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Mondkuss

Mondkuss

Titel: Mondkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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„Stimmt, das Bett wärmen diese guten Stücke nicht vor. Aber sie besitzen einen wesentlichen Vorteil: Sie vereinen Qualität und Quantität – vorausgesetzt, man sorgt stets für genügenden Vorrat.“ „Na, bravo – deine Figur wird es dir danken. Und irgendwann endest du als Pralinenjungfrau – ungeküsst, aber vollgefressen.“ „Du vergisst, dass ich exzessiv jogge. Täglich. Bei Wind und Wetter. Im Gegensatz zu dir. Und was Knutschen und wilde Küsse angeht, so könnte ich mir immer noch einen Callboy buchen, falls es mich tatsächlich einmal überkommen sollte.“ Sie warf einen frechen Blick in Richtung Helena. Kathrin begann zu kichern, Sabina tat es ihr nach, und Helena versuchte einen strengen Blick, der ihr allerdings gründlich misslang. Die drei ließen das letzte Jahr Revue passieren, vor allen Dingen den Moment, als Helena Leonard zum ersten Mal begegnet war und die aufregende Zeit, die darauf folgte. „Deine erste Vernissage und du begegnest dem Mann deines Lebens.“ Kathrin seufzte. „Wenn das nicht die Sternstunde deines Daseins war.“ „Oh ja, das war sie. In jeder Hinsicht. Und allen Unkenrufen zum Trotz wachsen Leonard und ich mehr und mehr zusammen. Was wurde sich von links und rechts echauffiert: Ein Callboy und eine Malerin – das kann niemals gut gehen. Und was ist? Wir beweisen allen das Gegenteil. Sogar meine Eltern hören endlich auf, mir diese Beziehung schlecht zu reden.“ „Wurde ja auch langsam Zeit.“ Sabina biss herzhaft in ein Käsebaguette. „Schließlich arbeitet Leonard ja nicht mehr als Callboy.“ Helena lachte. „Aber immer noch als Stripper – ein Skandal, wie meine Eltern finden. Ich jedenfalls habe dazugelernt – lasse mir nicht mehr reinreden. Ich liebe den Meisterstripper Leonard, bin glücklich mit ihm und möchte alt und grau mit ihm werden.“ Kathrin legte ihre Hand theatralisch ans Herz. „Bis ans Ende aller Tage. Und wenn sie nicht gestorben sind …“ „Dann strippt Leonard noch heute!“, ergänzte Helena. „Wir warten übrigens noch immer auf das rauschende Hochzeitsfest von euch beiden. Zur Krönung eures Glückes sozusagen“, warf Sabina ein. „Stimmt.“ Kathrin blickte Helena erwartungsvoll an. „Wann ist es endlich so weit? Ich habe ein Faible für glitzernde Hochzeitsfeiern und kann es kaum erwarten.“ „Stellst du uns dann endlich deinen Romeo Dominik vor?“, stichelte Sabina. „Über dieses Thema möchte ich jetzt nicht diskutieren“, gab Kathrin zurück. Und an Helena gewandt: „Also, was ist?“ „Nun, ich muss euch leider enttäuschen. Leonard und ich sind glücklich – so, wie es ist. Im Geiste und im Herzen sind wir längst miteinander verheiratet. Also sind wir überein gekommen, dass wir kein unnötiges Brimborium brauchen. Wir gehören auch ohne Dokument und Heiratsurkunde zusammen.“ Zwei maßlos enttäuschte Gesichter wandten sich ihr zu. „Und was ist mit seinem Heiratsantrag?!“ „Ja, genau. Er hat dir doch einen Antrag gemacht.“ „Na und? Ich habe den Antrag angenommen. Er ist mein Mann, ich bin seine Frau. Auch ohne so ein Papier.“ „Schade. Also, kein rauschendes Fest.“ Kathrin schmollte. „Ja, wirklich zu schade“, ließ sich Sabina hören. „Hey, jetzt schaut nicht so, als würde morgen die Welt untergehen. Viel wichtiger ist doch, dass Leonard und ich glücklich miteinander sind, oder etwa nicht?!“ Ein prüfender Blick in die Runde, und zwei reuige Freundinnen lenkten sofort ein. „Keine Frage.“ „Auf jeden Fall, so war das ja auch nicht gemeint.“ „Na, dann bin ich aber froh. Und wenn es euch nach einem Fest gelüstet, so kann vielleicht meine nächste Ausstellung dienlich sein. Ich bin nämlich gerade dabei, einen Zyklus zu malen und möchte ihn, sobald er vollendet ist, der Öffentlichkeit präsentieren.“ „Wann ist es so weit?“ „Ich habe vor einer Woche mit dem dritten und letzten Bild begonnen.“ „Dürfen wir schon mal einen Vorgeschmack bekommen?“ „Oh, ja, das wäre schön. Vorausgesetzt, es bringt kein Unglück, wenn du deine Bilder vor ihrer Vollendung präsentierst.“ „Keine Sorge, ich bin nicht abergläubisch. Also, auf zum Atelier.“ Helenas Antwort kam spontan. Es lag ihr sehr viel daran, den Freundinnen ihre Arbeiten zu zeigen, sie mit deren Augen eventuell neu betrachten zu können, sie einzuschätzen, um dann beruhigt weiterzuarbeiten. Sabina und Kathrin folgten der Freundin ins Atelier. Es befand sich in einem ehemaligen Schuppen, nur wenig

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