Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
Jason Taylor schon überwältigt. Kate richtete ihre Taschenlampe auf die beiden Männer und sah, dass Jason den Dolch an Taylors Kehle hielt. Taylor hörte auf zu kämpfen.
„Bring mir die gelbe Nylonleine aus dem Segler“, befahl Jason, als er Taylor aus dem Wasser zog.
Kate gehorchte und beobachtete fasziniert, wie Jason seinen Gefangenen fesselte.
„Sie sind ein Narr, Hawthorne.“ Taylor sah wütend zu Jason auf. „Sie hätten sich raushalten sollen.“
„Was Sie nicht sagen.“ Jason trat zurück und betrachtete befriedigt seinen Seemannsknoten.
„Was jetzt?“, fragte Kate.
„Jetzt gehst du ins Hotel und versuchst noch mal, Sam anzurufen.“
Sie mochte den Ausdruck in seinen Augen nicht. „Und du?“
„Ich werde Max Butterfield suchen.“
„Das brauchen Sie nicht, Jason.“ Max Butterfield stand im Schatten neben der Öffnung in der Wand. „Ich bin hier. Zusammen mit der Garantie für meine Sicherheit. Nein, greifen Sie nicht nach dem Dolch. Lassen Sie ihn, wo er ist, oder jemand wird verletzt werden.“ Er schwenkte eine Pistole.
„Dad.“ David stand neben Max, der ihn am Arm festhielt. Die Augen des Jungen wirkten riesengroß. „Was ist los? Max hat gesagt, ich soll sofort zu dir kommen. Seid ihr beide in Ordnung?“
„Wie du sehen kannst, geht es ihnen gut“, sagte Max. „Jetzt noch jedenfalls. Obwohl ich bemerke, dass es meinem ungeschickten Freund nicht ganz so gut geht. Sie waren immer etwas voreilig, Taylor.“
Kates Magen zog sich zusammen, und sie konnte sich vorstellen, was Jason dabei empfand, seinen Sohn als Geisel sehen zu müssen.
„Lassen Sie David gehen, Max.“ Jasons Stimme war ganz leise. „Sie brauchen ihn nicht. Steigen Sie ins Boot und fahren Sie ab. Niemand wird Sie aufhalten.“
„Wir wissen beide, dass es nicht so einfach ist, Haw-thorne.“ Max sah Kate an und schüttelte den Kopf. „Es ist ein Jammer, dass Sie so neugierig waren, meine Liebe. Diese Sache hätte viel sauberer ablaufen können, wenn Sie sich nicht eingemischt hätten. Jetzt fürchte ich, dass es ein bisschen hässlich wird. Aber das Leben eines Schriftstellers besteht aus Höhen und Tiefen, nicht wahr?“
„Ihr Leben ist jedenfalls wesentlich hässlicher als das der meisten Leute“, sagte Kate. „Was hat Sie dazu gebracht, ein Verräter zu werden?“
„Welch ein dramatischer Ausdruck, meine Liebe. Ich sehe das nicht so. Erinnern Sie sich an unsere kleine Unterhaltung über das Schicksal? Ich habe erwähnt, dass man manchmal eine goldene Gelegenheit bekommt, sein Leben zu ändern. Eine solche Chance habe ich erhalten, und ich bin entschlossen, sie wahrzunehmen.“
„Sie glauben tatsächlich Ihren eigenen Blödsinn, Max?“, fragte Jason.
„Dad?“ David versuchte sich aus Max’ Griff zu befreien und sah ärgerlich zu ihm auf, als das nicht gelang. „Max, lassen Sie mich los!“
„Noch nicht, mein Junge. Ich fürchte, ich brauche dich, damit dein Vater und Miss Inskip sich vernünftig benehmen. Los.“ Er zog David auf den Segler zu und winkte Jason und Kate mit der Pistole aus dem Weg.
„Ich gehe nirgendwo mit Ihnen hin.“ David begann zu kämpfen.
„Benimm dich, Junge, oder ich erschieße deinen Vater auf der Stelle.“
David sah ängstlich zu Jason hinüber. „Dad?“
„Kämpf nicht mit ihm, Sohn“, sagte Jason ruhig. „Geh
einfach mit, okay?“
„Aber, Dad, ich will nicht mit Max gehen.“ David war den Tränen nahe.
„Alles kommt wieder in Ordnung. Wenn dies vorbei ist, kannst du mit Kate wieder üben, was sie dir beigebracht hat. Erinnerst du dich, was du von ihr gelernt hast?“
David blinzelte. Er sah zu Kate hinüber, und sie merkte, dass er begriff. Sie nickte ihm aufmunternd zu.
„Du willst vielleicht sogar sofort mit dem Üben anfangen, David“, sagte Jason.
„Ja“, antwortete David und riss sich zusammen.
„Dies ist alles sehr rührend“, sagte Max und stieg ins Boot. „Aber ich fürchte, wir haben keine Zeit für diesen sentimentalen Abschied. Jason, öffnen Sie den Durchlass zur See. Komm, David.“
„Ich gehe nirgendwo mit Ihnen hin“, erklärte David entschieden.
„Natürlich kommst du mit.“
„Wollen wir wetten?“ David trat ohne Warnung zu und traf mit dem rechten Fuß Max’ Kniescheibe.
In den nächsten paar Sekunden geschah alles sehr schnell. Max schrie vor Schmerz und Überraschung auf und verlor das Gleichgewicht. Er griff nach seinem Knie, ruderte wild mit den Armen und landete schließlich im Wasser.
David
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