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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Präsident«, antwortete sie. »Aber nein, das tut es nicht. Es braucht nicht soviel Schub.«
    »Es kommt dicht genug heran«, sagte Feinberg, als Charlie ihre Bemerkung wiederholte.
    »Okay«, sagte Charlie. »Warten Sie bitte eine Minute, während ich Sie auf den Lautsprecher lege, damit die Pilotin an dem Gespräch teilnehmen kann.«
    Er drückte einen Schalter, und Feinbergs Stimme füllte die Kabine: »Sie müssen eine Möglichkeit finden, die Lowell am Possum zu verankern. Eigentlich ist die Lowell für unsere Zwecke sowieso ein effektiveres Fahrzeug als die Raumfähren, weil ihr nicht in zwanzig Minuten der Treibstoff ausgeht. Hätten wir eine Handvoll Schiffe wie dieses, dann hätten wir gar kein Problem.«
    Rachel fuhr mit der flachen Hand an ihrer Kehle entlang. Charlie nickte. »Geben Sie uns Gelegenheit, das auszudiskutieren, Wes. Wir melden uns wieder bei Ihnen.« Er trennte die Verbindung und wandte sich an die Pilotin. »Was meinen Sie damit?«
    »Erinnern Sie sich an die beschädigte Raumfähre? Man schickt sie mit neuer Ausrüstung herüber, damit sie am Possum festmachen kann. Ich denke nicht, daß sie schon von Skyport abgeflogen ist. Wieso schlagen wir nicht vor, daß man auch für uns zusätzliche Geräte mitschickt?«
    »Tun Sie es«, sagte Charlie.
    Sie gab die Anfrage durch und wandte sich wieder an ihn. »Die Sache hat einen Haken, wissen Sie?«
    »Welchen?«
    »Es wäre nicht ohne weiteres möglich, unsere Verankerung wieder zu lösen. Soweit ich gehört habe, kann man die Felshaken abwerfen, die sie an den Raumfähren montieren. Falls die Lage brenzlig wird, drücken sie dort einen Schalter und sind schon auf und davon. Für den Fall, sagen wir, daß der Felsen abstürzt.«
    »Möchten Sie damit sagen …«
    »In unserem Fall sieht es so aus, daß wir einfach am Felsen festmachen. Sollte Plan A nicht funktionieren, gibt es keine Möglichkeit mehr, mit der Lowell auf sichere Distanz zu gehen.«
     
     
Skyport, Flugterminal, 16 Uhr 36
     
    Die Wartungsleute hatten die Löcher geflickt, die Triebwerke gereinigt und geschmiert und die abgebrochenen Antennen der Arlington ersetzt. Man hatte darüber diskutiert, Heckleitwerk und Tragflächen zu entfernen, um den Strömungswiderstand zu senken, aber offensichtlich hielt man diese Arbeiten für zu umfangreich. Die äußeren Schäden hatte man nicht angetastet – das zertrümmerte Heckleitwerk, allerlei Beulen und Risse und ein verbogenes Fahrwerk. Um all das konnte man sich später kümmern. Falls nötig.
    Mit Flugingenieur Curt Greenberg und Copilotin Mary Casey im Schlepptau traf sich George in der Betriebszentrale mit Belle Cassidy und ein paar ihrer Leute, um über das Einsatzprofil zu diskutieren. Sie gingen die Flugdaten durch und bekamen die für sie vorgesehene Stelle auf dem Possum gezeigt. Während sie noch redeten, sah George, wie eine der Raumfähren aus Atlanta eintraf und sachte in ihren Hangar glitt. Belle stellte ihnen Jonathan Porter vor, einen Ingenieur, der bei der Verankerung der Maschine helfen würde. Porter war ein dunkelhaariger Mann mittleren Alters, der einen bemerkenswert passiven Eindruck machte. Er schien sich in Beiles Gesellschaft nicht wohl zu fühlen und lächelte zuviel. Seine Stimme war durchdringend. Er war, fand George, die Art Junge, die man immer zuletzt aussuchte, wenn die Klasse in Mannschaften aufgeteilt wurde. Nicht die Art Mensch, die er in einer Notsituation an Bord haben wollte. Belle schien jedoch keine Bedenken zu haben.
    »Wir haben Glück, daß Jonathan nicht mit dem Rest abgeflogen ist«, sagte sie aalglatt. »Wir haben Sie reichlich mit Kabeln und Haken versorgt. Jonathan wird dafür sorgen, daß Sie sicher verankert werden. Sobald das geschehen ist, tut er das gleiche für die Lowell.«
    »Die Lowell?«
    »Jap. Ich schätze, wir werfen alles, was wir haben, auf unserer Seite ins Tauziehen.«
     
     
Skyport, Flugterminal, 21 Uhr 45
     
    Alles lief wie ein Uhrwerk. Fünf Maschinen trafen aus Hartsfield ein, die letzten drei durch den Terroranschlag nur leicht verspätet. Sie tankten auf und erhielten eine abschließende Inspektion, während sie darauf warteten, daß sich das Startfenster öffnete.
    Obwohl sie alle der Mondverkehrsbehörde gehörten, waren sie überall auf der Welt stationiert. Raumfähre 702 stammte aus Atlanta, 703 aus Berlin, 704 aus London, 705 aus Tokio, 708 aus Moskau.
    Die Journalisten auf Skyport – die zum größten Teil wegen der Eröffnungsfeiern auf dem Mond gewesen

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