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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Jungen hörten ihr gar nicht zu, sondern marschierten in ihre Zimmer.
    „Hey, wo wollt ihr hin?“
    „Wir holen unsere Waffen, Lockenköpfen“, erklärte Haul. „Ich habe eine Menge davon, ich gebe dir welche ab!“
     
    Die Schüler waren gerade auf dem Weg zum Mittagessen, als die Alarmglocke läutete: zwölf Schläge hintereinander. Das bedeutete, dass sich alle Bewohner Sumpflochs möglichst schnell im Hungersaal einfinden sollten, um dringende Anweisungen entgegenzunehmen.
    „Was ist jetzt los?“, fragte Maria. „Cruda-Alarm? Oder wieder ein Angriff von Fortinbrack?“
    „Das wollen wir doch nicht hoffen“, antwortete Scarlett. „Beides nicht.“
    „Es könnte auch heißen, dass sie die Schule schließen!“, sagte Berry.
    Thuna schwieg. Was auch immer die Glockenschläge bedeuteten, es konnte nichts Gutes sein. Seit sie an den Mauern von Torcks unterirdischem Kerker gelauscht hatte, verfolgten sie seine Gedanken. Nachts träumte sie, sie stünde auf der Blumenwiese vor seiner Hütte und er sprach davon, dass es Zeit sei, aufzubrechen. Wenn sie aus solchen Träumen erwachte, war sie bedrückt und fürchtete sich vor der Zukunft. Jetzt, mit jedem einzelnen Schlag der Glocke, schien diese Zukunft näher zu rücken.
    Ein Ruf in ihren Gedanken veranlasste Thuna, den Kopf zu drehen. Es war Grohann, der sie gerufen hatte, er stand abseits im Schatten zweier Säulen und wurde von den anderen Schülern gar nicht bemerkt. In der wortlosen Sprache, in der Grohann öfter zu ihr sprach, bat er sie, mit Maria zu ihm zu kommen.
    „Maria, warte mal!“
    „Ja, was ist?“
    „Geht ruhig schon weiter“, sagte Thuna zu Scarlett und Berry. „Wir kommen gleich nach!“
    Berry und Scarlett strömten mit den vielen anderen Schüler weiter in Richtung Hungersaal, während Thuna und Maria gegen den Strom zurückgingen und in den schattigen Gang ausscherten, in dem Grohann auf sie wartete.
    „Sumpfloch wird angegriffen“, sagte er ohne Umschweife, als sie bei ihm ankamen. „Ihr seid in der Spiegelwelt am sichersten aufgehoben! Nehmt Gerald mit und versteckt euch dort, bis die Luft wieder rein ist.“
    „Rein von was?“, fragte Maria.
    „Von giftigen Wandlern. Yu Kon ist tot und die Wandler sind sein Vermächtnis. Hört mir gut zu, Mädchen: Das Blut der Wandler ist giftig. Solltet ihr nach Sumpfloch zurückkehren und irgendwo einen toten Wandler entdecken, haltet euch unbedingt von ihm fern! Wenn ihr einen stechenden Geruch wahrnehmt, schlagt ihr sofort eine andere Richtung ein. Verstanden?“
    „Nein!“, widersprach Thuna heftig. „Warum gehen nur wir in die Spiegelwelt? Was ist mit den anderen Schülern? Und warum klingt es so, als wären wir ganz alleine in Sumpfloch, wenn wir wieder zurückkommen?“
    Der Steinbockmann machte ein ungeduldiges Gesicht. Jedes andere Mädchen hätte er angefahren und ihm befohlen, jetzt sofort zu tun, was er ihm gesagt hatte. Doch bei Thuna machte er das nicht. Maria fand das sehr interessant.
    „Ich weiß nicht, ob wir die Auseinandersetzung gewinnen. Ich weiß auch nicht, ob ich nach diesem Kampf noch hier sein werde, um allen Leuten zu sagen, was sie zu tun und zu lassen haben. Deswegen sage ich es euch jetzt .“
    Erst in diesem Moment, da er so düster redete, fiel Thuna auf, dass der Steinbockmann nicht so stark magisch aufgeladen war wie sonst. Die wunderbare, wilde Magie, die sonst unsichtbar um ihn herumwirbelte, hatte sich fast in Nichts aufgelöst. Das versetzte Thuna in große Sorge.
    „Wir können nicht alle Schüler in die Spiegelwelt bringen“, erklärte Grohann. „Ich verbiete es sogar, dass ihr auch nur einen Schüler dorthin bringt, der kein Erdenkind ist! Die anderen Schüler werden mit den Lehrern und den Angestellten in den unterirdischen Klassenräumen auf den Ausgang der Schlacht warten. Sie sind dort am sichersten, denn die Wandler mögen kein warmes Wasser und sind schlechte Schwimmer. Stellt mir jetzt keine weiteren Fragen, denn wir haben keine Zeit! Sucht Gerald und geht in die Spiegelwelt!“
    Der Steinbockmann ließ Thuna und Maria stehen und entfernte sich mit eiligen Hufschlägen.
    Maria und Thuna tauschten einen alarmierten Blick.
    „Giftige Wandler?“, fragte Maria. „Was ist denn das schon wieder Furchtbares?“
    „Viel mehr Angst macht mir Grohanns Zustand! Es sieht so aus, als ob er mit dem Schlimmsten rechnet. Stell dir vor, die Wandler gewinnen – was wird dann aus uns allen? Und was wird aus …“
    Thuna brach ab. Fast hätte sie

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