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Mondmilchgubel Kriminalroman

Titel: Mondmilchgubel Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Bodenmann
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erwürgt wurde?«
    »Nichts weist darauf hin. Vielleicht wissen wir nach der DNA-Analyse mehr.«
    »Musste sie leiden?«
    »Angenehm war ihr Tod nicht.« Er denkt an die Verfärbung auf ihrer Wange. Wahrscheinlich wurde sie vom Täter geschlagen.
    »Wie war ihr Gesichtsausdruck, als man sie fand?«
    »Wollen Sie das wirklich wissen?«, fragt er Jung barsch.
    »Ich muss es wissen.«
    »Entstellt.«
    Sie gibt ihm zu verstehen, dass sie mehr wissen will.
    »Sie lag auf dem Rücken, die Arme ausgestreckt.«
    »Standen ihre Augen offen?«
    Er schluckt leer. Er würde diesen furchtbaren, herzzerreißenden Blick nie vergessen. »Es wäre mir lieber, wenn Sie darüber keinen Artikel schreiben würden«, weicht er ihrer Frage aus.
    »Meine Neugier hat rein persönliche Gründe. Iris stand mir nahe. Ich muss wissen, was geschehen ist, und vor allem warum. Und ich werde es herausfinden.«
    »Sie drohen mir?«
    »Bitte entschuldigen Sie. Ich wollte nicht unhöflich sein. Etwas in mir will einfach nicht begreifen, was hier passiert ist. Werden Sie jetzt meine Frage beantworten?«
    »Wie Sie wünschen, aber machen Sie mich danach nicht für Ihre Albträume verantwortlich.«
    »Ich gebe meine Träume nicht aus der Hand«, erwidert Jung scharf.
    »Ihr Gesicht war blaurot aufgedunsen. Die geschwollene Zunge hing aus dem Mund.«
    »Und ihre Augen?«
    »Sie starrten in den Himmel.« Er sieht das Entsetzen in ihrem Gesicht. »Genügt das?« Er verschweigt, dass der gewaltsame Tod dieser zarten Frau auch ihn betroffen macht, ihn bis in seine Träume hinein verfolgt.
    »Wurde sie ausgeraubt?«
    »Sieht nicht danach aus. Ihr Rucksack mit dem Geldbeutel, Handy und Feldstecher lag hier oben. Sagen Sie, trug Ihre Freundin gewöhnlich eine Halskette?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Sie machte sich nichts aus Schmuck. Ich habe ihr einmal eine Kette aus Holzperlen geschenkt, doch sie hat sie, soviel ich weiß, nur ein einziges Mal getragen, wohl um mir eine Freude zu machen. Warum fragen Sie?«
    »Auf der Hinterseite ihres Halses gibt es ein paar leichte Schürfungen.«
    »Die von einer Halskette stammen könnten?«
    Er nickt. Eine Weile betrachtet er sie stumm. Ihre Neugier stört ihn. Sie verleitet ihn dazu, Fragen zu beantworten, die er nicht beantworten will.
    »Warum starren Sie mich so an?«
    Er fühlt sich ertappt. »Ich denke nach.«
    »Wurde eine Kette gefunden?«
    »Nein.«
    »Also muss man annehmen, dass der Täter sie mitgenommen hat?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Woran erkennt man eine Strangulierung?«
    »An den Verfärbungen am Hals. Die Sektion hat übrigens bestätigt, dass sie erstickt ist.«
    »Wie schrecklich.«
    Er sieht, wie Jung mit den Tränen ringt. Sie tut ihm leid.
    »Weiß man inzwischen, wann genau Iris gestorben ist?«
    »Gemäß Gerichtsmediziner zwischen zehn und zwölf Uhr.«
    »Kunz sagte, dass die Wandergruppe kurz vor 13 Uhr hier eintraf.«
    Er nickt.
    »Der Eierkari kann nicht der Mörder sein. Hätte er es getan, wäre er sicher davongerannt.«
    »Die Wandergruppe hat ausgesagt, dass Honegger neben der Frau kniete und unaufhörlich mit den Fäusten auf seinen Kopf einschlug.«
    »Wie hat der Eierkari reagiert, als die Wandergruppe ihn ansprach?«
    »Er hat überhaupt nicht reagiert. Er verharrte neben der Leiche, bis Kunz eintraf. Dann ließ er sich abführen.«
    »Und, was ist bei seiner Vernehmung herausgekommen?«
    »Der Mann ist im Moment nicht vernehmbar. Er gibt vor, nicht einmal mehr seinen Namen zu kennen, geschweige denn seine Adresse. Er sitzt einfach nur da und starrt vor sich hin.«
    »Kein Wunder, wenn man ihn in Handschellen abführt und einsperrt. Er steht unter Schock.« Jungs Ton wird schärfer. »Bringen Sie ihn zu seinem Vater zurück, damit er wieder zu sich finden kann. Es besteht wohl kaum Fluchtgefahr, oder?«
    »Was macht Sie eigentlich so sicher, dass er nicht der Täter ist?« Er weiß, dass er jedes Wort, das über das Opfer gesagt wird, so belanglos es auch erscheinen mag, in seinem Gedächtnis aufbewahren muss, um es im richtigen Moment wieder abrufen zu können. Das erfordert Konzentration, auch Härte.
    »Ich weiß es einfach«, erwidert Jung wütend. »Er hat noch nie einem Menschen etwas zuleide getan. Sie sollten sehen, wie sanft er mit seinen Hühnern umgeht. Außerdem war er Iris sehr zugeneigt.«
    »Warten wir ab, bis der Bursche vernehmungsfähig ist. Der Arzt tippt auf Amnesie. Vielleicht macht Honegger uns aber auch nur etwas vor.« Jetzt weiß er, an wen sie ihn

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