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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Arme vor seiner breiten Brust.
    „Yu Kon, alter Mann, erinnerst du dich an Amuytan?“
    „Ja, er ist schon lange tot.“
    „Er wurde ermordet. Von dir.“
    „Genauso ist es! Er ist tot, ebenso wie alle seine Nachkommen!“, sagte Yu Kon. „Keiner dieser Sippe ist übrig geblieben, dafür habe ich gesorgt. Sollte dir das nicht zu denken geben, du armseliges Huftier?“
    „Einen Nachkommen gibt es noch!“
    „Das wäre mir neu. Wer soll das sein?“
    „Ich.“
    Yu Kon lachte laut auf.
    „Du? Wenn du ein Nachfahre von Amuytan wärst, hättest du es nicht nötig, für die Schwachköpfe der Regierung zu arbeiten. Der Erbe von Amuytan ein Beamter? Ein Handlanger? Sehr lustig, du Witzfigur!“
    Yu Kons Stimme triefte vor Verachtung.
    „Er war mein Großvater“, sagte Grohann.
    „Wir haben alle getötet. Es gibt keine Nachfahren, nicht mal irgendwelche Bastarde. Vergiss es!“
    Doch Grohann war nicht geneigt, es zu vergessen. Er öffnete die Arme, die er vor der Brust verschränkt gehalten hatte, und Lisandra hörte ein Geräusch, das klang, als würde ein Berg mit einem einzelnen Axthieb in zwei Teile gespalten. Es krachte und knirschte sagenhaft laut und Yu Kon fiel wie ein gefällter Baum zu Boden. Lisandra glaubte ihren Augen kaum. Auch Wanda Flabbi zeigte sich beeindruckt.
    „Nicht schlecht, Ziegenmann“, sagte sie mit einer Stimme, die überhaupt nicht zu Wanda Flabbi passte. „Aber er steht wieder auf, das ist dir schon klar?“
    „Man muss ihn siebenmal töten, heißt es. Stimmt das?“
    „Ja, das stimmt. Und jedes Mal wird er gefährlicher!“
    „Gut“, sagte Grohann. „Dann legen wir uns ins Zeug!“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Kapitel 21 : Schneefarbene Tode
     
    Yu Kon, der wie tot am Boden gelegen hatte, stand wieder auf, während Grohann und Wanda Flabbi noch miteinander sprachen. Er war wütend.
    „Wer seid ihr?“, fragte er. „Was wollt ihr von mir?“
    Wanda Flabbi bekam für einen kurzen Moment sehr schwarze Augen und sah ein bisschen schlanker aus als sonst.
    „Ich bin das Mädchen, dessen Kopf du so gerne unter deinem Arm spazieren getragen hast!“, rief sie. „Für den Fall, dass es dir nicht klar war: Es hat mir keinen Spaß gemacht!“
    Yu Kon hielt seinen Stock mit beiden Händen fest und ging langsam rückwärts. Er ließ Grohann und Wanda Flabbi nicht aus den Augen.
    „Hylda“, presste er jetzt zwischen den Zähnen hervor.
    „Leider nicht in Person!“, sagte Wanda Flabbi. „Ich musste mich mit diesem Wirt hier begnügen. Aber allmählich komme ich mit ihr zurecht!“
    Der Schlag, den Grohann Yu Kon verpasst hatte, war immerhin zu etwas gut gewesen. Lisandra merkte, dass sie ihr Gefieder schütteln und ein Vogelbein bewegen konnte. Die Lähmung ließ nach. Das war sehr hilfreich, denn der Schnee drohte Lisandra zuzudecken und so konnte sie ihren Kopf daraus befreien.
    „Und du“, zischte Yu Kon in Grohanns Richtung, „willst ein Enkel von Amuytan sein?“
    „Das hat nichts mit Wollen zu tun“, sagte Grohann und ging dabei auf Yu Kon zu. „Ich weiß, wer ich bin.“
    „Ihr zwei habt euch also vorgenommen, mich zu töten? Mich ? Mich tötet niemand, nicht mal zwei von eurer Sorte! Ich habe es in den Zauberer-Kriegen mit ganzen Heeren von Zauberern aufgenommen. Ihr dummen, kleinen Versager!“
    „Spar dir deine Luft, alter Stinker!“, rief Wanda Flabbi, bei der es sich eigentlich um Hylda, die böse Cruda handelte, wenn Lisandra es richtig verstanden hatte. „Zufällig habe ich auch in den Zauberer-Kriegen gekämpft und es überlebt!“
    Yu Kon ließ Hylda nicht ausreden. Er schlug mit seinem Stock in die Luft und löste damit eine Druckwelle aus, die Hylda und Grohann fast umwarf. Doch Hylda flog in Gestalt eines großen Vogels in die Luft und Grohann duckte sich, streckte dabei beide Arme aus und verankerte sich mit zwei grünen Blitzen, die wie die Ranken einer Pflanze aussahen, im Boden. Wozu das gut sein sollte, begriff Lisandra erst, als sie die Ranken wieder aus dem Schnee wachsen sah, unmittelbar vor Yu Kon, wo sie Anstalten machten, sich um dessen Knöchel zu wickeln. Yu Kon merkte es und trampelte auf den Ranken herum, auf magikalische Weise, versteht sich, weswegen grüne Funken in alle Richtungen sprühten. Die Funken aber fielen in den Schnee und dort, wo sie verschwanden, bildeten sich neue grüne Ranken. Es waren keine echten Pflanzen, sondern eher Gebilde aus grünem Licht mit einer stark magischen

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