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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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«Wir müssen sofort handeln. Gino, ruf Marty zurück und warne ihn. Und dann mach dasselbe bei Becker.»
    «Ich kümmere mich um Becker», bot Peterson an und hastete zu seinem Schreibtisch, während Gino hektisch sein Handy malträtierte.
    Magozzi wandte sich an Langer und McLaren. «Der Junge ist wahrscheinlich an einem von zwei Orten – in seiner Wohnung oder in der Gärtnerei –, und wir müssen beide gleichzeitig überwachen. Ihr zwei stellt ein Team zusammen und fahrt zur Wohnung. Nehmt euch aber genug Leute zur Deckung mit. Ich habe das Gefühl, dieser Junge wird sich nicht ohne weiteres ergeben.»
    «Geht klar.»
    Gino drückte noch immer wie wild auf die Tasten seines Handys, horchte und wählte dann von neuem. «Verdammt, Marty geht nicht an sein Handy.»
    Magozzi bewegte sich schnell, überprüfte die Ladung seiner 9-Millimeter, klinkte die Handschellen an seinen Gürtel. «Versuch's in der Gärtnerei, in Lilys Haus, versuch Jacks Handy. Haben wir die Handynummer von Jack?»
    «Die Zentrale kann Becker nicht erreichen», rief Peterson, Anspannung lag in seiner Stimme.
    Alle erstarrten. Wie jeder Officer im Einsatz hatte Becker ein Funkgerät im Auto und eins an der Schulter, und wenn keine Reaktion kam, bedeutete das fast dasselbe wie «Officer verwundet».
    Zwei Sekunden später waren Gino und Magozzi zur Tür hinaus, und ihre Absätze knallten über die Fußbodenfliesen, dass der Klang von Panik im leeren Korridor widerhallte.

 
    KAPITEL 40
     
    Marty stand unmittelbar vor Jeff Montgomery, und die 9-Millimeter des Jungen zielte direkt auf seine Brust. Seine Gedanken trafen mit Wucht auf die Mauer des Offensichtlichen und prallten daran ab, weil sie es nicht wahrnehmen mochten.
    In der vergangenen Stunde hatte er erfahren, dass der allseits geliebte alte Morey Gilbert ein Henker gewesen war, und allem Anschein nach war dieser so unschuldig aussehende Junge mit dem glatten Gesicht und den klaren blauen Augen ebenfalls einer. Die eigentliche Frage lautete, warum er darüber, verdammt noch mal, so überrascht sein sollte?
    Zu viele Jahre bei der Drogenfahndung, dachte er, wo Speedfreaks aussahen wie Speedfreaks, Straßendealer wie Straßendealer, wo jeder genau so aussah, wie er war. In diesem Sektor der Unterwelt konnte man mit fast makabrer Sicherheit davon ausgehen, genau das zu bekommen, was man sah. Eben das hatte Marty verlockt. Aber hier in der realen Welt trug fast jeder eine Maske. Als junger Mann hatte er das gewusst; sein Vater hatte es ihm beigebracht. Aber inzwischen hatte er es vergessen.
    Nichts von alledem war jetzt von Bedeutung, und er machte sich den Kopf frei, damit seine Gedanken mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf die Bahn gelenkt werden konnten, mit der er vertraut war. Das Wie und Warum und die Motivationen eines bewaffneten Gegenübers waren absolut irrelevant, wenn ein Polizist sich am falschen Ende einer Waffe wiederfand – es kam einzig und allein darauf an, was als Nächstes geschah.
    Er stand zu dicht an dem Jungen und gleichzeitig zu weit von ihm entfernt. Zu nahe, um einer Kugel auszuweichen, zu weit entfernt, um ihn zu entwaffnen. Mit ihm zu sprechen war die einzige Möglichkeit, die ihm blieb. «Was hast du vor, Jeff?»
    «Eine Angelegenheit zu regeln, Mr. Pullman.»
    Er beendete seine Sätze nicht mehr mit einem Fragezeichen, dachte Marty und versuchte das Gefühl zu verdrängen, dass er in einem Kreis rannte, der sich jeden Moment öffnen konnte, sodass er aus der Bahn getragen und in eine vorherbestimmte Richtung hinausgeschleudert wurde, die er selbst nicht geahnt hatte. Es lag eine gewisse Ironie darin, dass sein letzter ernst gemeinter Selbstmordversuch gescheitert war, weil Jeff Montgomery aufgetaucht war, um ihm zu berichten, dass Morey tot war, und dass dieser Junge, der ihm unwissentlich das Leben gerettet hatte, jetzt eine Waffe auf ihn richtete.
    «Und was für eine Angelegenheit soll das sein?», fragte Marty so locker, wie er konnte.
    Es überraschte ihn ein wenig, dass Jeff ihn anlächelte. «Ich glaube, Sie müssen ein ausgezeichneter Polizist gewesen sein, Mr. Pullman. < Gewinnen Sie die Aufmerksamkeit Ihres Gegners, wenn Sie sich im Nachteil befinden. Leiten Sie ein Gespräch ein, lenken Sie ab… >. Das ist direkt aus dem Handbuch.»
    «Kein Handbuch, das ich gelesen habe.»
    «Würden Sie sich bitte umdrehen, Mr. Pullman. Dann heben Sie mit der rechten Hand Ihr Hemd hoch und ziehen mit der linken die Waffe aus Ihrem Hosenbund. Benutzen Sie

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