ist, merkst du dir diese Regel. Damen wie Miss Inskip verstehen es, mit einem Mann fertig zu werden, der über sie tratscht.“
    David kicherte. „Was würde sie mit dir anstellen, wenn du mir erzähltest, dass du sie geküsst hast?“
    „Ich wage nicht mal, mir das vorzustellen“, sagte Jason düster. „Vermutlich würde ich einen ihrer Karatetricks kennenlernen.“
    David war schockiert. „Sie könnte dich nicht überwältigen, Dad.“ Er machte eine Pause und dachte nach. „Oder?“ Der gelbe Papagei, der oben auf seinem Käfig saß, krächzte laut. Jason schnitt eine Grimasse. „Behalt deine Meinung für dich, Jolly.“ Dann sah er seinen Sohn an. „Füttere deinen Vogel. Er wird schon wieder unverschämt.“
    „Hier, Jolly.“ David gab dem Papagei ein Stück Papaya. Jolly sah Jason einen Moment lang böse an, dann nahm er David den Bissen würdevoll ab. David drehte sich wieder zu seinem Vater um. „Miss Inskip könnte nicht wirklich mit dir fertig werden, oder?“
    „Mit etwas Glück werde ich nie Gelegenheit haben, das herauszufinden.“ Jason strich Guavengelee auf seinen Toast.
    „Ha. Ich wette drei Dollar, dass sie es nicht könnte“, entschied David schließlich. „Du bist größer als sie.“
    „Die Größe ist nicht immer ausschlaggebend, aber ich weiß dein Vertrauen in mich zu schätzen.“
    „Gibt es auch Regeln, die Frauen beachten müssen?“ „Einige. Das Dumme ist, sie erfinden ständig neue.“
    „Das ist nicht fair.“
    „Da ist noch eine Regel, Junge. Manchmal ist das Leben nicht fair.“
    „Haben die Damen das auch erfunden?“
    „Nein. Das ist einfach so, und wir müssen alle damit leben.“ Jason biss hart in seinen Toast.
    David baumelte mit den Füßen, während er darüber nachdachte. „Ich glaube, dass Miss Inskip fair ist. Sie wird mir heute diesen Tritt zeigen und vielleicht noch ein paar Selbstverteidigungstricks. Und ich werde ihr beibringen, wie man schnorchelt.“
    „Tatsächlich?“ Jason fiel auf, dass sein Sohn schnellere Fortschritte machte als er. Vielleicht hätte er selbst auch ein paar Schnorchellektionen anbieten sollen? Letzte Nacht hatte er jedenfalls nichts erreicht.
    Als er mit dem Kuchenanschneiden fertig gewesen war, hatte er Kate nirgends gefunden. Wie ein Narr war er durch die Gärten an ihrem Zimmer vorbeigegangen. Ihr Licht erlosch, gerade als er dort im Schatten stand. Jason hatte eine schlaflose Nacht verbracht und war jetzt immer noch verärgert.
    „Hm. Wir haben das letzte Nacht ausgemacht. So ein Kerl, mit dem sie getanzt hat, wollte ihr das Riff zeigen, aber ich hab sie daran erinnert, dass sie schon mit mir verabredet war.“ Jason sah auf. „Wer war der Mann?“
    „Ein Gast. Ich glaube, sein Name war Taylor oder Tyler.“ David aß seine Papaya. „Ich mag Miss Inskip. Sie sah wirklich hübsch aus letzte Nacht, nicht?“
    Wie eine Frau aus einem Traum, dachte Jason. „Ja“, sagte er laut, „wirklich hübsch.“ Und die Traumlady hatte sich in seinen Armen in ein sinnliches Wesen verwandelt. Aber statt nach dem letzten Tanz auf ihn zu warten, war sie verschwunden, wie eben ein Traum in der Nacht verschwindet. „Wann wirst du ihr die Schnorchellektion erteilen?“
    „Jetzt.“ David war mit seiner Papaya fertig und sprang auf. Er kraulte Jollys Kopf, und der Papagei ertrug die Liebkosung mit königlicher Herablassung. „Ich treffe Miss Inskip in ein paar

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