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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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anfassen!«
    In diesem Augenblick hatte es vorne an der Haustür geklingelt, und er erinnerte sich, gesehen zu haben, daß der Tisch im Eßzimmer für Besuch gedeckt war. Sich nähernde Sirenen kündigten an, daß weitere Streifenwagen eintrafen, und in den folgenden paar Minuten war es den Beamten gelungen, die Stieftochter und weitere ankommende Gäste in ein Nachbarhaus zu führen. Sie wurden alle aufgefordert, den Tatort nicht zu verlassen, bevor der Polizeichef Gelegenheit hatte, mit ihnen zu sprechen.
    »Chief.«
    Brower blickte auf. Eddie Sousa, ein Polizist, der noch ganz neu im Dienst war, stand neben ihm.
»Ein paar von den Leuten, die darauf warten, mit Ihnen zu reden, werden allmählich unruhig.«
Brower, der seit jeher die Angewohnheit hatte, die Stirn zu runzeln, wenn er gründlich nachdachte oder verdrossen war, legte seine Stirn in Falten. Diesmal war es Verdrossenheit. »Sagen Sie ihnen, ich komme in zehn Minuten rüber«, erwiderte er gereizt.
Bevor er ging, machte er nochmals eine Runde durch das Haus. Es sah verheerend aus. Sogar das Atelier im zweiten Stock war durchwühlt worden. Kunstmaterialien lagen über den Boden verstreut da, als hätte sie jemand hastig in Augenschein genommen und dann wieder weggeworfen; Schubladen und Materialschränke waren leergeräumt worden. Nicht gerade viele Eindringlinge, die soeben einen Mord begangen haben, hätten sich Zeit für eine so gründliche Suche genommen, überlegte er. Außerdem ließ sich doch von dem Gesamteindruck des Hauses deutlich darauf schließen, daß schon lange kein Geld mehr dafür ausgegeben worden war. Was also gab es hier zu stehlen? fragte er sich.
Die drei Schlafzimmer im ersten Stock waren derselben Durchsuchung unterzogen worden. Eines der Zimmer allerdings war bis auf die offene Schranktür und die herausgezerrten Kommodenschubladen ordentlich. Das Bett war aufgeschlagen, und man konnte klar erkennen, daß es frisch bezogen war. Brower nahm an, daß dieser Raum für die Stieftochter hergerichtet worden war.
Der Inhalt des größten Schlafzimmers war überall wild verstreut. Ein rosafarbener Schmuckkasten aus Leder von der gleichen Art, wie er ihn einmal seiner Frau zu Weihnachten geschenkt hatte, stand offen. Was deutlich als Modeschmuck erkennbar war, lag auf der niedrigen Ahornkommode verstreut.
Brower machte sich eine Notiz, später Nuala Moores Freunde nach irgendwelchem wertvollen Schmuck zu fragen, den sie besessen haben mochte.
Er betrachtete das durchwühlte Schlafzimmer der Verstorbenen eine ganze Weile. Wer immer dies getan hatte, war kein hinterhältiger Dieb der üblichen Sorte und auch kein drogensüchtiger Einbrecher, schloß er. Er hatte bewußt nach etwas gesucht. Oder sie hatte nach etwas gesucht, verbesserte er sich. Nuala Moore hatte offensichtlich erkannt, daß ihr Leben in Gefahr war. So wie es aussah, hatte sie versucht wegzulaufen, als sie von hinten niedergeschlagen wurde. Jeder hätte das tun können – ob Mann oder Frau. Es setzte keine besondere Körperkraft voraus.
Und da war noch etwas anderes, was Brower auffiel. Mrs. Moore war augenscheinlich dabeigewesen, das Abendessen vorzubereiten, was nahelegte, daß sie sich in der Küche aufhielt, als der Eindringling auftauchte. Sie hatte dem Täter zu entrinnen versucht, indem sie durch das Eßzimmer lief, was bedeutete, daß der Eindringling die Küchentür blockiert haben mußte. Er oder sie kam vermutlich dort herein, und da es kein Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gab, mußte die Tür unversperrt gewesen sein. Es sei denn natürlich, daß Mrs. Moore die betreffende Person selbst hereingelassen hatte. Brower notierte sich, später nachzuprüfen, ob das Türschloß eines von der Sorte war, das offenblieb, wenn man es nicht eigens wieder verriegelte.
Jetzt aber war er soweit, mit den ursprünglich zum Essen geladenen Gästen zu reden. Er ließ Detective Haggerty zurück, damit er auf den amtlichen Leichenbeschauer wartete.

11
    »Nein, danke«, sagte Maggie, die sich die Zeigefinger an die Schläfen drückte. Ihr war undeutlich bewußt, daß sie seit dem Mittag, also seit zehn Stunden, nichts gegessen hatte, aber bei dem Gedanken an Essen zog sich ihr die Kehle zu.
»Nicht mal eine Tasse Tee, Maggie?«
Sie schaute hoch. Das freundliche, hilfsbereite Gesicht
    von Irma Woods, Nualas unmittelbarer Nachbarin, schwebte über ihr. Es war einfacher, zustimmend zu nicken, als weiterhin das Angebot abzulehnen. Und zu ihrer Überraschung wärmte der Becher

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