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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Hausinnern hörte sie es leise melodisch läuten.
Während sie wartete, sog sie die Luft ein. Die Fenster zur Straße hin waren offen, und sie vermeinte einen beißenden, verbrannten Geruch aus dem Haus her wahrzunehmen. Sie drückte erneut auf die Klingel, und wiederum hallte das melodische Bimmeln durchs Haus.
Noch immer rührte sich nichts, waren keine Schritte zu hören. Irgend etwas stimmt da nicht, dachte sie beunruhigt. Wo war Nuala? Maggie ging zum nächstliegenden Fenster hin und duckte sich, bemühte sich angestrengt, an dem Rüschenbesatz der teilweise zugezogenen Vorhänge vorbei in die Dunkelheit drinnen zu spähen.
Dann wurde ihr Mund plötzlich trocken. Das Wenige, was sie in dem dämmrigen Raum ausmachen konnte, wies auf ein wildes Durcheinander hin. Der Inhalt einer Schublade lag über den mit Kettenstich bestickten Teppich verstreut da, und die Schublade selbst lehnte wie achtlos hingeworfen gegen den Polsterschemel. Der offene Kamin lag gegenüber von den Fenstern und war von Wandschränken eingerahmt. Sie standen alle offen.
Soweit es überhaupt eine Beleuchtung gab, stammte sie von den beiden Wandleuchten über dem Kaminsims. Als sich Maggies Augen an das trübe Licht gewöhnt hatten, konnte sie einen einzelnen hochhackigen Schuh erkennen, der seitlich umgekippt vor dem Kamin lag.
Doch was war das? Sie kniff die Augen zusammen und beugte sich weiter vor, begriff dann, daß sie einen zierlichen bestrumpften Fuß sah, der hinter einem schmalen Sofa unweit der Stelle, wo der Schuh hingefallen war, herausragte. Sie stürzte zu der Haustür zurück und zerrte an dem Griff, aber die Tür war verschlossen.
Blindlings rannte sie zum Wagen, packte das Mobiltelefon und wählte die Notrufnummer 911. Dann hielt sie inne, weil ihr wieder einfiel: Ihr Handy lief ja über eine New Yorker Vorwahlnummer. Das hier war Rhode Island; Nualas Nummer begann mit der Vorwahl 401. Mit zitternden Fingern drückte sie auf die Ziffern 401-911.
Als sich jemand meldete, brachte sie mit Mühe heraus:
»Ich bin in der Garrison Avenue Nummer eins in Newport. Ich kann nicht rein. Ich kann sehen, daß jemand auf dem Boden liegt. Ich glaube, es ist Nuala.«
Ich plappere, hielt sie sich vor. Hör auf damit. Doch als die ruhigen, gelassenen Fragen des Beamten an der Zentrale einsetzten, schrie Maggies Bewußtsein mit unumstößlicher Gewißheit drei Worte heraus: Nuala ist tot.

10
    Der Newporter Polizeichef Chet Brower machte Platz, als der Polizeifotograf Bilder vom Tatort aufnahm. Abgesehen von der schmerzlichen Tatsache, daß jemand in seinem Zuständigkeitsbereich einem grausamen Mord zum Opfer gefallen war – Nuala Moore hatte mehrere Schläge auf den Kopf bekommen –, hatte die gesamte Situation etwas an sich, was ihm gegen den Strich ging.
    Schon seit mehreren Monaten war in diesem Gebiet kein Einbruch mehr gemeldet worden. Die Saison dafür begann, wenn viele Häuser für den Winter unbewohnt zurückblieben und damit zu beliebten Zielobjekten für Plünderer wurden, die es auf Fernsehgeräte und ähnliches abgesehen hatten. Erstaunlich, wie viele Leute noch immer keine Alarmanlage besaßen, dachte Brower. Ebenfalls erstaunlich, wie viele Leute nicht darauf achteten, ihre Türen abzuschließen.
    Der Polizeichef war in dem ersten Streifenwagen gewesen, der den Notruf übernommen hatte. Als sie bei dem Haus eingetroffen waren und die junge Frau, die sich als Mrs. Moores Stieftochter auswies, auf das Vorderfenster deutete, hatte er hineingeschaut und genau das vorgefunden, was sie beschrieben hatte. Bevor sie sich darangaben, die vordere Eingangstür aufzubrechen, war er mit Detective Jim Haggerty ums Haus herum nach hinten gegangen. Er hatte den Türknopf ganz vorsichtig berührt, um mögliche Fingerabdrücke nicht zu verwischen, festgestellt, daß die Tür nicht abgesperrt war, und sie waren hineingegangen.
    Eine Gasflamme flackerte noch unter einem Topf, der jetzt schwarz verkohlt war. Der beißende Geruch angebrannter Kartoffeln verdrängte den anderen, angenehmeren Duft. Lammbraten, hatte Browers Bewußtsein registriert. Automatisch hatte er den Herd ausgestellt, bevor er durch das Eßzimmer ins Wohnzimmer ging.
    Er hatte gar nicht bemerkt, daß ihnen die Stieftochter gefolgt war, bis sie zu dem leblosen Körper kamen und er sie aufstöhnen hörte. »O Nuala, Finn-u-ala«, hatte sie gesagt, während sie auf die Knie sank. Sie streckte die Hand nach der Leiche aus, doch er packte die Frau am Handgelenk.
    »Nicht

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