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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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daß Maggie zu demselben Schluß gekommen war, was den Tod der Frauen angeht, und sie muß damit dem eigentlichen Mörder für sein Gefühl zu nahe gekommen sein.«
»Aber wo passen da die Glocken rein? Und Bateman? Das kapiere ich nicht«, protestierte Robert Stephens.
»Die Glocken? Wer weiß? Vielleicht ist das die Methode des Mörders, seine Strichliste zu führen. Könnte doch sein, daß Maggie, als sie diese Glocken auf den Gräbern fand und sich die Nachrufe auf diese Frauen angesehen hat, allmählich dahinterkam, was wirklich passiert ist. Die Glocken könnten doch das Zeichen dafür sein, daß diese Frauen ermordet worden sind.« Neil schwieg kurz. »Und was Bateman angeht, so kommt er mir fast zu verdreht vor, als daß er fähig wäre, bei irgend etwas derart Raffiniertem mitzumachen. Nein, ich glaube, Mr. Liam Moore Payne ist unser Mann im Hintergrund. Du hast doch gehört, wie er diese bescheuerte Vermutung über Maggies Verschwinden geäußert hat.« Neil schnaubte geringschätzig. »Ich wette, der weiß, was mit Maggie passiert ist, und versucht einfach dafür zu sorgen, daß der Fahndungsdruck nachläßt.«
Da er bemerkte, daß Payne seinen Wagen angelassen hatte, wandte sich Robert Stephens an seinen Sohn. »Also, dann fahren wir jetzt wohl hinter ihm her«, sagte er.
»Ganz genau. Ich will sehen, wohin Payne fährt«, sagte Neil und fügte im stillen sein eigenes Stoßgebet hinzu: Bitte, bitte, mach, daß er mich zu Maggie führt.

88
    Dr. William Lane speiste im Latham Manor mit einigen der Stammbewohner zu Abend. Er erklärte Odiles Abwesenheit damit, daß sie untröstlich sei, ihre lieben Freunde zurücklassen zu müssen. Was ihn selbst betreffe, so bedaure er es zwar, etwas aufgeben zu müssen, was eine so erfreuliche Erfahrung gewesen sei, aber er sei doch der festen Überzeugung, daß man in einer Position wie der seinen für Fehler seiner Untergebenen geradestehen müsse.
»Ich möchte Ihnen versichern, daß solch eine skandalöse
    Indiskretion nie mehr geschehen wird«, versprach er und bezog sich dabei auf Janice Nortons Vergehen gegen das Datenschutzgesetz.
    Letitia Bainbridge hatte die Einladung, am Tisch des Arztes zu essen, angenommen. »Verstehe ich das richtig, daß Schwester Markey Sie aus ethischen Gründen anzeigen will und behauptet, daß Sie praktisch danebenstehen und Leute einfach sterben lassen?« fragte sie.
    »Offenbar. Aber das stimmt natürlich nicht.«
»Wie denkt denn Ihre Frau darüber?« fragte
    Mrs. Bainbridge beharrlich.
»Auch darüber ist sie ehrlich bestürzt. Sie hat Schwester
Markey als eine enge Freundin angesehen.« Und um so
dümmer stehst du nun da, Odile, fügte er im stillen hinzu. Seine Abschiedsworte waren würdevoll und ohne
Umschweife. »Manchmal ist es angebracht, andere Hände
die Zügel ergreifen zu lassen. Ich habe mich stets bemüht,
mein Bestes zu geben. Falls ich in irgendeiner Hinsicht
schuldig bin, dann weil ich einer Diebin vertraut habe,
nicht aber wegen grober Fahrlässigkeit.«
Auf dem kurzen Weg von dem Wohnheim zu der
früheren Remise dachte Dr. Lane: Ich weiß nicht, wie es
jetzt weitergeht, aber ich weiß bestimmt, daß ich mir allein
einen Job suche.
Was auch immer geschehen mochte – er hatte
entschieden, daß er keinesfalls noch einen einzigen Tag
mit Odile verbringen würde.
Als er die Treppe hinauf in den ersten Stock ging, stand
die Schlafzimmertür offen, und Odile war am Telefon und
schrie anscheinend auf einen Anrufbeantworter ein. »Das
kannst du mir nicht antun! Du kannst mich doch nicht einfach so fallenlassen! Ruf gefälligst an! Du mußt dich um mich kümmern. Das hast du versprochen!« Sie knallte
den Hörer auf.
»Und mit wem hast du gerade geredet, meine Liebe?«
fragte Lane von der Türschwelle aus. »Vielleicht mit dem
geheimnisvollen Wohltäter, der mich aller
Wahrscheinlichkeit zum Trotz für diese Position
eingestellt hat? Belästige ihn oder sie oder wen auch
immer nicht länger mir zuliebe. Egal, was ich jetzt mache,
deine Hilfe brauche ich nicht mehr.«
Odile richtete tränenverquollene Augen zu ihm auf. »William, das kannst du doch nicht ernst meinen.« »Oh, aber ich meine es ernst.« Er schaute ihr prüfend ins
Gesicht. »Du hast offenbar wirklich Angst, stimmt’s? Ich
frage mich, warum. Ich hatte schon immer den Verdacht,
daß hinter all dem hirnlosen Gehabe was anderes abläuft.« »Nicht, daß mich das interessiert«, fuhr er fort, während
er seinen Schrank aufmachte und einen Anzug
herausholte. »Bin

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