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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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erkannte, bevor er mit einem stummen Schrei zusammenbrach. In diesem Moment löste sich der unsichtbare Fuß von Hyldas Brust und aus dem kleinen, zappelnden Tier, das sie gewesen war, wurde eine riesige , schwarze Raubkatze, die Yu Kon, kaum dass er sich verblas st und erneut lebendig au frichtete, die Kehle durchbiss.
    Wenn Lisandra es richtig beobachtet hatte, waren Yu Kon jetzt zwei Leben unmittelbar hintereinander abhanden gekommen. Ihm war wohl auch klar, dass er auf diese Weise schneller draufgehen würde, als man es bei sieben Leben erwarten durfte , und so verwandelte er sich, während er zum dritten Mal s tarb, in etwas mit Flügeln, das sich vom Boden abstieß und in den Schneewolken verschwand. Hylda verlor keine Zeit und verfolgte den sterbenden Zauberer, doch ohne Erfolg. Da sie ihn nicht aufspüren konnte, landete sie etwas später wieder neb en Grohann im Schnee. Sie hatte die Gestalt von Wanda Flabbi angenommen, doch deren Kleidung wirkte reichlich derangiert, auch klaffte eine große Wunde auf ihrer Stirn. Wanda Flabbi (oder Hylda) und Grohann stellten sich Rücken an Rücken auf und beobachteten die Umgebung, denn jeden Moment konnte ein neuer Angriff des wieder erstarkten Yu Kon erfolgen.
    Die letzten beiden Tode von Yu Kon hatten eine befreiende Wirkung auf Lisandra gehabt. Ihr zweiter Fuß war frei und sie konnte ihren Kopf wieder in alle Richtungen drehen. Ihr linker Flügel fühlte sich normal an, nur der rechte hing noch lahm herab, was ärgerlich war, denn sonst hätte sie einfach davonfliegen können. Für sie wäre nämlich nichts gewonnen, wenn Yu Kon starb. Grohann würde sie schnappen und wieder lähmen, sobald er genügend Aufmerksamkeit für sie erübrigen konnte, und das hieß für Lisandra, dass sie sich aus dem Staub machen musste, solange die Zauberer noch miteinander beschäftigt waren.
    Vorsichtig testete Lisandra die Standfestigkeit ihrer Vogelbeine: Sie waren schwach, doch sie knickten nicht ein. Für lockere Hüpfer über den Schnee reichte es noch nicht, doch Lisandra konnte sich langsam, Zentimeter für Zentimeter vom Kampfgeschehen entfernen. Dabei behielt sie vor allem Grohann im Blick, denn der durfte nicht merken, dass sie das Weite suchte.
    „Er wird doch nicht abgehauen sein?“, fragte Wanda Flabbi.
    „Wenn er seine drei Leben zurückhaben will, muss er uns umbringen“, antwortete Grohann.
    „Und wenn er darauf verzichtet?“
    „Dafür ist er ein zu besessener Kämpfer. Er hat noch nie verloren, er verkraftet keine Niederlage. Schon gar nicht gegen uns.“
    „Hoffentlich hast du recht, Ziegenmann!“
    Der Ziegenmann hatte recht. Yu Kon sauste über seine Widersacher hinweg wie ein Jahrhundertsturm, der dicke Bäume bricht wie dürre Stöckchen. Grohann und Hylda wurden zu Boden geworfen und hatte alle Hände voll damit zu tun, sich gegen weitere Attacken abzuschirmen. Diesmal war es Yu Kon, der einen Angriff nach dem anderen ausführte, während Grohann und Hylda nur damit beschäftigt waren, sich zu verteidigen. Es war ein Fehler der beiden gewesen, so nah beieinanderzu stehen. Da sie es nicht schafften, ihre Position zu verändern, hatte Yu Kon beide im Blick und konnte sie mit seinen Schlägen gleichermaßen treffen.
    Der neue Yu Kon war durchsichtiger als der alte. Er hatte an Solidität verloren , doch dadurch nichts von seiner Kampfkraft eingebüßt . Eher das Gegenteil war der Fall – der durchsichtige Yu Kon war schneller, leichter und wendiger. Er flog mühelos durch die Luft und wechselte seinen Standort so schnell, dass Hylda und Grohann Mühe hatten, ihre Kräfte exakt auszurichten. Es hatte noch vor Kurzem ganz anders ausgesehen, doch gerade behielt Yu Kon die Oberhand. Grohann wurde mehr als einmal getroffen. Bei ihm zitterten nicht die Umrisse, wenn dies geschah, sondern seine Hautfarbe verändertes sich. Sie wurde grüner und dort, wo normalerweise graubraune Haut war, bildete sich etwas wie Fell oder Moos. Einmal durchbrach ein Lichtstrahl, kalt und weiß wie Eis, Grohanns Abwehr und streifte seine Brust. Wieder wurde sie grün und bekam eine Anmutung von Moos, doch das Moos welkte sofort, wurde grau und schließlich farblos. Es war, als sei einem Teil von Grohann die Lebenskraft entzogen worden, und das beeinträchtigte seine Abwehrzauber.
    Doch Yu Kon hatte dazugelernt. Statt sich der Mordlust hinzugeben, indem er sich auf den angeschlagenen Grohann stürzte, focht er weiter mit Hylda und verpasste Grohann nur ab und zu eine weitere Salve

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