Mondkuss
gruben. Sie musste weder sehen können, noch brauchte sie einen Spiegel, um eine Vorstellung von dem Bild zu haben, welches sie bot. Ihr nackter Po – emporgereckt – war der höchste Punkt ihres eng an den Boden gepressten Körpers. Hoch aufragend präsentierte sich ihm ihr Gesäß, von ihm in Position gebracht, nur noch darauf wartend, in Beschlag genommen zu werden. „Die Macht der Begierde und das Reich der Lust ist grenzenlos. Ich werde dich hineinführen, deine Sinne bereichern und mich an deiner Gier erfreuen.“ Er zog an der Kette, sie schrie leise auf. Das Atmen bereitete ihr zunehmend Mühe, das enge Halsband und die aufgezwungene Lage ihres Oberkörpers raubten ihr mehr und mehr die Luft. Die Spannung der Kette nahm zu, die Glieder wühlten sich tiefer in ihre Spalte. Noch während sie dem brennenden Schmerz lauschte, reagierte ihr Körper lustvoll auf die Stimulation, begann sich danach zu sehnen. Doch Rafael lockerte seinen Griff. Der Druck der Kette ließ nach. Mit seiner freien Hand öffnete er seine Hose, schob sie ein Stück über seine Hüften und drang mit einem harten Stoß in sie ein. Dabei zog er ruckartig an der Kette. Das Lederhalsband, das ihr die Luft abschnürte, dämpfte ihre Schreie. Sie brannte in gieriger Lust, nahm nichts mehr wahr als seinen Schwanz, der sich wild in ihr auf und abschob. Rafael bewegte sich rhythmisch. Sie nahm jeden Stoß gierig in sich auf. Ihre Vagina schloss sich eng um seinen harten Schwanz, wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Sie spürte, wie heißer Saft aus ihr hervorquoll, an ihren Oberschenkeln entlanglief und dort klebrige Spuren hinterließ. Die Muskeln ihrer Möse kontrahierten, sandten süße Schauer aus. Und dann war es so weit. Ein heftiger Orgasmus löschte die letzten Lichter aus. In ihren Ohren begann es zu rauschen … sie kam gewaltig … schrie erlöst auf. Als sie wieder zu sich kam, bemerkte sie, dass ihre Hände nicht mehr gefesselt waren. Sie tastete nach Rafael, suchte nach seinen Fingern. Doch sie konnte sie nicht finden. Die Kette ruhte lose zwischen ihren gespreizten Knien, niemand war mehr hinter ihr, um sie halten.
Kapitel Zehn
„Irgendetwas kann nicht stimmen mit der Welt, wenn eine Frau wie du, liebe Sabina, lieber mit einer Schachtel Pralinen ins Bett geht, als mit einem Mann.“ Kathrin nippte an ihrem Tee, verbrannte sich dabei die Zunge und fluchte.
„Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort“, feixte Sabina. Ihr anfangs empörter Gesichtsausdruck veränderte sich aufgrund der aufkommenden Schadenfreude. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie wäre sogar so weit gegangen, sich zufrieden die Hände zu reiben.
„Falsch“, konterte Kathrin. „Ich kann nämlich nichts Sündhaftes daran entdecken, einer Freundin auf die Sprünge zu helfen. Oder hast du vor, der Männerwelt komplett zu entsagen und als verstaubte Jungfer zu enden?“
„Davon kann gar keine Rede sein. Ich warte auf den Richtigen, habe für Sexspielchen – wie du sie mit Dominik auslebst – einfach keinen Sinn.“ „Du verpasst etwas.“ Kathrin betrachtete ihre perfekt manikürten Fingernägel und träumte vor sich hin. „Es ist wahnsinnig aufregend, sich einem Mann wie Dominik hinzugeben.“ „Das, was ihr miteinander habt, ist aus meiner Sicht keine Beziehung. Höchstens eine Sexbeziehung. Oder ward ihr schon mal essen, im Theater oder zusammen bei Freunden?“ Kathrin zuckte unmerklich zusammen. Sabina hatte einen wunden Punkt getroffen, doch sie ließ sich nichts anmerken, setzte ein verträumtes Lächeln auf und flüsterte: „Wir genügen uns. Brauchen keine Anreize von außen, weil die Luft knistert, sobald wir zusammen in einem Raum sind.“ Um von sich und Dominik abzulenken fuhr sie fort: „Denk dran, Pralinen wärmen dir nicht das Bett vor. Und knutschen können sie auch nicht.“ Helena lehnte sich amüsiert zurück. Derartige Wortgefechte ihrer Freundinnen war sie gewöhnt und hatte es längst aufgegeben, sich daran zu beteiligen. Zumal es sich stets um das gleiche Thema drehte, und es wesentlich amüsanter und auch entspannender war, einfach nur zuzuhören. Auf dem Tisch dampfte eine große Kanne Tee auf einem Stövchen, es gab Baguettebrot, Käse, Schinken, Oliven, Tomaten-Mozarellasalat, Salzstangen und Sabinas Lieblingspralinen, die Helena extra für sie besorgt hatte, weil sie wusste, wie sehr die Freundin sich darüber freuen würde. Sabina schob sich eine der Pralinen in den Mund und warf Kathrin einen trotzigen Blick zu.
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