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Mondkuss

Mondkuss

Titel: Mondkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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schon war. Eine Haarsträhne hing ihm in die Stirn und sie war versucht, sie zurückzustreichen.
    Er sah ihr tief in die Augen und las darin das gleiche Verlangen, das er selbst verspürte. Eine knisternde Spannung erfüllte den Raum. Ihr Herz raste wie beim ersten Mal, und ehe sie sich versah, lag sie in Rafaels Armen. Ungestüm trafen sich ihre Lippen zu einem nicht enden wollenden Kuss. Wie zwei Verdurstende, die jeweils im anderen den Quell des Lebens gefunden hatten, klammerten sie sich aneinander. Rafaels Hand fuhr ihren Rücken entlang, strich zärtlich über ihre Hüften. Sie drängte sich an ihn, spürte seinen muskulösen Körper, seinen harten Herzschlag, seine Begierde, sein Verlangen. Dieses Verlangen wollte sie stillen – bedingungslos und sofort.
    Er löste sich von ihr. „Und es ist dir wirklich ernst damit, nicht mehr als Anwältin tätig zu sein, um mit mir die Bar zu führen?“ Sie nickte. „Und du wirst es auch tatsächlich nicht bereuen? Ich meine, du hast einen sicheren, gut situierten Job. Stilvoll und klar strukturiert.“ „Durch dich bin ich ein anderer Mensch geworden. Lebendiger, freier, abenteuerlustig. Ich pfeife auf Strukturen und freue mich auf das Abenteuer Leben. Mit dir.“ Er füllte die Gläser. „Auf unsere Zukunft. Und darauf, dass unsere Liebe niemals endet.“ Er prostete ihr zu. „Auf den Tag unserer Begegnung und deine Hartnäckigkeit.“ „Ob meine Hartnäckigkeit ebenso viel Erfolg haben wird, wenn es darum geht – eine Frau, die die Küche hasst – darum zu bitten, mir leckere Pasteten für die Bar zu kreieren?“ Rafael lachte. Marleen stemmte ihre Hände in die Hüften, gab ihrem Ton eine energische Nuance. „Darüber haben wir lange und ausführlich diskutiert, mein Lieber. Ich werde dir in jeder Hinsicht zur Hand gehen. Vom Kellnern bis zum Aufräumen. Aber kochen, backen und alles was dazu gehört, lehne ich kategorisch ab.“ „Okay, verstanden. Und da der Tag viel zu schön ist, um ihn mit Diskussionen zu füllen, gebe ich mich geschlagen.“ „Dein Glück.“ Sie drohte ihm spielerisch, legte ihren Arm um seinen Nacken und nahm seine Lippen bereitwillig entgegen. „Hallo! Hallo! Ist jemand da?“ Eine Frauenstimme riss die beiden aus ihrem erotischen Lippenspiel. „Rafael, Liebster, wo steckst du?“ Eine attraktive Frau erschien im Türrahmen. „Rafael … du hast Besuch?“ Sie stellte sich vor Rafael, der sich verwirrt von Marleen gelöst hatte. Ihre blauen Augen musterten ihn anzüglich. „Sag jetzt bitte nicht, dass du unsere Verabredung vergessen hast!“ Sie wies auf Marleen. „Oder hast du dieser Kundin aus Versehen meinen Termin gegeben?“ Sie zog ein kleines Päckchen hinter dem Rücken hervor. „Oh, entschuldige, das ist für dich.“ Sie legte es auf einen der Kartons, trat zu Rafael, stellte sich in ihren hochhackigen Pumps auf Zehenspitzen und küsste ihn mit gespielter Zärtlichkeit auf die Wange. „Ich habe dich vermisst.“ Rafael fühlte sich so überfahren, dass er wie erstarrt mitten im Raum stand und die eingedrungene Person erschrocken ansah. Marleen war kreidebleich, blickte fassungslos von einem zum andern und brachte keinen Ton hervor. Sie hatte diese Frau schon einmal gesehen – neulich auf dieser Geburtstagsparty. Sarah! Ehe Rafael reagieren konnte, hatte Sarah das Päckchen geöffnet und ihm einen knappen Slip aus dunkelroter Seide entnommen. „Für dich, mein Schatz! Ich bin davon überzeugt, dass er dir fantastisch stehen wird. Ich kann es nicht erwarten, ihn dir vom Leib zu reißen.“ „Sarah, was soll das? Was machst du hier?“ Diese lächelte süffisant, hielt den Slip prüfend vor Rafael und nickte zustimmend. „Perfekt.“ Dann wandte sie sich um, fixierte Marleen und fragte leichthin: „Möchtest du uns nicht bekannt machen, Rafael?“ „Ich …“ Rafael fehlten die Worte. Zu dreist war dieser Auftritt, zu raffiniert geplant. Hilflos blickte er zu Marleen hinüber, die ihn lediglich verwirrt ansah und ihn stumm anflehte, das Ganze möge sich um einen verfluchten Irrtum handeln. Er wandte sich Sarah zu. „Warum tust du das?“ „Was geht hier vor? Ich verstehe nicht …“ Marleen war endlich wieder ihrer Stimme mächtig. „Sie müssen nichts verstehen, Schätzchen. Ich bin eine von Rafaels Stammkundinnen. Leider hat er mich heute versetzt, was so gar nicht seine Art ist. Aber das geht Sie nichts an, denn das ist einzig und allein eine Sache zwischen ihm und mir, okay?“ Ein kühles Lächeln in

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