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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Himmel.
    Lisandra tat es den beiden nach und entdeckte so etwas wie die Andeutung eines Schattens in der Ferne. Wie ein winziges Rauchwölkchen, das ganz langsam größer wurde.
    „Was ist das?“, frage sie.
    „Ein Todesfluch“, antwortete Grohann. „Es darf nicht wahr sein!“
    „Was ist ein Tod esfluch? “
    „Ein Fluch, den jemand zu Lebzeiten vorbereitet, um seinen Tod zu rächen.“
    „Immer wieder ein Ärgernis, der Alte“, sagte Wanda-Flabbi-Hylda verächtlich. „Auch im Tod!“
    „Ich war mir sicher, dass er sich für unbesiegbar hält“, erklärte Grohann mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck. „Jemand, der sich für unbesiegbar hält, verwendet keine Energie auf einen Todesfluch, denn er geht davon aus, dass er nicht getötet werden kann. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Yu Kon hielt sich für verwundbar.“
    Es war sehr viel wärmer geworden. Der Schnee, in dem sie standen, wurde dicht und feucht und schwer. Der Frühling, den Yu Kon so machtvoll von Sumpfloch fern gehalten hatte, kam nun eilig herbei. Lisandra merkte, dass sie viel zu warm angezogen war.
    „Was meinst du, Hylda“, fragte Grohann, „was hat er sich für uns ausgedacht?“
    „Giftige Wandler! Er hat sie im Krieg immer eingesetzt, wenn ihm die Ideen ausgegangen sind.“
    „Wie viele?“
    „Hm … er war ein Geizhals. Er wird nicht mehr Energie zurückgelegt haben als man für fünfzig Wandler braucht.“
    „Fünfzig?“
    „Vielleicht auch nur vierzig.“
    Grohann schockierte diese Zahl. Das war kein gutes Zeichen.
    „Was werden diese Wandler tun?“, fragte Lisandra.
    „Den Ort seines Todes angreifen“, erklärte Hylda. „Was für mich bedeutet, dass ich jetzt ganz schnell von hier verschwinde!“
    „Das wirst du nicht!“, grollte Grohann. „Du wirst diese Festung mit deinem Leben verteidigen, genauso wie ich!“
    „Warum?“
    „Weil es außerhalb dieser Festung keine Zukunft gibt, weder für dich noch für mich, und das weißt du auch, Hylda. Du wirst in den sauren Apfel beißen müssen, denn die Zeit reicht nicht, um noch einmal von vorne anzufangen.“
    Lisandra hatte Wanda Flabbi nie so beleidigt die Unterlippe vorschieben sehen, wie es die Krötenfrau jetzt tat. Sie sah entschieden unwillig und verärgert aus.
    „Nicht in diesem Körper!“, schimpfte sie. „Die Krötenfrau ist eine Zumutung!“
    „Einverstanden. Wanda Flabbi braucht jetzt sowieso Schonung. Wie viel Zeit bleibt uns noch, was denks t du?“
    „Eine Stunde, höchstens.“
    „Das deckt sich mit meinen Befürchtungen. Lisandra, wie viel hast du gelernt?“
    Lisandra starrte den Steinbockmann überrascht an. Sprach er etwa von ihren Kampfkünsten?
    „Ich weiß nicht?“
    „Du suchst jetzt Hanns und Haul. Ihr müsst uns helfen, wir sind auf jeden Kämpfer angewiesen. Bring die beiden in den Innenhof. Wir werden uns dort in einer halben Stunde zur Kampfbesprechung treffen. Bis dahin müssen alle Schüler in Sicherheit gebracht sein.“
    „Weiß ich, dass Yu Kon tot ist? Ich meine … wegen der offiziellen Version der Geschichte?“
    „Ja, ich habe dir von seinem Tod und dem Fluch erzählt. Und jetzt beeil dich!“
    Lisandra lief los . Der Schnee war nass und schwer und sie stolperte mehr hindurch als dass sie rannte. Wie seltsam das Leben doch war! Eben war sie noch ein wehrloser Vogel gewesen, scheinbar zur Untätigkeit verdammt bis in alle Ewigkeit – und jetzt sollte sie mit Grohann, Hylda, Hanns und Haul gegen Yu Kons giftige Wandler kämpfen. Was auch immer das für Dinger waren. Das war zu unglaublich, um vor Angst die Nerven zu verlieren. Sie würde jetzt Hanns und Haul suchen und sich durchbeißen, wie sie es gelernt hatte. Bis zu der Stunde, in der sie hoffentlich aufatmen und sich endlos darüber wundern konnte, dass ausgerechnet Grohann und Hylda sie gerettet hatten.

Kapitel 22: Verflucht
     
    Lisandra rannte die Treppen des Haupthauses hinauf, in den obersten Stock, in dem die Wohnung von Herrn Winter lag. Sie wusste, dass Hanns und Haul auf dem gleichen Stockwerk wohnten und hoffte, sie würde die beiden schnell finden. Was ihr auch gelang, denn Hanns spazierte mit einem Spiegelfon in der Hand den Flur auf und ab und die Zimmertüren der Räume, die Hanns und Haul bewohnten, standen offen. Zwei Bedienstete liefen zwischen den Räumen hin und her und packten.
    „Was ist los?“, fragte Hanns und brach sein Spiegelfon-Gespräch ab. „Du siehst ja schrecklich aus!“
    Haul kam aus einem der Zimmer gelaufen und

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