Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
im Wasser stand. Es schien ihm nichts auszumachen, dass seine Jeans durchnässt wurden. „Das Erste, was man lernt, wenn man Schnorcheln geht“, sagte er im Ton eines Schulmeisters, während er Kate von seinen Schultern in seine Arme gleiten ließ, „ist, nass zu werden.“
„Du tust das wegen letzter Nacht, nicht? Das ist kein schönes Benehmen, Jason.“
„Ich versuche nur, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Jeder Mann, der dich zu oft die Oberhand gewinnen lässt, gerät in Schwierigkeiten." Er wartete noch drei Sekunden, bis die nächste Welle sie erreicht hatte, dann öffnete er die Arme und ließ Kate einfach fallen.
Jasons Piratengrinsen war das Letzte, was Kate sah, bevor die Welle über ihr zusammenschlug. Es war auch das Erste, was sie sah, als sie ein paar Sekunden später wieder an die Oberfläche kam. Sie brachte es fertig, aufzustehen, wurde aber von der nächsten Welle gleich wieder umgeworfen. Kate schnappte nach Luft, kämpfte sich ins seichtere Wasser vor und stand wieder auf.
„Dad, warte, sie hatte keine Maske auf.“ David kam mit der Schnorchelausrüstung auf Kate zu.
„Ich wusste doch, dass ich was vergessen hatte“, meinte Jason. „Willst du es noch mal versuchen, Kate?“
Kate strich ihr Haar zurück. „Nicht auf deine Art, danke.
Ich glaube, David ist ein viel besserer Lehrer.“
„Dies ist dein Glückstag, Kate. Du bekommst uns beide.“ Jason zog seine Jeans aus, unter denen eine Badehose zum Vorschein kam. Inzwischen half David Kate, die Maske aufzusetzen.
Ein paar Minuten später schwammen alle drei auf die Riffe zu. Jason und David nahmen Kate in die Mitte und führten sie durch das Wunderland unter Wasser. Kate vergaß Jasons spielerische Rache ganz und gar, als sie einem unbekannten Fisch nach dem anderen begegnete. Jeder war schöner als der vorige. Sie verlor jedes Gefühl für Zeit. Als Jason schließlich an ihrem Knöchel zog und auf die Wasseroberfläche zeigte, tauchte sie nur widerstrebend auf.
Jason schob seine Maske hoch und grinste, als sie bis zu den Hüften im Wasser standen. „Du magst es, was?“
„Es ist fantastisch, einfach wunderschön. Ihr habt solches Glück, an einem Ort zu leben, wo ihr das jeden Tag tun könnt.“
Jason betrachtete sie einen Moment lang und nickte dann. „Dave und ich mögen es ebenfalls, nicht wahr?“ Er sah zu seinem Sohn hinüber.
„Ja, es ist großartig.“
„Nun, ich danke euch beiden für die Lektion, wobei ich höflich sein will und den Anfang nicht mehr erwähne.“ Kate verzog das Gesicht. „Müssen wir jetzt aufhören?“
Jason schüttelte den Kopf. „Ihr beiden nicht, aber ich habe zu arbeiten. Dave, vergiss nicht, dich um die Ausrüstung zu kümmern, wenn ihr fertig seid.“
„Werde ich nicht. Kommen Sie, Miss Inskip. Lassen Sie uns ein anderes Korallenriff angucken.“
Die Einladung zum Dinner in Jasons und Davids Privathaus kam spät am nächsten Nachmittag. Ein junger Mann in der
Uniform des Hotels überbrachte sie. Er hatte offensichtlich Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken. „Eine Nachricht für Sie, Miss Inskip. Von der Hotelleitung. Ich soll auf die Antwort warten.“
„Danke.“ Kate betrachtete neugierig die kindliche Schrift auf dem Umschlag. Innen war ein einziges liniertes Blatt: „Bitte, kommen Sie heute zum Dinner. Wir essen um sieben. David Hawthorne.“
Kate schrieb auf einen Bogen Hotelbriefpapier, dass sie die Einladung annahm, steckte die Nachricht in ein Kuvert und schickte den Boten damit weg.
Genau um sieben ging Kate den Pfad hinunter zu dem Haus, wo Jason und David lebten. Es war nicht weit vom Hotel entfernt, und man hatte von dort eine herrliche Aussicht auf die Bucht und die Sandbänke.
Kate zögerte kurz, bevor sie anklopfte, und fragte sich, ob Jason wusste, was sein Sohn für diesen Abend geplant hatte. Sie klopfte vorsichtig. Einen Moment später wurde die Tür aufgerissen.
„Hallo“, sagte David. „Alles ist fertig. Dad ist im Wohnzimmer.“
Kate trat in den Vorraum und sah sich neugierig um. Der helle Holzboden, die Sisalteppiche und die Grünpflanzen wirkten sehr harmonisch. Die Vorderseite des Hauses schien aus einem einzigen großen Fenster zu bestehen.
David ging voran durch einen mit Rattanmöbeln eingerichteten Raum. Kate folgte zwei Schritte dahinter und sah zu Jason hinüber, der neben einem Getränkewagen stand. Er drehte sich zu ihr um und lächelte. „Ich bin unschuldig“, sagte er. „Dies war einzig und allein Davids Idee.“
„Ich
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