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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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vergessen, dass ihr Mitgefühl für den Steinbockmann von niemandem geteilt wurde. Diese Sorge behielt sie besser für sich.
    „Wo ist Gerald jetzt?“, fragte Maria. „Im Hungersaal?“
    „Ich wüsste nicht, wo sonst“, antwortete Thuna betrübt.
    „Dann los!“, befahl Maria und zog Thuna mit sich fort.
     
    Als sie im überfüllten Hungersaal ankamen, stand Estephaga Glazard auf einer Bank und erteilte mit gellender Stimme Anweisungen. Alle Bewohner von Sumpfloch sollten sofort die unterirdischen Klassenräume Sumpflochs aufsuchen. Itopia Schwund und Krotan Westbarsch würden über jeden Schüler, Lehrer und Hausangestellten, der in ein Boot stieg, Buch führen und ihm sagen, zu welchem Raum er rudern sollte. Es sei absolut verboten, vorher noch die Wohnräume aufzusuchen, denn die Zeit sei äußerst knapp.
    „Die Alarmglocke wird noch ein zweites Mal läuten. Zu diesem Zeitpunkt wird sich das letzte Boot zur Abfahrt bereit machen und es wird nur diejenigen Personen mitnehmen, die eigens dafür eingeteilt wurden – also die Personen, die ich gleich noch ansprechen werde, weil ich ihre Hilfe benötige! Wer beim Läuten der zweiten Alarmglocke noch nicht in dem für ihn vorgesehenen Raum angekommen ist, hat ganz schlechte Karten! Ist das klar?“
    Die Pause, die Estephaga nun machte, war eher rhetorischer Art, doch die verunsicherten Schüler nutzten sie, um tausend Fragen zu rufen. Estephaga überbrüllte sie:
    „Ruhe, Leute! Noch einmal – wir haben nicht viel Zeit! Wir werden bald von einem Heer von Dämonen angegriffen und müssen den Widerstand organisieren. Macht euch keine zu großen Sorgen, wir haben schließlich die Maküle und einige gute Zauberer in diesen Mauern. Es besteht allerdings die Gefahr, dass einzelne Dämonen in die Festung eindringen und für diesen Fall ist es zu eurer Sicherheit zwingend notwendig, dass sich alle Bewohner in Räumen verschanzen, die nur über das Sumpfwasser zugänglich sind! Mehr braucht ihr nicht zu wissen. Es gehen jetzt alle sofort zur Bootsanlegestelle!“
    Die Schüler hatten genug gehört. Geradezu tumultartig stürzten sie auf den Ausgang des Hungersaals zu und einige Molchdiener mussten sich sehr zusammenreißen, damit sie nicht vor lauter Panik die Schüler beiseite drängelten, um schneller an die Bootsanlegestelle zu kommen. Erst die Schüler, dann die Erwachsenen, das war eine unausgesprochene Regel, doch insbesondere für die schreckhaften Molchmenschen war sie nicht leicht einzuhalten.
    Der Hungersaal leerte sich zügig. Maria und Thuna quetschten sich an die Seite, um die Hinausströmenden vorbeizulassen. Gleichzeitig hielten sie Ausschau nach Gerald, konnten ihn aber nicht sehen. Scarlett stand bei Estephaga. Gehörte sie zu den Auserwählten, die das letzte Boot nehmen sollten. Und warum?
    „Ach, hier seid ihr!“, rief Berry, die gerade bei Maria und Thuna vorbeikam. „Stellt euch vor, Scarlett soll kämpfen!“
    „Gegen die Wandler?“, fragte Maria. „Ist das nicht gefährlich?“
    Berry lachte bitter.
    „Natürlich ist das gefährlich! Und sie hat keine Kampfausbildung, so wie Lisandra.“
    „Wieso?“, fragte Thuna. „Soll Lisandra etwa auch kämpfen?“
    „Ja“, antwortete Berry. „Die Lage scheint sehr ernst zu sein, wenn sie sogar auf Schüler zurückgreifen.“
    Maria und Thuna nickten. Diesen Eindruck hatte Grohann auch gemacht.
    „Wir sollen uns in der Spiegelwelt verstecken“, sagte Thuna. „Zusammen mit Gerald. Hast du ihn irgendwo gesehen?“
    Jetzt musste Berry leicht grinsen.
    „Also, vorhin war er noch da! Wenn du mich fragst, steht er gerade hinter Scarlett und hört sich an, was Estephaga mit ihr vorhat!“
    Maria und Thuna schauten zu Scarlett hin. Da war kein Gerald. Aber gut, Gerald konnte sich unsichtbar machen.
    „Wird nicht leicht, ihn auf die Weise zu erwischen“, murmelte Maria.
    „Ich geh dann mal zu den Booten“, sagte Berry. „Passt gut auf euch auf, ihr beiden!“
    Sie umarmte Thuna und Maria und wollte nichts davon wissen, als Maria ihr anbot, mit in die Spiegelwelt zu kommen.
    „Ehrlich, die Unterrichtsräume finde ich weniger gruselig!“
    „Dann pass auch gut auf dich auf!“, rief Maria mit Tränen in den Augen. „Es wäre mir aber lieber, du würdest bei uns bleiben!“
    „Stell dich nicht so an, Maria“, sagte Berry scherzend. „Es sind doch nur Dämonen!“
    Sie lachte die Freundinnen noch einmal an und schloss sich dann der Gruppe von Molchmenschen an, die hektisch schleichend

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