Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
angebufft. Bonar. Was soll denn das für 'n Name sein?»
    «Ein norwegischer», sagte Bonar, noch immer ziemlich entgeistert wegen ihrer Bemerkung über eine unfreiwillige Schwangerschaft.
    «Ha! Ich dachte, ich hätte sie schon alle gehört. Und ihr findet, Schwarze haben komische Namen. Kommt rein, Jungs.
    Setzt euch irgendwo hin, und ich sag Leo Bescheid.» Sie ließ sie durch die innere Tür herein, die sich auf Knopfdruck öffnete, und griff zum Telefon. Ein Dutzend Augenpaare hob sich von der Arbeit und musterte die beiden Cops aus der Provinz abschätzig. Halloran kam sich vor wie ein Grundschüler, der die Schule hatte wechseln müssen und jetzt vor seinen neuen Klassenkameraden stand. «Morgen.» Er nickte demjenigen zu, der dicht vor ihnen saß, einem ziemlich fertig aussehenden Mann mit ausgeprägtem Adamsapfel, schmuddeligem Bart und einer schwarzen Wollmütze, die auf der Stirnseite von Motten angefressen war.
    «Und wieso reden Sie mit Abschaum wie dem da?», fragte Gloria tadelnd, als sie zu ihnen trat.
    «Abschaum? Ich dachte, er war ein verdeckter Ermittler.» Halloran drehte sich um und lächelte ihr verlegen zu. Dann konnte er gerade noch den Impuls unterdrücken, nach seiner Sonnenbrille zu greifen. Ihr Kleid war karminrot mit kürbisförmigen Applikationen in grellem Orange. Ein Wunder, stellte er fest, denn irgendwie trug sie es so, dass es ihr stand.
    «Meine Güte, ihr Jungs seid wirklich vom Lande, was?
    Sieht ganz so aus, als müsste die gute alte Gloria euch unter die Fittiche nehmen.» Bonar schaukelte auf den Absätzen nach hinten, lächelte und sagte: «Gepriesen sei der Herr.» Braune Augen funkelten ihn an, blickten dann aber sofort wieder milder drein. Halloran bemerkte das und schüttelte den Kopf. Was auch immer Bonar zu einer Frau sagte, und nur selten ließ er dabei ein Fettnäpfchen aus, in seinem Gesicht lag etwas ­ Sanftheit, Unschuld oder was immer-, was die Frauen veranlasste, ihm so gut wie alles zu verzeihen.
    «Leo ist auf dem Weg. Sie haben die Kugel doch hoffentlich dabei, oder?» Halloran tätschelte seine Brusttasche und musste im selben Moment daran denken, wie Sharons Hand dasselbe getan hatte.
    «Also, ich könnte Sie beide sofort von jemandem ins Labor bringen lassen, aber wenn Sie wollen, können Sie auch hier aufglühenden Kohlen sitzen, bis er kommt.»
    «Wie wär's, wenn Sie uns, solange wir auf Detective Magozzi warten, auf den neuesten Stand brächten, was den Fall betrifft?» Sie zog eine sorgfältig gezupfte Braue in die Höhe. «Sie sprechen mit einer Sekretärin, nicht mit einem Cop.» Bonar grinste sie an, und Halloran gab ihr zehn Sekunden, bis sie loslegen würde.
    «Nun …» Irrtum. Fünf Sekunden.
    «Möchten Sie wissen, was ich wissen darf oder was ich wirklich weiß?» Bonars Grinsen wurde breiter. «Was Sie wirklich wissen.
    Aber am liebsten möchte ich erfahren, wie Sie ihr Haar zu diesen vielen kleinen Zöpfen flechten.» Gloria wandte sich Halloran zu und verdrehte die Augen.
    «Hat dieser Mann in seinem Leben schon jemals eine schwarze Frau gesehen?»
    «Glaub ich nicht.»

 
    Kapitel 39
    Nach Magozzis Meinung war es egal, ob man arm war oder ein Millionär. Es gab einige wenige grundlegende Freuden, die dem Menschen von der Kindheit bis ins Alter zuteil werden konnten, und eine davon war, gleich beim Aufwachen guten Kaffee zu riechen, den jemand gemacht hatte.
    Er öffnete die Augen und sah an die Decke von Grace MacBrides Wohnzimmer. Die Lamellen einer der Jalousien waren nicht ganz geschlossen, und daher zierte ein Muster aus Lichtstreifen die Decke. Aus irgendeinem Grund erfüllte ihn das mit Optimismus. Eine andere Decke wärmte ihn, eine mit Daunen gefüllte Steppdecke, die er nicht bemerkt hatte, als er gestern Nacht eingeschlafen war. Er hob eine Ecke an und hielt Ausschau nach der marineblauen Wolle, an die er sich erinnerte. Dann setzte er sich auf und blickte durch den gewölbten Türrahmen in die leere Küche. Sie hatte ihn zugedeckt, als er schlief. Sie war vor ihm aufgestanden und hatte Kaffee gekocht.          
     
    Irgendwann hatte sie auch noch eine zweite Decke über ihn gelegt, damit ihm nicht kalt wurde. Diese Gewissheit versetzte seinem Herzen einen Stich.
    Er fand sie auf dem hinteren Grundstück. Charlie saß auf einem der beiden Holzsessel, Grace auf dem anderen. Sie hatte sich fest in einen weißen Frotteemantel eingehüllt, ihr dunkles Haar war noch nass und kringelte sich über den Kragen. Dampf stieg von

Weitere Kostenlose Bücher