Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
wenn es nicht auf der Karte steht, möchte ich wetten, dass der Koch nichts unversucht lässt, um Ihren Wunsch zu erfüllen.“
Sarah riss überrascht die Augen auf. „Das muss ein sehr entgegenkommender Koch sein. Wie heißt er?“
„Martin.“
„Martin. Ich werde daran denken. Was für ein netter Mann.“ „Sie sind ihm nie begegnet und wissen noch gar nicht, ob er wirklich etwas extra für Sie zubereiten wird.“ Aber wahrscheinlich wird er, dachte Grant. Sarah Fleetwood hatte etwas an sich, dass einen Mann dazu brachte, sie zufriedenstellen zu wollen, einfach um ihr begeistertes Gesicht zu sehen.
War das bei jedem Mann so oder nur bei ihm? Grant hatte plötzlich ein Gefühl der Vorahnung. Er musterte Sarah verstohlen.
Sie musste etwa dreißig Jahre alt sein. Ihre klaren, haselnuss-braunen Augen beunruhigten ihn jetzt noch genauso wie heute Nachmittag, als er ihr die Tür geöffnet hatte. Das rote Seidenkleid, das sie trug, schmiegte sich an ihren zierlichen, überraschend sinnlichen Körper. Sie hatte ihr hellbraunes Haar, das von ein paar goldenen Strähnen durchzogen war, zu einem Pferdeschwanz gebunden, der irgendwie schick aussah statt jugendlich. Sarah hatte überhaupt etwas an sich, das alles, was sie trug, modisch wirken ließ.
Grant bedauerte, dass er keine Krawatte umgebunden hatte. Er fühlte sich plötzlich zu lässig in seinen Jeans.
„Die Aussicht ist großartig, nicht?“ Sarah wandte sich widerstrebend vom Fenster ab. „Ich muss einen Roman hier spielen lassen. Es ist der perfekte Hintergrund für eine Liebesgeschichte mit Intrigen und Spannung, sehr dramatisch und voller lauernder Gefahren. Wo haben Sie gelebt, bevor Sie hierhergezogen sind, Grant?“
„Hier und da.“
„Aha. Der weltverdrossene Wanderer, der sich endlich dazu entschließt, sich niederzulassen. Ich wusste es. Was haben Sie getan, bevor Sie angefangen haben,,Versteck‘ herauszugeben?“ „Dies und das.“
„Echte Schatzsuche, wette ich.“
Er sah sie irritiert an. „Weshalb sagen Sie das?“
„Nun, wir wissen bereits, dass Sie kein Massenmörder sind. Und ein Handelsvertreter waren Sie bestimmt auch nicht. Also was könnte ,dies und das‘ sonst bedeuten?“
„Die Unfähigkeit, einen guten Job längere Zeit zu behalten?“
„Nein. Sie könnten so ziemlich alles tun, was Sie wollen. Wenn Sie einen normalen Job gewollt hätten, dann hätten Sie ihn auch. Aber so sind Sie nicht, Grant. Sie sind wie einer der Helden in meinen Büchern, und ich schreibe nie über normale Männer.“
„Miss Fleetwood, wir werden viel besser miteinander aus-kommen, wenn Sie nicht versuchen, mich in einem romantischen Licht zu sehen.“
„Wie könnte ich das vermeiden? Sie sind eine romantische Figur.“
„Sie finden es romantisch, vierzig Jahre alt zu sein und allein mit zwei Katzen in einem alten Haus zu wohnen?“, fragte er ungläubig.
„Sehr.“
„Sie haben den Falschen erwischt. Sie wollen jemand wie Jack Savage.“
Sarah war sofort fasziniert. „Wen?“
„Jack Savage.“ Grant wunderte sich nicht über ihre Reaktion. Frauen reagierten immer so auf Savage.
„Was für ein herrlicher Name. Glauben Sie, es würde ihm etwas ausmachen, wenn ich seinen Namen eines Tages in einem Buch verwende?“
„Ich bezweifle es. Er ist tot.“
„Zu schade. Wie war er?“
„Er war die Art von Mann, zu der Sie mich machen wollen, ein echter Abenteurer. Er liebte das aufregende Leben. Er hatte ein Geschäft - Savage & Co.“
„Was hat diese Firma getan?“
„So ziemlich alles in Südamerika und der Karibik, was genug Geld einbrachte. Sie hat Vorräte in den Dschungel geflogen, Ausrüstungen für Touristen, Fotografen und Wissenschaftler über Flüsse transportiert, Führungen veranstaltet. Gelegentlich ist Savage & Co. auch tatsächlich auf echte Schatzsuche gegangen.“
„Was ist mit ihm passiert?“, wollte Sarah wissen.
„Es heißt, dass er eines Tages einen besonders gefährlichen Job übernahm und nicht mehr aus dem Dschungel zurückkehrte.“
„Und so wurde er zur Legende. Eine großartige Geschichte.
Ist Jack Savage allein auf seine letzte Expedition gegangen?“ Grant zögerte. „Er hatte einen Partner, der ihn gewöhnlich begleitete.“
„Ist der Partner auch im Dschungel gestorben?“
„Er ist jedenfalls nicht zurückgekommen, aber kaum jemand hat das bemerkt. Savage war der große Name.“
„Also hat er die ganze Aufmerksamkeit bekommen.“ „Richtig. Ohne ihn ist die Firma
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