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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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du das machen solltest, Jack? Ich dachte, du hättest heute Nachmittag einen Gerichtstermin.»
    Er zuckte die Achseln. «Keine große Sache. Nur dieser dämliche Fahrradkurier, der sagt, dass er unter einem Schleudertrauma leidet, seit ein UPS-Laster ihn angefahren hat. Diese Ratte ahnt, dass es was zu holen gibt, und plötzlich hat er sich den Hals gebrochen.»
    «Also schwänzt du die Verhandlung? Jack, man wird dich noch aus der Anwaltschaft ausschließen.»
    «Das werden sie nicht tun. Können sie nämlich gar nicht. Ich habe Urlaub wegen eines Trauerfalls. Mein Vater ist ermordet worden, verflucht noch mal… Mann, es ist doch absurd, oder? Ich meine, der Alte war fast fünfundachtzig, und irgendwie hatte ich schon erwartet, dass er demnächst mal umkippen würde, aber… mein Gott! In den Kopf geschossen? Wer hätte das kommen sehen? Und was meinst du, Marty? Hast du irgendwelche Ideen, irgendwelche Anhaltspunkte? Irgendwas, womit wir arbeiten können?»
    «Lass die Cops das machen, Jack.»
    «Scheiße, Marty, du bist doch Cop.»
    «Ex-Cop.»
    «Erzähl mir doch nichts. Einmal Cop, immer Cop. Es liegt euch doch im Blut, oder? Ich wette, dein kleines Schnüfflerhirn arbeitet schon auf Hochtouren, um eine Erklärung zu finden. Wer also, meinst du, hat es getan?»
    «Darüber habe ich wirklich noch nicht nachgedacht.»
    «Blödsinn.»
    «Nein, ist es nicht, Jack. Ich habe nicht darüber nachgedacht.»
    Jack versuchte eine ganze Weile, sich auf ihn zu konzentrieren. «Was zum Teufel ist mit dir los? Er war dein Schwiegervater, verflucht noch mal. Bist du denn kein bisschen neugierig?»
    Marty brauchte drei Sekunden, um zu überprüfen, welche Gefühle ihm überhaupt noch geblieben waren, und dann entschied er: Nein, neugierig war er absolut nicht. «Das ist nicht mein Job, Jack.»
    «Wie Recht du hast, Marty. Es ist nicht dein Job. Es geht ja nur um deine verfluchte Familie.» Angewidert wandte er sich ab. «Mein Gott. Du bist ja noch mehr am Arsch als ich.»
    «Du solltest deine Sprache mäßigen, Jack. Es gibt hier nämlich auch anständige Leute.»
    Jack schnaubte: «Du solltest deine Pharisäer-Scheiße mäßigen, Marty. Es gibt hier nämlich auch clevere Leute, und die durchschauen so was… he, Sie da!» Er schwenkte seine Bierdose in Richtung einer Frau, die sich Blumen auf einem Tisch im Freien anschaute. «Ja, Sie in dem Zeltkleid! Wenn Sie vielleicht aufhören würden, die Stiefmütterchen zu begrapschen. Kommen Sie mal hier rüber und lernen Sie das größte Arschloch auf diesem Planeten kennen.»
    Die Frau starrte ihn mit offenem Mund an, drehte sich um und hastete zu ihrem Wagen.
    «Okay, Jack, das reicht. Du verschwindest jetzt hier.»
    «Fick dich doch, Marty.»
    «Verdammt, Jack, Lily ruft die Polizei, wenn du nicht vom Parkplatz verschwindest. Ich bitte dich ein letztes Mal im Guten.»
    Jack trank sein Bier aus und zerquetschte die Dose an seinem Bein. «Du kannst Lily ausrichten, wenn sie möchte, dass ihr Sohn vom Parkplatz verschwindet, soll sie gefälligst rauskommen und mich selbst bitten. Ansonsten bleibe ich, wo ich bin, bis mein Bier alle ist.»
    Sein Leben lang war Marty Pullman ein Mann der Tatkraft gewesen, der erkannt hatte, wenn etwas falsch lief, und es in richtige Bahnen gelenkt hatte. Dieser Marty Pullman hätte sich Jack geschnappt, ihn vom Liegestuhl gezerrt und ihn, wenn nötig, eigenhändig weggeschleppt. Er kam sich etwas sonderbar vor, einsehen zu müssen, dass er dieser Mann nicht mehr war und es wahrscheinlich auch niemals wieder werden würde. «Du machst uns die Sache viel schwerer, als es sein muss, Jack.»
    Jack sah ihn kurz an und lächelte. «Ist das wahr? Und ich dachte immer, Dinge wie diese müssten schwer sein. Ich gönne mir doch nicht mehr als eine kleine Totenwache, Marty. Eine kleine private Totenwache für Morey Gilbert, den gottverdammt nettesten Menschen auf der Welt, den Mann, den alle liebten, den Mann, der alle Menschen liebte, außer seinem Sohn natürlich. Und ist es nicht komisch? Ich bin der Einzige, der aufgetaucht ist. Ich meine, wirklich, Marty, sieh dir doch nur an, was hier abgeht. Der Laden sollte gar nicht geöffnet sein, aber das Leben geht schließlich weiter, ach ja, meinst du, wir können morgen fünf Minuten erübrigen, um ihn unter die Erde zu bringen?»
    Angewidert warf Marty den Schlauch von sich, griff sich eine Bierdose aus der Kühlbox und stakste in Richtung Gewächshaus. «Ich gebe auf.»
    Jack lachte und rief ihm hinterher: «Ist

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