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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Vorgang auf.
    Es dauerte fast eine Minute, bis das blendende Licht erstarb.

 
12.
     
     
    FOX-MEDIA SONDERREPORTAGE, 21 Uhr 18
     
    Auszug aus einem Interview mit Physiker J. Robert Collins aus Princeton, geführt von Harmon McMichael.
     
    Collins: … dreihunderttausend Megatonnen. Meiner Meinung nach wäre unter diesen Umständen niemand in Nordamerika in Sicherheit.
    McMichael: Dann hoffen wir lieber, daß sie das Ding erfolgreich abwenden.
    Collins: O ja, keine Frage!
    McMichael: Wie schätzen Sie die Chance ein?
    Collins: Man könnte sagen, daß ich zurückhaltend optimistisch bin.
     
     
Skyport, Büro der Betriebsleiterin, 21 Uhr 32
     
    Belle geleitete ihn aus dem Vorzimmer ins Büro. »George, ich bin froh, daß Sie gekommen sind«, sagte sie. Sie sah zerzaust, besorgt, erschöpft aus.
    George setzte sich auf einen Stuhl. »Sie haben eine Raumfähre zuwenig«, sagte er und kam damit direkt auf den Punkt.
    »Ja, deshalb brauchen wir Sie.«
    Er nickte. Er konnte seine Maschine nicht in die Atmosphäre steuern, aber es gab keinen Grund, warum er nicht bei der Jagd auf den Possum helfen sollte. »Wir müssen eine Möglichkeit finden, die Maschine zu verankern«, sagte er.
    »Darüber haben wir schon nachgedacht. Es müßte eigentlich mit einem Kabel gehen. Davon haben wir reichlich.« Sie blickte besorgt. »George, Sie müssen verstehen, daß es eine Notlösung ist. Wir sichern Sie so gut ab, wie wir können, aber ein Risiko besteht trotzdem. Falls das Kabel reißt, während Sie voll beschleunigen …«
    Das war ihm klar. »Es dürfte nicht schwer sein, das zuverlässig auszuschließen.« Er wußte verdammt gut, wie optimistisch diese Aussage war. »Haben wir Ingenieure zur Hand?«
    »Niemand, der mit einer solchen Situation Erfahrung hat.« (Wer, fragte sich George, hatte schon solche Erfahrungen?) »Aber wir besorgen Ihnen Hilfe.« Sie trommelte mit den Fingernägeln auf den Schreibtisch. »Wir möchten, daß Sie und Ihre Leute D-Anzüge tragen, sobald der Einsatz läuft.«
    Für den Fall, daß die Maschine zerbricht. »Yeah«, sagte George. »Das halte ich für eine gute Idee.«

 
13.
     
     
Staunton, Virginia, 23 Uhr 08
     
    Jack Gallagher lag im Bett und blätterte in der aktuellen Ausgabe des Patriot, als das Telefon klingelte. Ann blickte von der CNN-Nachrichtensendung auf, die über die Verlegung der Raumfähren nach Atlanta berichtete, wo sie umgerüstet werden sollten.
    Sein Sohn, ein Teenager, war im Internat, so daß Anrufe spät abends fast nicht mehr vorkamen. »Hallo?«
    »Jack.« Es war Steve. »Kannst du herüberkommen?«
    Jack arbeitete als Koch im Restaurant seines Bruders. Er verabscheute den Job. Ohne besonderen Grund. Steve behandelte ihn recht gut, bezahlte ihn ganz ordentlich, und die Arbeitszeit war auch nicht schlecht. Aber es war eine Sackgasse, und Jack wußte, daß er in dreißig Jahren immer noch Koch sein würde. Was ihm an der Legion hingegen gefiel: Er war Major. Die Leute salutierten vor ihm. Nahmen ihn ernst. »Was ist los?« fragte er. (Er bemühte sich, nicht Steves Rang zu erwähnen, wenn Ann im Zimmer war. Zwar sagte sie nie etwas, zeigte nie Mißbilligung. Aber in ihrer Gesellschaft klang es albern.)
    »Komm einfach herunter, ja? Wir haben Enten auf dem Teich.«
    Das bedeutete, daß er bewaffnet kommen sollte. Es bedeutete, daß die Legion bedroht war. Oder daß sie in die Offensive gehen wollte. Aber worum zum Teufel ging es eigentlich? Obwohl er sich der allgemeinen Kritik am Staat gerne anschloß, hatte Jack Gallagher nie geglaubt, daß jemals tatsächlich Schüsse abgefeuert würden. Es war doch alles nur Gerede!
    »Ich erwarte dich.« Steve legte eine Pause ein. »Keine Uniform.«
    Ann sah ihn an. »Es ist spät, Jack.«
    »Legionsgeschäfte, Liebes«, sagte er. »Ich bin in einer Stunde oder so zurück.«
    Sie war die nächtlichen Übungen der Legion gewöhnt und beschwerte sich nicht. »Bemüh dich, zu einer anständigen Zeit wieder zu Hause zu sein«, sagte sie.
    Zehn Minuten später setzte Jack auf dem Fahrweg, der sein Wohnmobil umgab, zurück, bog auf die Banner Street ein und fuhr auf der Route 250 nach Westen. Steves Haus stand ein paar Meilen außerhalb der Stadt am Middle River. Es war eigentlich eine Ranch, ein nettes Anwesen, das sich über acht Morgen ausbreitete.
    Jack entdeckte Tad Wickerts Chevy-Pickup in der Einfahrt. Er parkte daneben, und die Haustür ging auf. Die Silhouette des Obersten zeichnete sich vor dem Licht ab. »Hallo, Jack«,

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