Monkeewrench 02 - Der Koeder
sagte Jeff Montgomery. «Wie sieht sie denn aus?»
Magozzi krampfte sich der Magen zusammen, als er an das schwarz gefleckte Gesicht und das blutbeschmierte Kleid dachte. «Älter, leicht füllig, graues Haar…» Er blickte in ihre ausdruckslosen Gesichter und begriff, dass es zwecklos war. Jungs erinnern sich an Mädchen, und damit hatte es sich.
«Das passt auf eine Menge Kundinnen, die hierher kommen, Sir», sagte Tim Matson. «Aber vielleicht ist sie auf der Mailingliste. Mr. Gilbert hat von Zeit zu Zeit Handzettel mit unseren Angeboten verschickt. Haben Sie schon im Computer nachgesehen?»
«Weißt du denn, wie man das Ding bedient, Timothy?», fragte Lily ungeduldig.
«Sicher. Ist doch nur ein Computer.»
«Gut. Komm mit uns. Jeffrey, auf dem Kräutertisch ist das Basilikum fast aus. Würdest du dich darum kümmern?»
«Ja, Ma'am.» Jeff verschwand wie der Blitz, und Lily ging durch den Eintopfschuppen in das winzige rückwärtige Büro.
Eine feine schwarze Staubschicht lag auf allem – Gartenerde aus dem angrenzenden Eintopfschuppen, wie Magozzi annahm. Sie bedeckte ein mit Katalogen voll gestopftes Bücherregal, einen Schreibtisch, der mit Papieren übersät war, sowie den alten Computer und den Drucker, die darauf standen. Grace MacBride hätte Zustände bekommen.
«Ist doch bestimmt nicht gut für das Ding.» Gino tippte auf den Computer. «Dass es hier so dicht an den Eintopftischen steht.»
Tim setzte sich auf den einzigen Stuhl und startete den Computer. «Das ist noch ein alter, Sir. Die sind nicht so empfindlich wie die neueren. Bessere Hardware, wenn Sie mich fragen. Und Mr. Gilbert hat ihn nur wenig benutzt. Nur für die Rechnungen einmal im Monat und die Mailingliste.»
«Hmph.» Missbilligend trat Lily einen Schritt näher. «Das meinst du auch nur. Spiele hat er auf dieser dämlichen Maschine gespielt. Man konnte das Gepiepse bis ins vordere Gewächshaus hören, und deswegen bin ich eines Tages hergekommen, um nachzusehen: Da saß er, ein erwachsener Mann, der kleine Zeichentrickraumschiffe abschießt.»
Tim verkniff sich ein Grinsen und rief die alphabetische Mailingliste auf. Dann deutete er auf den Bildschirm. «Tut mir leid. Keine Rose Kleber.»
Gino hob einige der losen Blätter vom Tisch und schaute darunter. «Haben Sie ein Rolodex, Mrs. Gilbert?»
Ihre Augen verengten sich. «Eins von diesen Dingern mit den Kärtchen?»
«Ja, genau das.»
Sie schüttelte den Kopf. «Das Albernste, was mir je zu Gesicht gekommen ist. Man will zum Beispiel Freddie Herberts Nummer finden? Da verplempert man den halben Tag damit, all die kleinen Karten durchzugucken, eine nach der anderen.» Sie öffnete eine Schublade, klatschte ein dünnes Adressbuch auf die Schreibtischplatte und öffnete es bei H. «Hier. Alle Hs auf einer Seite. Kein Umblättern, keine kleinen Karten. Schon nach einer Sekunde habe ich Freddie Herbert gefunden.» Sie schlug danach K auf, überflog die drei aufgeführten Namen und sagte achselzuckend: «Keine Kleber.»
«Sonst noch was auf dem Computer, Tim?», fragte Magozzi.
Tim tippte auf ein paar Tasten und rief das Hauptmenü auf. «Nur die Mailingliste und die Rechnungen, Sir. Das ist alles.»
«Okay.»
«Darf ich den Computer ausmachen? Ich sollte gehen und Jeff helfen.»
«Geh schon, geh schon», forderte Lily ihn auf und wandte sich Magozzi und Gino zu. Es war nicht zu übersehen, dass sie es eilig hatte, sich wieder ihren Kunden zu widmen. «Sonst noch was?»
«Im Augenblick nicht», sagte Magozzi. «Danke für Ihre Hilfe, Mrs. Gilbert.»
«Welche Hilfe?», murrte Gino ein paar Minuten später, als sie dem Asphaltweg um das Gewächshaus herum folgten und wieder zum Parkplatz gingen.
«Sie hat uns das Büro gezeigt, und sie hat unsere Fragen beantwortet.»
«Ja, aber selbst hat sie keine gestellt. Wir sind fast eine Stunde hier gewesen, und sie hat nicht einmal gefragt, ob wir irgendeinen Hinweis darauf haben, wer ihren Mann ermordet hat.»
Sie blieben an der Stelle stehen, an der Lily nach eigener Aussage die Leiche ihres Mannes gefunden hatte.
Gino rieb sich den Nacken. «Weißt du, es regt mich höllisch auf, dass sie den Laden einen Tag nach der Ermordung ihres Mannes wieder geöffnet hat. Sollte sie nicht zu Hause sein und ihre Spiegel verhängen?»
Magozzi sah ihn erstaunt an. «Gino, ich bin beeindruckt. Du hast wohl zu Hause gleich alles über jüdische Trauerzeremonien nachgelesen, was?»
«Nein. Kino. Melanie, wie heißt sie noch, die gut
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